27.05.2020

Polen: Zwei Gigawatt PV in der Pipeline

In Polen geht die Sonne auf: Die Aussichen für grosse Solarprojekte verbessern sich. © Hanwha Q-Cells

Die Photovoltaik spielte bisher im polnischen Strommix kaum eine Rolle. Das ändert sich nun: Bis Ende April 2020 beantragten Projektierer einen Netzanschluss für fast zwei Gigawatt neue Solarleistung.

Die Solarstromleistung in Polen stieg durch Auktionen für kleine Freiflächenanlagen und ein grosszügiges Eigenverbrauchsmodell von 500 Megawatt in 2018 bereits auf 1.300 Megawatt bis Ende 2019. Doch obwohl grosse Photovoltaikanlagen an den Auktionen 2018 und 2019 teilnehmen konnten, dominierten Windprojekte das Feld. Bei der letztjährigen Auktion waren nur rund 60 Megawatt an Grossprojekten mit Solarstrom erfolgreich.

Das ändert sich nun: In Polen baut sich derzeit eine bedeutende Pipeline von solaren Grossprojekten auf. Bis Ende April 2020 reichten fast zwei Gigawatt an neuen Projekten einen Netzanschlussantrag ein oder erhielten ihn bereits. Etwa ein Drittel dieser Projekte haben eine installierte Kapazität von jeweils mehr als 15 Megawatt.

Zwei Gründe für den Solarboom in Polen

Der Solarboom werde von zwei Faktoren getrieben: Erstens gebe es eine sehr restriktive Abstandsregel 10H für Windprojekte (Mindestabstand vom 10-fachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden) und zweitens können die Vollkosten grosser Photovoltaikprojekte nun mit denen der verbleibenden Windprojekte konkurrieren, sagen Marktexperten.

Die Anwälte von Solivan Pontes und die Berater von Enervis haben eine Studie für die bevorstehende Ausschreibungsrunde erarbeitet. Sie sehen ein zunehmendes Interesse von Investoren und Projektentwicklern an Grossanlagen mit Solarstrom in Polen. Zusätzlich verstärken niedrige Strompreise aufgrund der Covid19-Krise das Interesse an Ausschreibungen für Erneuerbare Energien in ganz Europa.

Quelle: www.photovoltaik.eu

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • Pho­to­vol­taik und Hei­zen: Land kommt nur lang­sam voran

    Liechtenstein besitzt 74 eigene Gebäude – doch nur auf elf davon ist bisher eine PV-Anlage installiert. Die Gesamtleistung beträgt rund 800 Kilowattpeak. Weitere 20 Gebäude wurden bereits als geeignet identifiziert, allerdings verfügen 13 davon nur über zweite Priorität. Oft hängen neue Anlagen mit umfassenderen Sanierungen zusammen, weshalb Budget und Personal kapazitätsbedingt begrenzt sind. Auf vielen […]

    mehr erfahren →

  • Regie­rung prüft Netz­ver­gün­sti­gun­gen für Ener­gie­ge­mein­schaf­ten

    Die Regierung wird gemäss Bericht des Liechtensteiner Vaterlandes den Entwurf zur Anpassung des Elektrizitätsmarktsgesetzes überarbeiten. Im Landtag wurde der Vorschlag in der ersten Lesung kritisiert. Dabei geht es unter anderem um die Einführung von Energiegemeinschaften, die es Privaten ermöglichen sollen, erzeugten Solarstrom gemeinsam zu nutzen oder lokal zu handeln – ein wichtiger Schritt für all […]

    mehr erfahren →

  • «Han­deln mit lo­ka­lem Strom muss güns­ti­ger sein als Strom­im­port»

    Der Landtag beschäftigte sich am 2. Oktober in erster Lesung mit der Anpassung des Elektrizitätsmarktgesetzes an das EU-Recht. Künftig sollen «Bürgerenergiegemeinschaften» ermöglichen, dass Private ihre regional produzierte Energie – z.B. Sonnenstrom – gemeinsam nutzen und lokal handeln können. So würden die Energiekosten für die Mitglieder durch Eigenverbrauch, gemeinschaftliche Investitionen und niedrigere Strompreise sinken. Bürgerinnen und […]

    mehr erfahren →

  • Solar­pro­duk­tion zu­rück nach Eu­ropa – eine Chan­ce für Wirt­schaft und Kli­ma

    Europa prüft, ob sich die Herstellung von Solarmodulen wieder auf dem eigenen Kontinent lohnt. Eine aktuelle Studie der europäischen Solarenergievereinigung Solarpower Europe zusammen mit dem Fraunhofer ISE zeigt: Heute sind Solarmodule aus Europa noch teurer als jene aus Asien. Der Grund liegt in höheren Kosten für Gebäude, Maschinen, Löhne und Materialien. Dadurch ist auch der […]

    mehr erfahren →

News teilen: