© Wikimedia, Klaus Bärwinkel

Eine aktuelle Untersuchung zeigt: Zugvögel erkennen offenbar die Gefahr durch drehende Windräder und weichen ihnen aus — und zwar weit häufiger als bislang angenommen. In dem im Auftrag der Windbranche durchgeführten Forschungsprojekt wurden an einem küstennahen Windpark bei Husum über vier Zugzeiten hinweg sowohl tagsüber als auch nachts die Flugbewegungen von Millionen Vögeln mit Radar- und Kameratechnik überwacht. Ergebnis: Sobald die Rotoren liefen, reduzierte sich die Zahl der Vögel, die durch die Rotorebene flogen, auf nur noch ein Zwanzigstel gegenüber dem Zustand, wenn die Anlagen stillstanden. Insgesamt vermieden fast 99,9 Prozent der Vögel, die sich dem Windpark auf potenziell gefährlicher Höhe näherten, die Rotorblätter.

Interessant war auch der Blick auf die Flughöhe: Obwohl rund ein Drittel der Tiere zeitweise in der Risikohöhe zwischen 25 und 180 Metern über Grund unterwegs war, lag die durchschnittliche Flughöhe bei etwa 300 Metern, einige flogen sogar bis zu 1000 Metern hoch. Damit dürften viele Vögel dem direkten Risiko ohnehin entgehen. Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse für Zugvögel gelten; Tiere, die ganzjährig am selben Ort leben, konnten in dieser Studie nicht berücksichtigt werden und verhalten sich teils deutlich anders.

Aus Sicht des beauftragenden Verbands liefert die Studie eine solide Grundlage dafür, dass der Ausbau der Windenergie naturverträglich möglich ist. Eine generelle Abschaltung von Windrädern in Hauptzugzeiten werde durch das Verhalten der Vögel nahezu überflüssig — die Tiere weichen ohnehin aktiv aus. Damit könnten Windkraft und Artenschutz weniger unversöhnlich sein als oft angenommen.

Quelle: taz.de

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Beim PV-Zubau ist Österreich auf Kurs, bei der Windenergie braucht es mehr Anstreungungen (Foto: Hasler Solar AG).

Im Jahr 2024 stammte in Österreich bereits 94 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen – ein deutlicher Erfolg für die Energiewende. So ergibt es sich aus dem aktuellen Monitoringbericht des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), den die Regulierungsbehörde E-Control vorstellte.

Laut Angaben von E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch sei durch die Neugestaltung der Fördermechanismen – weg von fixen Einspeisetarifen hin zum Marktprämienmodell – der Förderbedarf gesunken, gleichzeitig sei der Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion kräftig vorangeschritten.

Besonders stark entwickelte sich die Photovoltaik. Der Ausbau in diesem Bereich liegt über den vorgegebenen Zielen. Bei Windkraft, Wasserkraft und Biomasse hingegen wurde der jährliche Ausbaupfad nicht vollständig erreicht. Der Bericht zeigt, dass 2024 1.897 MW installierte Leistung gefördert wurde: davon entfielen 883 MW auf Windkraft und 804 MW auf Photovoltaik. Die dafür aufgewendeten Fördergelder betrugen 115 Millionen Euro.

Mehr Windkraft für den Winter wichtig

Allerdings mahnen Energieexperten weiterhin nach: Der Zubau bei Windkraft müsse deutlich beschleunigt werden, wenn im Winter – wenn Photovoltaik weniger liefert – eine stabile, erneuerbare Stromversorgung gewährleistet sein soll. Nur so könne Österreich seine ambitionierten Ziele erreichen: Bis 2030 soll der gesamte Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden – inklusive 27 Terawattstunden Strom und zusätzlich 5 TWh erneuerbarem Gas.

Mit dem EAG und dem Aufschwung bei Solar- und Windenergie ist Österreich dem Ziel eines nachhaltigen, klimafreundlichen Energiesystems deutlich nähergekommen. Doch der Weg ist noch nicht zu Ende: Für die Wintermonate und eine wirklich unabhängige Versorgung braucht es vor allem mehr Windkraft, Speicherlösungen und Netzausbau.

Quelle: orf.at

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Rüthi aus der Luft (Foto: Axpo).

Die Entwicklung der geplanten Windparks in Rüthi und Sennwald hat eine entscheidende Wende genommen. Während das Projekt der Groupe E Greenwatt AG gemeinsam mit der politischen Gemeinde Sennwald weiterläuft, wird das zweite Vorhaben der Axpo nicht mehr weiterverfolgt.

In Sennwald wurde Woche ein 105 Meter hoher Messmast errichtet, der über die nächsten 18 Monate die Windverhältnisse analysieren soll – ein zentraler Schritt für die weitere Planung. Dieses Projekt umfasst die Zusammenarbeit von Groupe E Greenwatt, der politischen Gemeinde Sennwald, dem EW Sennwald und der SAK.

Ganz anders die Situation in Rüthi: Dort ist die Ortsgemeinde nach starkem Widerstand aus der Bevölkerung aus dem Axpo-Projekt ausgestiegen. Mehr als 400 gesammelte Unterschriften und die Gründung des Vereins «Lebenswertes Rüthi» hätten deutlich gemacht, dass das Vertrauen in das Projekt nicht vorhanden war. Eine geplante Initiative für einen Mindestabstand von 500 Metern habe die ablehnende Haltung verstärkt. Unter diesen Bedingungen habe der Ortsverwaltungsrat keine Grundlage für weitere Abklärungen gesehen.

Auch Sennwald wandte sich von der Axpo ab: Da zwei parallele Projekte von den Bürgerinnen und Bürgern nicht akzeptiert wurden, einigte man sich mit der politischen Gemeinde Sennwald darauf, nur das Greenwatt-Projekt weiterzuführen. Schriftliche Vereinbarungen stehen jedoch noch aus.

Die Axpo respektiert die kommunalen Entscheidungen und stoppt ihre Planung im Gebiet Rüthi/Sennwald vollständig. Der Fokus des Unternehmens verlagert sich nun auf andere Standorte im Kanton St. Gallen.

