22.07.2025
Ökostrom im Preisvergleich: Günstiger als Öl und Gas

Die Zeiten, in denen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas den Ton angaben, könnten sich rasch dem Ende zuneigen. Eine aktuelle Studie der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zeigt: 91 Prozent der neuen erneuerbaren Stromprojekte, die zuletzt realisiert wurden, sind kostengünstiger als vergleichbare neue Anlagen mit fossilen Energieträgern. Solarstrom liegt im Durchschnitt 41 Prozent unter den günstigsten fossilen Optionen, Windenergie an Land gar 53 Prozent darunter.
Wo früher Investitionen in Öl- oder Gas-Kraftwerke automatisch als wirtschaftlich galten, gelten erneuerbare Energien heute als attraktiver. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen: Umweltbelastung sinkt, Energieimporte werden reduziert, langfristige Preisstabilität steigt.
Damit dieser Wendepunkt nicht nur statistisches Ergebnis bleibt, braucht es entscheidende Anpassungen: Erstens müssen Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, damit neue PV- und Windanlagen rascher realisiert werden können. Zweitens sind Speicherkapazitäten und Netzinfrastruktur zentral, damit der wetterabhängige Ökostrom effizient ins System integriert werden kann. Drittens braucht es Fördermodelle und Rahmenbedingungen, die den Wettbewerb zwischen erneuerbaren und fossilen Projekten fair gestalten – inklusive CO₂-Preisen oder Abgaben, die den externen Schaden fossiler Energie sichtbar machen.
Für die Schweiz bedeuten diese Erkenntnisse Chancen: Der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie könnte nicht nur Klimaschutzziele unterstützen, sondern auch zur Kostenentlastung für Konsument:innen führen. Wer jetzt in erneuerbare Technologien investiert oder Ökostrom-Tarife wählt, profitiert künftig wahrscheinlich doppelt – ökologisch und ökonomisch.
Wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln, ist diese momentane Kostenschwelle nicht nur ein Alarmsignal für fossile Energieträger, sondern ein eindeutiger Wendepunkt zugunsten sauberer Energieformen.
Quelle: kleinezeitung.at
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