11.07.2025

Re­kord­wachs­tum bei Pho­to­voltaik: Schweiz zieht beim PV-Zu­bau an

2024 war ein herausragendes Jahr für Solarenergie in der Schweiz. Mit einem Zubau von 1,8 Gigawatt an PV-Leistung hat das Land so viel neues Solarpotenzial erschlossen wie nie zuvor. Ende Jahr standen insgesamt 8,2 Gigawatt installierte Leistung zur Verfügung – das entspricht einem erheblichen Anteil am Schweizer Strommix.

Die Solarstromproduktion belief sich auf rund 5 961 Gigawattstunden, was dem Jahresverbrauch von etwa 2 Millionen Haushalten entspricht. Besonders bemerkenswert: Selbst im Winter lieferte Photovoltaik kräftig mit. Zwischen Oktober 2024 und April 2025 wurden etwa 2,4 Terawattstunden Solarstrom erzeugt – ein Drittel der Jahresproduktion. Ohne diese Leistung müssten Stauseen deutlich mehr ersetzen oder Strom importiert werden.

Der Trend zeigt klar nach oben: Grössere Anlagen gewinnen an Bedeutung, und auch die durchschnittliche Leistung einer Einfamilienhausanlage stieg deutlich. Zudem boomen Batteriespeicher: In der Industrie und im Gewerbe haben Installationen stark zugenommen, auch private Anlagen kombinieren immer häufiger PV mit Speichern.

Politisch sind weitere Schritte geplant, damit der Ausbau nicht nur Hoffnung bleibt. Das revidierte Stromversorgungsgesetz bringt neue Möglichkeiten: lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG), Netzentgeltbefreiung für Batteriespeicher ab 2025, sowie eine standardisierte Abnahmevergütung sind Teil davon.

Wenn die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden – insbesondere durch klare Gesetze, attraktive Tarife, Förderung von Speicherlösungen und Vereinfachung der Prozesse – dann könnte Photovoltaik bis 2030 einen noch viel grösseren Beitrag zur Energieversorgung leisten als bisher angenommen.

Quelle: solarserver.de
vgl: Erneut Rekord beim PV-Zubau in Liechtenstein

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