Quellen:
Wirtschaft Regional vom 31. Oktober 2025, S. 11
www.axpo.com

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Mit der Energiewende rücken auch Windkraftanlagen in den Fokus, die in der Schweiz bislang nur eine geringe Rolle spielten. In Sevelen hat nun das Initiativkomitee «Windkraft mit Anstandsabstand» eine Gemeindeinitiative eingereicht.

Die sechs Mitglieder des Komitees sehen sich in verschiedener Weise von möglichen Windkraftprojekten betroffen. Sie haben die Initiative im September der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kernforderung ist die Aufnahme einer neuen Bestimmung ins kommunale Baureglement: Zwischen einer Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe ab 30 Metern und einer bewohnten Liegenschaft soll ein Mindestabstand eingehalten werden – entweder das Fünffache der Nabenhöhe oder mindestens 500 Meter.

Begründet wird diese Forderung vom Initiativkomitee mit Bedenken hinsichtlich Lärm, Schattenwurf durch Rotorblätter und der optischen Wirkung grosser Anlagen. Ebenfalls erwähnt werden mögliche Auswirkungen auf Immobilienwerte und die Nähe geplanter Standorte zu sensiblen Landschaftsräumen wie dem revitalisierten Binnenkanal.

Das Komitee sieht die Initiative als Möglichkeit, die Mitsprache der Bevölkerung bei Projekten mit Grosswindkraftanlagen zu sichern. Kritikerinnen und Kritiker halten dem entgegen, dass eine solche Regelung den Bau von Windkraftanlagen in Sevelen faktisch verunmöglichen würde.

Über die Initiative wird die Bürgerschaft zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger vom 17. September 2025, S. 15

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© Klaus Bärwinkel, Wikimedia

Die Windenergie rückt in der Ostschweiz und in Liechtenstein stärker in den Fokus. Der Kanton St. Gallen verfolgt das Ziel, bis 2050 rund 300 GWh Strom aus Windkraft zu gewinnen – zehn Prozent des kantonalen Verbrauchs. Dafür wurden Anfang Jahr 15 geeignete Gebiete in den Richtplan aufgenommen.

In Wartau gründeten Gemeinde, Ortsgemeinde und Partner die «Windpark Wartau AG». Geplant sind drei Windturbinen, die ein Drittel des lokalen Stromverbrauchs abdecken könnten. Elf Prozent der Aktien sind für die Bevölkerung reserviert. Das Bewilligungsverfahren läuft, ein Baustart ist aber frühestens 2027 realistisch.

An der Grenze zu Liechtenstein plant Axpo mit den Gemeinden Rüthi und Sennwald einen Windpark mit sieben Anlagen. Er könnte 11’500 Haushalte versorgen. Aktuell laufen Messungen zu Wind, Temperatur und Fledermausaktivität. Baubeginn wäre frühestens 2029, die Inbetriebnahme 2031.

Auch Liechtenstein prüft konkrete Schritte: Seit einem Jahr erhebt ein Messmast im Schaaner Riet Daten für eine Machbarkeitsstudie. Mit Balzers, Ruggell, Schaan und Vaduz laufen Gespräche über mögliche Standorte. Ergebnisse werden nach Abschluss der Messphase erwartet.

Während in St. Gallen erste Verfahren gestartet sind, befindet sich Liechtenstein noch in der Phase der Datenerhebung – beide Regionen wollen die Windkraft aber langfristig stärken.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland vom 22. September 2025, S. 3

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Die Zeiten, in denen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas den Ton angaben, könnten sich rasch dem Ende zuneigen. Eine aktuelle Studie der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zeigt: 91 Prozent der neuen erneuerbaren Stromprojekte, die zuletzt realisiert wurden, sind kostengünstiger als vergleichbare neue Anlagen mit fossilen Energieträgern. Solarstrom liegt im Durchschnitt 41 Prozent unter den günstigsten fossilen Optionen, Windenergie an Land gar 53 Prozent darunter.

Wo früher Investitionen in Öl- oder Gas-Kraftwerke automatisch als wirtschaftlich galten, gelten erneuerbare Energien heute als attraktiver. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen: Umweltbelastung sinkt, Energieimporte werden reduziert, langfristige Preisstabilität steigt.

Damit dieser Wendepunkt nicht nur statistisches Ergebnis bleibt, braucht es entscheidende Anpassungen: Erstens müssen Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, damit neue PV- und Windanlagen rascher realisiert werden können. Zweitens sind Speicherkapazitäten und Netzinfrastruktur zentral, damit der wetterabhängige Ökostrom effizient ins System integriert werden kann. Drittens braucht es Fördermodelle und Rahmenbedingungen, die den Wettbewerb zwischen erneuerbaren und fossilen Projekten fair gestalten – inklusive CO₂-Preisen oder Abgaben, die den externen Schaden fossiler Energie sichtbar machen.

Für die Schweiz bedeuten diese Erkenntnisse Chancen: Der Ausbau von Photovoltaik und Windenergie könnte nicht nur Klimaschutzziele unterstützen, sondern auch zur Kostenentlastung für Konsument:innen führen. Wer jetzt in erneuerbare Technologien investiert oder Ökostrom-Tarife wählt, profitiert künftig wahrscheinlich doppelt – ökologisch und ökonomisch.

Wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam handeln, ist diese momentane Kostenschwelle nicht nur ein Alarmsignal für fossile Energieträger, sondern ein eindeutiger Wendepunkt zugunsten sauberer Energieformen.

Quelle: kleinezeitung.at

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Die drei geplanten Windräder in der Gemeinde Wartau (Visualisierung: Gemeinde Wartau)

In Wartau kommt Bewegung in die Pläne für den Windpark in der Rheinau. Vier Monate nach dem Ja der Ortsgemeinde zum Baurechtsversprechen hat am 12. August die neu gegründete Windpark Wartau AG ihre Arbeit aufgenommen. Getragen wird das Unternehmen von der Ortsgemeinde, der politischen Gemeinde, der Elektro- und Wasserkorporation sowie der TBB Immobilien AG. Damit haben die drei geplanten Windräder nun ihre Betreiberin – ein wichtiger Meilenstein für das Vorhaben.

