10.04.2025
Wartau: 2x JA als positives Signal für Windpark
Die Ortsgemeinde Wartau sagt JA zu den nächsten Schritten auf dem Weg zu einem Windpark in der Gemeinde. Nach über einer Stunde sachlicher Diskussion stimmte die Bürgerversammlung am 9. April 2025 den beiden Anträgen deutlich zu. Damit reserviert die Ortsgemeinde die benötigten Flächen für maximal 10 Jahre und stellt verbindlich Baurechtsverträge in Aussicht.
Windmessungen über ein Jahr haben aufgezeigt, dass der Standort Rheinau für einen Windpark beste Voraussetzungen bietet. Der Windpark soll durch die Windpark Wartau AG betrieben werden, an der lokale Körperschaften beteiligt sind und bei der 11% des Aktienkapitals für Einwohner:innen reserviert ist. Die Kosten des Projekts werden auf CHF 36 Mio. geschätzt, wobei 60% durch Bundessubventionen gedeckt werden. Die verbleibenden CHF 14.5 Mio. sollen durch Kredite finanziert werden.
Seit zwei Jahren werden die Möglichkeiten für den Bau von Windenergieanlagen in der Gemeinde Wartau auf Initiative der TBB Immobilien AG in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern EW Wartau, Ortsgemeinde Wartau und Politische Gemeinde Wartau geprüft. Die Projektgruppe hat bereits verschiedene Vorabklärungen getätigt und über die Ausgestaltung der zu gründenden Gesellschaft Windpark Wartau AG sowie über die Eckwerte der abzuschliessenden Baurechtsverträge beraten.
Zu den nun anstehenden Abklärungen gehört auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, unter anderem weil sämtliche möglichen Standorte der Windräder im Grundwasserschutzgebiet Au liegen und dieses vorwiegend für den Gemüseanbau genutzt wird. Dies alles wird Geld kosten und deshalb benötigen die Initianten eine gewisse Planungssicherheit. Diese Sicherheit bieten die am 9. April 2025 gutgeheissene «Reservationsvereinbarung» sowie ein ebenfalls deutlich angenommenes Baurechtsversprechen durch die Ortsgemeinde.
Ziel ist eine nachhaltige Energieversorgung mit stabilen Preisen und regionalem Nutzen. Eine Baubewilligung wird frühestens 2028 erwartet.
Gutachten der Ortsgemeinde Wartau (Quelle: Jahresbericht 2024 der OG Wartau).
Weitere Informationen über die Bürgerversammlung und die Stimmung in der Gemeinde: www.wundo.ch
Alle News →Ähnliche Beiträge
-
Initiative fordert Mindestabstand für Windkraftanlagen in Sevelen
Mit der Energiewende rücken auch Windkraftanlagen in den Fokus, die in der Schweiz bislang nur eine geringe Rolle spielten. In Sevelen hat nun das Initiativkomitee «Windkraft mit Anstandsabstand» eine Gemeindeinitiative eingereicht. Die sechs Mitglieder des Komitees sehen sich in verschiedener Weise von möglichen Windkraftprojekten betroffen. Sie haben die Initiative im September der Öffentlichkeit vorgestellt. Kernforderung […]
-
Windkraft-Projekte im Rheintal und in Liechtenstein nehmen Fahrt auf
Die Windenergie rückt in der Ostschweiz und in Liechtenstein stärker in den Fokus. Der Kanton St. Gallen verfolgt das Ziel, bis 2050 rund 300 GWh Strom aus Windkraft zu gewinnen – zehn Prozent des kantonalen Verbrauchs. Dafür wurden Anfang Jahr 15 geeignete Gebiete in den Richtplan aufgenommen. In Wartau gründeten Gemeinde, Ortsgemeinde und Partner die «Windpark […]
-
Ökostrom im Preisvergleich: Günstiger als Öl und Gas
Die Zeiten, in denen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas den Ton angaben, könnten sich rasch dem Ende zuneigen. Eine aktuelle Studie der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zeigt: 91 Prozent der neuen erneuerbaren Stromprojekte, die zuletzt realisiert wurden, sind kostengünstiger als vergleichbare neue Anlagen mit fossilen Energieträgern. Solarstrom liegt im Durchschnitt 41 Prozent […]
-
Windpark Wartau nimmt nächste Hürde
In Wartau kommt Bewegung in die Pläne für den Windpark in der Rheinau. Vier Monate nach dem Ja der Ortsgemeinde zum Baurechtsversprechen hat am 12. August die neu gegründete Windpark Wartau AG ihre Arbeit aufgenommen. Getragen wird das Unternehmen von der Ortsgemeinde, der politischen Gemeinde, der Elektro- und Wasserkorporation sowie der TBB Immobilien AG. Damit […]
Solargenossenschaft fordert attraktive Energiegemeinschaften
Anders als in der Schweiz und in Österreich will Liechtenstein «Bürgerenergiegemeinschaften» keine Ermässigung der Netznutzungsgebühren gewähren. Dagegen wehrt sich die Solargenossenschaft.