30.05.2025
US-Studie: Kernenergie hat das höchste Investitionsrisiko, Solarenergie das niedrigste

Ein aktueller Bericht des Boston University Institute for Global Sustainability analysierte 662 Energieinfrastrukturprojekte in 83 Ländern (Baujahre 1936–2024) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,36 Bio. USD. Im Schnitt lagen die Baukosten global um 40 % über dem Plan – mit durchschnittlichen Verzögerungen von fast zwei Jahren.
Demnach weisen Kernkraftwerke das höchste Investitionsrisiko auf: Im Durchschnitt überziehen sie die Kosten um 102,5 % und verursachen Mehrkosten von rund 1,56 Mrd. USD. Zudem treten Verzögerungen besonders häufig auf, was den Kostenüberhang noch verschärft. Auch andere neue Technologien wie Wasserstoff- und CCS-Infrastruktur sowie Gaskraftwerke zeigten signifikante Überschreitungen in Kosten und Zeit.
Im Gegensatz dazu erwiesen sich Solarkraftwerke (Photovoltaik und solarthermische Anlagen) und Projekte im Bereich Stromnetze als am zuverlässigsten – oft baubar sogar unter Budget oder früher als geplant. Windenergieprojekte landeten ebenfalls im positiven Bereich. Die Forscher betonen daher: Erneuerbare Energien liefern nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftlich geringeres Bau- und Terminrisiko.
Weiters zeigen Daten zur Stromgestehungskosten (LCOE): Neue Kernenergie liegt bei etwa 97–136 USD/MWh, Photovoltaik bei 31–146 USD/MWh, Onshore-Wind sogar nur bei 32–62 USD/MWh.
Quelle: pv-magazine.com
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