Noch steht kein Baugesuch an, doch die Grundlagen sind gelegt. Mit der Einreichung des Sondernutzungsplans beim Kanton ist das Verfahren gestartet, das die raumplanerischen und rechtlichen Voraussetzungen schaffen soll. Nach Vorprüfung und Vernehmlassung folgt das Mitwirkungsverfahren, bevor schliesslich Baugesuch, Umweltverträglichkeitsbericht und Sondernutzungsplan in einem Gesamtentscheid beurteilt werden. Frühestens 2027 rechnet die Gemeinde mit einer rechtskräftigen Bewilligung.

Die Vision ist klar: Drei Windräder sollen künftig rund ein Drittel des jährlichen Energiebedarfs von Wartau decken. Besonders attraktiv ist die Ergänzung mit Solarstrom – wenn der Wind stark bläst, liefern Photovoltaikanlagen weniger und umgekehrt. So könnte die Versorgung ideal ausbalanciert werden.

Geplant ist zudem eine breite Beteiligung: Elf Prozent der Aktien sind für Gemeindebürgerinnen und -bürger reserviert, insgesamt soll die öffentliche Beteiligung bei 49 Prozent liegen. Die Projektträger wollen so nicht nur erneuerbare Energie produzieren, sondern auch die Bevölkerung eng einbinden – und die Gemeinde Schritt für Schritt unabhängiger machen.

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v.l.n.r.: Andi Götz und Daniel Gstöhl, Solargenossenschaft, Christian Mittelholzer, ADEV, Günter Mögele, Wildpoldsried, Jürgen Becker, Gemeinderat Vaduz (Foto: Nils Vollmar)

Die Solargenossenschaft lud am 24. Juni 2025 zu einem spannenden Themenabend zur Bürgerwindkraft ein. Hauptreferenten waren Christian Mittelholzer, Projektleiter Wind bei der Energiegenossenschaft ADEV, sowie Günter Mögele, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Wildpoldsried in Deutschland.

Die Videos können in der Mediathek der Solargenossenschaft angeschaut werden.

Fazit des Abends: Die Akzeptanz der Windkraft kann massiv gesteigert werden, wenn die Bevölkerung auch finanziell davon profitieren kann. Beispielsweise war es in Wildpoldsried anfänglich nicht so einfach, Einwohnerinnen und Einwohner zu finden, die sich finanziell am Bau eines Windrades beteiligen wollten. Nachdem sich herausstellte, dass die Beteiligungen sehr rentabel sind, zeigt sich heute ein ganz anderes Bild: Die mögliche Beteiligung musste beim letzten Projekt (Windrad Nummer elf) auf € 5.000 pro Person gedeckelt werden, obwohl nur Einwohner:innen aus dem 2’600-Menschen-Dorf zugelassen sind. Wildpoldsried deckt mittlerweile mit heimischen erneuerbaren Energieträgern 910 % des Eigenbedarfs an Strom (Zahlen 2023). Sieben weitere Windräder sind in Planung.

Bericht im Liechtensteiner Vaterland vom 26. Juni 2025, S. 3

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Axpo, die grösste Stromproduzentin der Schweiz, hat ein Weissbuch zur Windenergie veröffentlicht.

Die Schweiz nutzt ihr Windpotenzial bislang kaum – dabei könnte Windkraft künftig bis zu 10 Milliarden Kilowattstunden Strom liefern. Das neue White Paper von Axpo zeigt, wie Windenergie eine tragende Rolle für eine sichere, erneuerbare Stromversorgung übernehmen kann – insbesondere im Winter. Mehr als 60 Prozent des Windstroms würden in der kältesten und energieintensivsten Jahreszeit produziert. Daher sollte auch Wind im Energiemix der Zukunft eine Rolle spielen.

Die Analyse mit dem Titel «Rolle und Potenzial der Windenergie in der Schweiz» beleuchtet Chancen, Herausforderungen und konkrete Handlungsoptionen für einen verantwortungsvollen Ausbau der Windkraft. Sie basiert auf aktuellen Daten des Bundes und Erfahrungen aus laufenden Projekten im In- und Ausland. Der Vergleich mit europäischen Nachbarländern zeigt: Auch in der Schweiz ist deutlich mehr möglich – wenn regulatorische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen dies zulassen.

Perfekte und kostengünstige Ergänzung

«Windenergie ist für die Schweiz kein Nice-to-have, sondern ein zentraler Baustein für eine verlässliche, klimafreundliche Stromversorgung – gerade im Winter. Wir dürfen dieses Potenzial nicht länger ungenutzt lassen, zumal Windenergie eine perfekte Ergänzung zu bestehenden Technologien darstellt und eine der kostengünstigsten ist,» sagt Christoph Brand, CEO der Axpo Group.

Windstrom für den Winter

Während Photovoltaik vor allem im Sommer und tagsüber produziert, liefert Windenergie ihren höchsten Beitrag in den Wintermonaten – oft abends und nachts, wenn der Strombedarf hoch ist. Diese saisonale Ergänzung ist entscheidend, um die Abhängigkeit von Importstrom zu reduzieren und zusammen mit der Wasserkraft das Stromsystem zu stabilisieren.

Realistisches Potenzial: 10 Milliarden kWh jährlich
Laut Bundesamt für Energie beträgt das theoretische Potenzial der Windkraft in der Schweiz 29.5 Milliarden kWh pro Jahr. Bereits ein Drittel davon – rund 10 TWh – würde einen massiven Beitrag zur inländischen Versorgung leisten. Aktuell liegt die Windstromproduktion bei lediglich 0.2 Milliarden kWh.

White Paper „Rolle und Potenzial der Windenergie in der Schweiz“

Quelle: suisse-eole.ch/

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Energiedorf Widlpoldsried © Gemeinde Wildpoldsried

Wem sollen Windkraftwerke gehören? Wer soll von ihnen profitieren? Welche Modelle gibt es? Zwei Referate (24.6.25) geben Aufschluss, eine Exkursion (28.6.25) führt ins Allgäu nach Wildpoldsried, wo elf Bürgerwindkraftwerke stehen und sieben weitere geplant sind. Die Veranstaltungen werden vom Land Liechtenstein unterstützt.

