11.11.2025
Wie E-Autos und Wärmepumpen das Stromnetz entlasten

Eine neue Studie des Schweizer Forschungskonsortiums PATHFNDR unter Leitung der ETH Zürich zeigt, dass Elektroautos und Wärmepumpen nicht nur mehr Strom benötigen, sondern bei intelligenter Steuerung aktiv zur Netzstabilität beitragen können. Obwohl der Schweizer Stromverbrauch bis 2050 aufgrund der Elektrifizierung deutlich steigen dürfte, lässt sich die zusätzliche Last durch flexible Betriebsweisen wirksam abfedern. Wärmepumpen können in gut gedämmten Gebäuden mehrere Stunden pausieren, ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen. Dadurch laufen sie nicht gleichzeitig zu Spitzenzeiten und entlasten das Netz.
Auch Elektroautos stehen meist länger am Stromanschluss, als zum Laden nötig wäre. Werden Ladevorgänge gezielt in Zeiten hoher Solarproduktion verlegt, erhöht sich der Anteil erneuerbarer Energien im System, während Importbedarfe vor allem im Winter sinken. Laut Studie könnte so rund ein Fünftel der heutigen Nettoimporte vermieden werden. Gleichzeitig verringert sich der Bedarf an teuren Reservekapazitäten wie Gaskraftwerken oder grossen Batteriespeichern, was Investitionen deutlich reduziert und die Grosshandelspreise stabilisiert.
Voraussetzung für dieses Potenzial sind jedoch smarte Steuerungs- und Kommunikationstechnologien sowie dynamische Tarife, die flexibles Verhalten belohnen. Die Studie macht klar: Mit digitaler Intelligenz werden E-Autos und Wärmepumpen vom vermeintlichen Problem zu zentralen Bausteinen einer sicheren und erneuerbaren Energiezukunft.
Quelle: solarserver.de
Alle News →Ähnliche Beiträge
-

Kabellos tanken – Jetzt auch fürs E-Auto
Der Alltag mit Elektroautos wird komfortabler: Im schweizweiten Pilotprojekt der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa – in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern – wurde erstmals in der Schweiz das kabellose, sogenannte induktive Laden von Elektrofahrzeugen im Alltag erfolgreich getestet. Die umgerüsteten Fahrzeuge sind mittlerweile für den Strassenverkehr zugelassen. Statt ein Ladekabel anzuschliessen, genügt künftig das Einparken […]
-

Grossbatteriespeicher in Uri: Mehr Flexibilität für das Stromnetz
Axpo und EnergieUri starten in Gurtnellen im Kanton Uri ein bedeutendes Grossspeicherprojekt, das einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Schweizer Energieversorgung leisten soll. Geplant sind zwei Batterielösungen: Der von Axpo realisierte Speicher wird über eine Leistung von 50 Megawatt und eine Speicherkapazität von 100 Megawattstunden verfügen. Ergänzend dazu errichtet EnergieUri auf demselben Areal einen weiteren […]
-

Schulbusse als Stromspeicher – Vehicle-to-Grid in Kalifornien gestartet
In Kalifornien ist ein innovatives Projekt gestartet, das Elektro-Schulbusse zu wichtigen Bausteinen der Energiewende macht. Im Fremont Unified School District wurde Anfang August ein bidirektionales Lade-System in Betrieb genommen, das es ermöglicht, Strom aus den Batterien der Busse bei Netzengpässen zurückzuspeisen. Kernstück des Projekts ist die Plattform ChargePilot, welche das Laden intelligent steuert und die […]
-

Grossspeicher im Anmarsch – neue Chancen für Gemeinden und Energiewende
Grossspeicher sind im Kommen: Batteriekraftwerke, die überschüssigen Solar- und Windstrom aufnehmen und bei hoher Nachfrage wieder einspeisen. Damit gleichen sie Schwankungen im Netz aus und machen erneuerbare Energien verlässlicher. Besonders spannend in Deutschland: Gemeinden profitieren seit dem Jahressteuergesetz 2024 direkt, denn 90 % der Gewerbesteuer solcher Anlagen fliessen an den Standort. Das macht Projekte nicht […]
Vortragsabend: So rentiert Ihre PV-Anlage
PV-Anlagen können in Liechtenstein nach wie vor rentabel betrieben werden – man muss nur wissen, wie. Kommen Sie am Mittwoch, 10. Dezember um 19 Uhr in den Rathaussaal nach Vaduz, dort erfahren Sie es.