Exkursion nach Wildpoldsried: Bürgerwindkraft konkret!

SA 28. Juni 2025, 9 Uhr Abfahrt in Vaduz, wo wir um 18 Uhr wieder ankommen. Kostenbeteiligung CHF 30 für die Fahrt im bequemen Reisebus, das Mittagessen und die Kaffeepause.

Eine Gemeinde produziert ein Vielfaches des eigenen Strombedarfs? Die Bürgerinnen und Bürger sind an Bord, sie profitieren davon, sie unterstützen die Gemeindebehörden seit Jahrzehnten!? Neben den elf bestehenden Windrädern auf dem Gemeindegebiet sind sieben weitere, grössere geplant!?!

Was ist hier los? Wie sieht das aus? Macht das Lärm? Was sagen die Leute?

Wir werden es erfahren, auf unserer Exkursion am Samstag, 28. Juni 2025. Mit Abfahrt um neun Uhr in Vaduz im reisen wir im bequemen Reisecar nach Wildpoldsried im Allgäu. Dort treffen wir zwei Stunden später ein. Nach einführenden Erläuterungen und einem Mittagessen schauen wir uns die Sache im Gelände an. Um 18 Uhr sind wir wieder zurück in Vaduz.

Anmeldung zwingend, beschränkte Anzahl Plätze, Kostenbeteiligung für Reisecar, Mittagessen und Kaffeepause: 30 CHF pro Person. Anmeldung an: info@solargenossenschaft.li

Themenabend Bürgerwindkraft

DI 24. Juni 2025, 19 Uhr. Rathaussaal Vaduz.

Christian Mittelholzer: «Bürgerwindkraft in der Schweiz – heute und morgen»

Die ADEV hat das erste Bürgerwindkraftwerk in der Schweiz gebaut. Christian Mittelholzer, Projektleiter Windprojekte bei der ADEV, hat viel zu erzählen. Und er weiss, was alles möglich wäre. So schreibt der Kanton Luzern bei Windkraftwerken eine Bürgerbeteiligung vor. Doch wie soll das aussehen?

Christian Mittelholzer hat Antworten und Ideen.

Günter Mögele: «Energiedorf Wildpoldsried – mit Windkraft und Bürgerbeteiligung zum Erfolgsmodell»

Die Gemeinde Wildpoldsried ist seit Jahrzehnten Vorreiterin in nachhaltiger Energieproduktion. Mittlerweile produziert sie achtmal so viel Strom, wie in der Gemeinde verbraucht wird.

Günter Mögele ist Zweiter Bürgermeister der Gemeinde und weiss, wie man die Leute ins Boot holt.

Er ist nicht nur Referent in Vaduz, er nimmt uns am 28. Juni auch mit auf eine Exkursion nach Wildpoldsried (siehe oben, Anmeldung zwingend).

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Die Ortsgemeinde Wartau sagt JA zu den nächsten Schritten auf dem Weg zu einem Windpark in der Gemeinde. Nach über einer Stunde sachlicher Diskussion stimmte die Bürgerversammlung am 9. April 2025 den beiden Anträgen deutlich zu. Damit reserviert die Ortsgemeinde die benötigten Flächen für maximal 10 Jahre und stellt verbindlich Baurechtsverträge in Aussicht.

Windmessungen über ein Jahr haben aufgezeigt, dass der Standort Rheinau für einen Windpark beste Voraussetzungen bietet. Der Windpark soll durch die Windpark Wartau AG betrieben werden, an der lokale Körperschaften beteiligt sind und bei der 11% des Aktienkapitals für Einwohner:innen reserviert ist. Die Kosten des Projekts werden auf CHF 36 Mio. geschätzt, wobei 60% durch Bundessubventionen gedeckt werden. Die verbleibenden CHF 14.5 Mio. sollen durch Kredite finanziert werden.

Seit zwei Jahren werden die Möglichkeiten für den Bau von Windenergieanlagen in der Gemeinde Wartau auf Initiative der TBB Immobilien AG in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern EW Wartau, Ortsgemeinde Wartau und Politische Gemeinde Wartau geprüft. Die Projektgruppe hat bereits verschiedene Vorabklärungen getätigt und über die Ausgestaltung der zu gründenden Gesellschaft Windpark Wartau AG sowie über die Eckwerte der abzuschliessenden Baurechtsverträge beraten.

Zu den nun anstehenden Abklärungen gehört auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung, unter anderem weil sämtliche möglichen Standorte der Windräder im Grundwasserschutzgebiet Au liegen und dieses vorwiegend für den Gemüseanbau genutzt wird. Dies alles wird Geld kosten und deshalb benötigen die Initianten eine gewisse Planungssicherheit. Diese Sicherheit bieten die am 9. April 2025 gutgeheissene «Reservationsvereinbarung» sowie ein ebenfalls deutlich angenommenes Baurechtsversprechen durch die Ortsgemeinde.

Ziel ist eine nachhaltige Energieversorgung mit stabilen Preisen und regionalem Nutzen. Eine Baubewilligung wird frühestens 2028 erwartet.

Gutachten der Ortsgemeinde Wartau (Quelle: Jahresbericht 2024 der OG Wartau).

Weitere Informationen über die Bürgerversammlung und die Stimmung in der Gemeinde: www.wundo.ch

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Ausgediente Rotorblätter von Vattenfall-Windturbinen werden in Norwegen zu Hochleistungsski. Der Energieversorger kooperiert dazu mit dem Recyclingspezialisten Gjenkraft und dem Ski-Hersteller EVI.

Das Projekt soll zeigen, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktionieren kann. Da die erste Generation von Windturbinen das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, werden in den kommenden Jahren weltweit Tausende von Anlagen stillgelegt oder ersetzt. Während grosse Teile recycelt werden können, stellen die Rotorblätter aufgrund ihrer Verbundbauweise eine besondere Herausforderung dar – die Materialtrennung ist komplex und aufwendig.

Ziel: 100% Recycling bis 2030

Vattenfall hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 100% seiner Rotorblätter zu recyceln und arbeitet bereits an mehreren Projekten, um skalierbare Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist ein Upcycling-Projekt aus dem vergangenen Jahr: Um das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft zu schärfen und Innovationen voranzutreiben, hat Vattenfall ein ausrangiertes Maschinenhaus in ein Tiny House umgewandelt.

2021 schloss Vattenfall eine Partnerschaft mit dem norwegischen Unternehmen Gjenkraft. Gjenkraft ist darauf spezialisiert, wertvolle Materialien wie Glas- und Kohlenstofffasern aus ausgedienten Rotorblättern zurückzugewinnen. Diese Materialien können verschiedene Branchen wiederverwenden. Für das aktuelle Projekt hat man die Rotorblätter des stillgelegten niederländischen Windparks Irene Vorrink nach Norwegen geschickt, um sie dort aufzubereiten. «Die Technologie zur Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe aus Verbundstoffabfällen hatten wir bereits – der nächste Schritt war, ein hochwertiges Produkt zu finden, das die Menschen begeistert», sagt Marcin Rusin, Mitbegründer von Gjenkraft. Für ein norwegisches Unternehmen mit skibegeisterten Teammitgliedern lag die Idee, Skier herzustellen, nahe.

Ausgediente Skier neu gedacht

Vattenfall schloss sich der Kooperation zwischen Gjenkraft und dem norwegischen Skihersteller EVI an, der für seinen innovativen Einsatz von recycelten Materialien in der Skiproduktion bekannt ist. EVI hat bereits erfolgreich kaputte und abgenutzte Skier in neue umgewandelt und nutzt nun Carbonfasern aus ausrangierten Vattenfall-Rotorblättern, um seine Skier zu verstärken – für mehr Haltbarkeit und bessere Performance auf der Piste.

Vattenfall hat bei EVI 15 Paar Skier bestellt – darunter Alpinski, Carving-Ski und ein Paar Rennski. Diese hochwertigen Modelle, verstärkt mit Carbonfasern aus ausrangierten Rotorblättern, konnten Besucher:innen des Weltcup-Slaloms der Frauen am 8. und 9. März in Åre direkt vor Ort neben der Rennstrecke testen.

Quelle solarserver.de

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© Richard Crossley, CreativeCommons

Das Projekt LIFE-Eurokite Plus hat auf Basis von Bewegungsdaten von mehr als 2’000 Vögeln die wichtigsten Todesursachen des Rotmilans ermittelt. Damit liegen erstmals wissenschaftlich belastbare Zahlen zur Mortalität des für Europa wichtigen Greifvogels vor. Eine entscheidende Erkenntnis: Windenergie spielt in Deutschland wie auch europaweit eine untergeordnete Rolle.

Das Projekt LIFE-Eurokite Plus ist ein in der Ornithologie einmaliges Forschungsprojekt, da es mit GPS-gestützten Bewegungsdaten sowie mit Obduktionsanalysen gestorbener Vögel arbeitet. Diese wissenschaftliche Tiefe ist verbunden mit der bisher unerreichten Anzahl von über 2’000 telemetrierten Vögeln in der Europäischen Union und der Schweiz. Diese wurden in Spanien und anderen europäischen Ländern besendert und bei ihren Streifzügen über ganz Europa hinweg verfolgt.

Über eine ganze Lebenszeit

Erstmalig wird nicht mit Zufallsfunden gearbeitet, sondern eine grosse Zahl an Vögeln über ihren gesamten Lebenszeitraum hin beobachtet. Unabhängig vom Fundort der toten Tiere wurden diese in jedem Fall obduziert, um die Todesursache klar zu bestimmen. Das heisst: Auch wenn ein toter Vogel an einer Autobahn gefunden wurde, wurde das Tier trotzdem obduziert, um prüfen zu können, ob es beispielsweise einer Vergiftung erlegen war. Die Studie produziert damit erstmals Daten von hoher wissenschaftlicher Belastbarkeit und Güte.

Schienen- und Strassenverkehr

Unter den Todesursachen in Deutschland liegt das Gefressenwerden durch andere Tiere mit rund 41 % der Todesfälle auf Platz eins. Mit deutlichem Abstand folgt auf dem zweiten Platz der Schienenverkehr. Mehr als elf Prozent der besenderten Vögel kamen hier zu Tode. Ebenfalls rund zehn Prozent der Tiere starben im Strassenverkehr. Damit sind diese drei Faktoren gemeinsam für fast 63 % aller Todesfälle verantwortlich. Die Windenergie rangiert mit nur 8.3 % auf Platz fünf von zehn untersuchten Faktoren. Damit steht fest: Windenergieanlagen sind keine existenzielle Bedrohung für den Rotmilan.

Bestand in der Schweiz steigt

Diese Erkenntnisse decken sich mit den Zahlen zum Bestand des Rotmilans. Dieser ist in Deutschland in den vergangenen Jahren ungeachtet des weiter voranschreitenden Ausbaus der Windenergie an Land stabil geblieben. Zudem sinkt mit steigender Höhe der Anlagen die Kollisionswahrscheinlichkeit deutlich, da sich die Rotoren inzwischen zunehmend ausserhalb des Flugbereichs des Rotmilans befinden. Die Vogelwarte Schweiz hält auf ihrer Homepage fest: «Der Rotmilan hat sich bei uns in den letzten Jahrzehnten deutlich ausbreiten können.»

Quelle: suisse-eole.ch

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Visualisierung der geplanten Windkraftanlage auf dem Firmengelände der SFS in Heerbrugg

In der St.Galler Gemeinde Au-Heerbrugg hat das Stimmvolk am 9. Februar 2025 eine Initiative für einen Mindestabstand zwischen bewohnten Gebäuden und grossen Windenergieanlagen mit einem Zufallsmehr angenommen. Damit wird die geplante Windturbine des Industriebetriebs SFS, die rund 5 Millionen Kilowattstunden produzieren könnte, verunmöglicht.

Gerade mal vier von über 2’000 Stimmen gaben den Ausschlag: 1’044 Ja- und 1’040-Nein Stimmen bedeuten die Annahme der Windkraft-Verhinderungs-Initiative. Das sogenannte Projekt RhintlWind sah den Bau einer Windanlage vor, die jährlich rund 5 GWh Strom produzieren und diesen direkt ins Firmennetz einspeisen hätte können. Die Realisierung des Projekts hätte für die Schweiz Signalwirkung gehabt, weil es die erste Windanlage gewesen wäre, die von der Industrie direkt initiiert und umgesetzt worden wäre. Die SFS wollte mit der Windenergieanlage ihre Eigenproduktion stärken, um damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit und die Sicherung von zukunftsgerichteten Arbeitsplätzen zu leisten. Daraus wird nun nichts.

Die kommunale Volksinitiative forderte einen Mindestabstand von 500 Metern zwischen Windenergieanlagen und bewohnten Gebäuden. Diesen Abstand kann SFS am Standort in Heerbrugg nicht erfüllen, weshalb die Annahme dieser Initiative einem Verbot dieses wegweisenden Projekts gleichkommt.

Die «IG Gegenwind Au-Heerbrugg» um den SVP-Politiker Manuel Cadonau hatte die Initiative lanciert und kurz vor der Abstimmung Unterstützung von der «Bürgerbewegung für Menschen, Wohnqualität und Natur» aus dem benachbarten vorarlbergischen Lustenau erhalten.

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Visualisierung des geplanten Windkraftwerks (links) neben dem bestehenden Windrad

Mit der Teilrevision der Grundordnung hat das Churer Stimmvolk am 9. Februar 2025 mit grosser Mehrheit die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau und Betrieb der zweiten Windenergieanlage in Haldenstein in der Gemeinde Chur geschaffen. 83.1% sagten JA zu den entsprechenden Gesetzesvorlagen.

Die Calandawind AG betreibt seit 2013 eine Windenergieanlage im Gebiet Oldis in der Gemeinde Haldenstein, die inzwischen mit der Stadt Chur fusioniert hat. Die bestehende Anlage versorgt mit einer Jahresproduktion von 4,5 GWh rund 1’300 Haushalte mit erneuerbarem Strom. Aufgrund der guten Windverhältnisse und einer geringen Konfliktträchtigkeit mit Natur- und Landschaftswerten plant Calandawind dort eine zweite Windenergieanlage. Dank technologischer Fortschritte können mit der zweiten Anlage bis 7,5 GWh Strom pro Jahr und somit deutlich mehr Strom als mit der ersten Anlage produziert werden. Damit können künftig weitere 2’200 Haushalte mit einheimischem Windstrom versorgt werden.

Umweltauswirkungen gründlich analysiert

Die Auswirkungen der geplanten Windenergieanlage auf Natur und Umwelt wurden in einem Umweltverträglichkeitsbericht behandelt. Der Bericht umfasst die Ergebnisse der Untersuchungen zum Biotop- und Artenschutz, zum Landschaftsschutz und zum technischen Umweltschutz. Für jeden Umweltbereich wurde der Ausgangszustand erfasst und die mögliche Belastung während der Bauphase und während des Betriebs ermittelt. Zudem wurden für jeden Umweltbereich Vermeidungs- und Minderungsmassnahmen formuliert, um den Eingriff in die Umwelt möglichst klein zu halten. So wurden auch Massnahmen zum Schutz des Uhus definiert, falls der derzeit verwaiste Uhu-Brutplatz später wieder genutzt würde. Die Grünen Graubünden schreiben dazu auf ihrer Website: «Die Rotoren von Windkraftanlagen können Fledermäuse, die national geschützt sind, töten. Ein Abschaltplan zum Schutz der Fledermäsue wird darum, wie bereits bei der bestehenden Anlage, Teil des Projektes sein. Auch Vögel, insbesondere Greifvögel wie der Uhu, sind kollisionsgefährdet. Die Vogelwarte Sempach hat den Standort jedoch aus ornithologischer Sicht als unbedenklich beurteilt». Deshalb haben die Grünen die Ja-Parole beschlossen.

Das Ja des Churer Stimmvolkes schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau und Betrieb der zweiten Windenergieanlage. Für die Realisierung des Projekts ist nun ein Baubewilligungsverfahren für Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzone durchzuführen.

Die Gesetzesvorlage wurde von der SVP Chur bekämpft.

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Der Bund hat die Richtplananpassung 23 des Kantons St.Gallen genehmigt. Damit sind die 15 Windeignungsgebiete rechtskräftig, so zum Beispiel in Wartau und Sennwald.

Bewilligungsverfahren erfolgen über den kantonalen Sondernutzungsplan. Das bedeutet, dass die Kantonsregierung über Planung und Baubewilligung entscheidet, nicht die Gemeinden. Mit der Genehmigung der Richtplananpassung 23 wird für potenzielle Investorinnen und Investoren eine erste, wichtige planerische Grundlage geschaffen.

Der Bund hatte den Kantonen den Auftrag erteilt, die Windenergienutzung zu ermöglichen. Die Regierung des Kantons St.Gallen führte eine umfassende und transparente Interessenabwägung zu Bau und Nutzung der Windenergie durch. Diese sorgfältige Interessenabwägung würdigt der Bund in der Genehmigung der Richtplananpassung 23 nun ausdrücklich.

Die Richtplananpassung des Kantons St.Gallen erfüllt laut Bund die Anforderungen des nationalen Raumplanungsgesetzes und des Energiegesetzes. Auch die Anwendung des kantonalen Sondernutzungsplans als Leitverfahren für St.Galler Windpärke ist im Sinn des Bundes.

Materielle Veränderungen am Erlass der Regierung nahm der Bund keine vor. Mit Ausnahme des Gebiets «Witöfeli/Steinerriet» in Schänis sowie des Gebiets «Rheinau» in den Gemeinden Bad Ragaz, Mels, Sargans, Vilters-Wangs und Wartau werden alle 15 Windeignungsgebiete im Richtplan festgesetzt.

Mit der Genehmigung der Richtplananpassung 23 steht es potenziellen Investorinnen und Investoren nun frei, Windpärke zu projektieren und die dazugehörigen Plan- und Bewilligungsverfahren einzuleiten. In einzelnen Windeignungsgebieten haben verschiedene Körperschaften bereits erste Messungen aufgenommen.

Quelle: Kanton St.Gallen

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Visualisierung Windpark And

Eine Studie der Uni Hohenheim zeigt, dass Falschinformationen über Windenergieanlagen auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stossen.

In repräsentativen Umfragen, die die Forscher:innen in Australien, Grossbritannien und den USA durchgeführt haben, stimmt über ein Viertel der Befragten einer Vielzahl von falschen oder irreführenden Behauptungen über Windenergieanlagen zu. So glauben beispielsweise etwa 20 Prozent der Befragten Aussagen an vermeintliche Gesundheitsrisiken durch Windenergieanlagen. Sogar etwa 40 Prozent gehen von geheimen Machenschaften und manipulierten Informationen beim Ausbau der Windenergie aus. Eine weitere repräsentative Umfrage in Deutschland zeigt etwas niedrigere Werte.

Überrascht hat die Forschenden, dass die Zustimmung zu thematisch sehr unterschiedlichen falschen Aussagen von den gleichen Personen kam. Wer beispielsweise glaubt, Windräder hätten einen schädlichen Einfluss auf die Gesundheit, stimmt auch eher der Behauptung zu, Windräder seien ökonomisch ineffizient.

Keine Frage des Wissens, sondern der Weltanschauungen

Die Studienergebnisse zeigen weiterhin, dass die Zustimmung zu Falschinformationen über Windkraftanlagen vor allem von den Weltanschauungen der Befragten abhängt. Als besonders zentral erwies sich eine verschwörerische Weltsicht: Wer generell dazu neigt, Verschwörungen hinter gesellschaftlichen Ereignissen zu vermuten, stimmt den Falschinformationen eher zu.

Ausgeprägte wissenschaftliche Kenntnisse hingegen verringern die Zustimmung kaum, der Bildungsgrad der Befragten spielt überhaupt keine Rolle. «Es dürfte schwierig sein, Falschinformationen allein durch das Bereitstellen von Fakten zu begegnen, solange diese nicht ins Weltbild der Menschen passen», sagt Kevin Winter, einer der Studienautor:innen. Vielversprechender könnte es sein, in Kampagnen die persönlichen Vorteile – zum Beispiel finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten – aufzuzeigen, um Menschen mit einer ablehnenden Haltung zu überzeugen.

Quelle: www.solarserver.de

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© Gemeinde Gamprin

Die Alpe Rauz in Voralrberg ist seit 1914 im Besitz der Gemeinde Gamprin. Die Illwerke VKW sollen mit dem Verein Liechtensteinische Initiativgruppe für Energienachhaltigkeit Ligen und der Gemeinde bei der Realisierung von Windkraftanlagen zusammenarbeiten.

Die Illwerke übernehmen künftig die Aufgaben und Verantwortungen für den weiteren Projektverlauf in organisatorischer und finanzieller Hinsicht. Sollten Windanlagen auf der Alpe Rauz umgesetzt werden, überlässt die Gemeinde Gamprin den Illwerken und Ligen für 30 Jahre jeweils die Hälfte des Stromertrags aus den Anlagen.

Nun soll eine einjährige Messphase mit einem 80 Meter hohen Windmessmasten folgen. Auch verschiedene weitere Gutachten sind erforderlich, auch etwa zu den Auswirkungen für die Vogelwelt. Bald solle erste Windmessungen starten.

Laut aktuellen Projektplanungen der Illwerke würde der Windpark auf der Alpe Rauz jährlich bis zu 80 Gigawattstunden Strom erzeugen.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland, 26. Oktober 2024, S. 13

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Seit Ende September stehen die 17 Eignungsgebiete für Windkraftanlagen im Kanton St. Gallen fest. Zwei davon – «Weite/Valpilär» und «Sennwalder Au/Büchel» – liegen direkt in Liechtensteins Nachbarschaft auf Werdenberger Boden.

In einem nächsten Schritt will das Bau- und Umweltdepartement mit den betroffenen Gemeinden Form, Umfang und Zeitpunkt des Sondernutzungsplans besprechen und die Richtplananpassung dann dem Bund vorlegen. Während das Vorgehen des Kantons auch Kritiker auf den Plan gerufen hat, stehen die Behörden der Region dem Vorhaben wohlwollend gegenüber. Die Region Sarganserland-Werdenberg hat dem Kanton geschrieben: «Die Region ist überzeugt, dass die Bestrebungen und das Engagement im Bereich Windenergie nachhaltig sind und sich auch für kommende Generationen auszahlen werden. (…) Wir sind bestrebt, mit verschiedenen Windpark-Projekten einen massgebenden Beitrag zu einer besseren, sichereren und nachhaltigeren Energieversorgung in der Region und im Kanton St. Gallen zu leisten.»

Die beiden Eignungsgebiete liegen gemäss Definition des Bundes auch in «nationalem Interesse», weil dort ein Windpark mehr als 20 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren könnte. In solchen Fällen entscheiden nicht die Gemeinden, sondern Regierung über Planung und Baubewilligung.

Allerdings ist die Regierung dazu verpflichtet, die Gemeinden frühzeitig in die Planung einzubeziehen und soll die Interessen der Gemeinden während der gesamten Planungsphase so weit als möglich berücksichtigen. Ausserdem wird es auch möglich sein, gegen Bewilligungen Rechtsmittel zu ergreifen.

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger, 23. Oktober 2024, S. 17

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Die Liechtensteinischen Kraftwerke LKW rechnen mit einem Potenzial von 110 GWh pro Jahr, wenn entlang des Rheins in Balzers, Vaduz/Schaan und Ruggell sieben bis neun Windkraftanlagen installiert werden könnten. Dies entspricht einem Viertel des heutigen Stromverbrauchs in Liechtenstein.

Um die Pläne zu konkretisieren, finden verschiedene Abklärungen statt. So werden die vorhandenen Winddaten aktualisiert. An den meinsten Orten geschieht das anhand von Laserstrahlen-Messungen (LIDAR: Light Detection and Ranging). In Schaan steht auch ein 50 Meter hoher Mast, der zusätzliche Informationen zu Vogel- und Fledermausvorkommen liefert.

Parallel dazu laufen auch Abklärungen zum Bewilligungsverfahren. Laut LKW können von den sieben bis neun möglichen Standorten «einige wenige bereits jetzt als eher unwahrscheinlich eingestuft werden».

Obwohl noch viele Fragen offen sind, können sich die LKW die ersten Inbetriebnahmen schon ab 2027/2028 vorstellen.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland, 24. September 2024, S. 2

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Die Liechtensteinische Initiativgruppe für Energienachhaltigkeit (Ligen) erforscht Lösungen, um Liechtenstein möglichst schnell auf eine vollständig erneuerbare Energieversorgung umzustellen – und dies autark, mit erneuerbaren Energien «made in Liechtenstein».

Mit Unterstützung der Regierung in Höhe von CHF 100’000 lancierte Ligen eine Machbarkeitsstudie «Marktautarke Energieversorgung Liechtenstein», deren Ergebnisse nun vorliegen. Darin berechnet Ligen verschiedene Modelle für den optimalen Energiemix für Liechtenstein. Die Studie geht von der Elektrifizierung des Wärme- und des Verkehrssektors aus. Dabei wurden auch Saisonspeichertechnologien und unterschiedliche Energiespeicheransätze geprüft.

Im Abschlussbericht präsentiert Ligen eine Priorisierung von Bausteinen und die dazu nötigen Schritte. Diese umfassen einen Ausbau der Photovoltaik und der Windkraft im Inland. Im Weiteren will Ligen Windkraftprojekte im Ausland realisieren. Es brauche auch die Erschliessung verfügbarer Batteriespeicherkapazitäten durch Ermöglichung von sogenannten Vehicle-to-Grid-Systemen, die die Rückspeisung von Strom aus Autobatterien ins Netz ermöglichen. Ein weiterer Baustein seien Langfristspeicher.

ligen.org; Abschlussbericht als PDF (7.16 MB, 112 S.)
Berichterstattung im Liechtensteiner Vaterland vom 26. September 2024, S.9

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Die Referate zum Thema «Faszination Energie» an der Fachhochschlue Ost in Buchs SG gehen in die nächste Runde. Am Donnerstag, 7. November 2024 um 18 Uhr spricht der Klimatologe Dr. Bruno Dürr von der Firma Sunergy GmbH über das Thema «Windkraft im Rheintal». Er war und ist an zahlreichen Windmessungen und Potenzialabklärungen auf der Schweizer und der Liechtensteiner Seite des Rheintals beteiligt und ist einer der besten Kenner der Materie in der Region. Nach der anschliessenden Diskussion steht ein Apéro auf dem Programm.

Ort: OST-Ostschweizer Fachhochschule, Werdenbergstr. 4, 9471 Buchs, Haus 2 / Hörsaal G2
Teilnahme auch Online möglich.
Zeit: 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr, Vortrag und Diskussion mit anschliessendem Apéro
Die Teilnahme ist gratis. Aus organisatorischen Gründen (Apéro) wird um Anmeldung an kontakt@energieforum.info gebeten.

Weitere Veranstaltungen in dieser Reihe: «Thermische Energiespeicher» (6.2.25), «Das smarte Stromnetz der Zukunft» (20.3.25) und «Wärmepumpen – Tipps und Trends» (8.5.25).

energieforum.info

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Erneuerbare Technologien zur Stromerzeugung wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen sind über ihre Lebenszeit gerechnet weitaus billiger als die fossile und nukleare Konkurrenz. Die Stromgestehungskosten („Levelized Cost of Energy“ – LCOE) für Strom aus Onshore-Wind lagen 2019 bei 53 $/MWh, die für Photovoltaik bei 68 $/MWh. Im Vergleich dazu kostete Strom aus Kohle durchschnittlich 109 $/MWh, aus Gas-Spitzenlastkraftwerken 175 $/MWh. Strom aus nuklearen Reaktoren war mit 155 $/MWh ebenfalls deutlich teurer als jener aus den Erneuerbaren.

Bemerkenswert sind die Lernkurven von erneuerbaren Energien. Denn während der Preis von Strom aus Photovoltaikanlagen 2010 mit 378 $/MWh wirtschaftlich kaum kompetitiv war, führte eine steile Lernkurve dazu, dass dieser mit aktuell 68 $/MWh um etwa 40% günstiger ist als jener aus Kohle. Auch Onshore Windkraft hat von 2010 bis 2019 einen Sprung von 86 $/MWh auf 53 $/MWh gemacht. Währenddessen gibt es bei Strom aus Kohle und Kernkraft in diesem Zeitraum keine feststellbare Lernkurve mehr. Kernenergie ist sogar seit 2010 deutlich teurer geworden.

Skaleneffet und keine BrennstoffkostenEin Grund für diesen rapiden Preisabfall ist ein Skaleneffekt: mit höheren Investitionen und Produktionsmengen können die erneuerbaren Technologien Wind und PV weitaus günstiger hergestellt und installiert werden, was wiederum die Nachfrage nach diesen erhöht. Ausserdem produzieren die betrachteten Technologien erneuerbaren Strom ohne Brennstoffkosten, ein weiterer Vorteil im Vergleich zu fossilen Stromerzeugern.

In 10 Jahren von 100 auf 1000 TWhNicht zuletzt wegen ihrer wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit sind Photovoltaik und Windenergie – auch im historischen Vergleich z.B. mit der Entwicklung von Kohle- und Gaskraftwerken – die am schnellsten wachsenden Stromerzeugungstechnologien. In nur zwölf Jahren (2005 – 2017) wurde die globale Stromproduktion aus Windkraft von 100 TWh/a auf 1000 TWh/a erhöht, bei Photovoltaik dauerte es gar nur acht Jahre (2013 bis 2021). Auch aktuell hält der rapide Ausbau an: Mit einer zusätzlich Stromproduktion von 513 TWh wuchsen Photovoltaik und Windkraft 2023 zusammen um doppelt so viel wie die Kohleverstromung und produzierten damit 2023 bereits 13,4% des globalen jährlichen Strombedarfs.

Quellen: Carbon Brief 2024: Wind and solar are ‘fastest-growing electricity sources in history’
Text: Energiefakten Austria

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©Calandawind AG

Die Regierung des Kantons Graubünden hat eine Anpassung des kantonalen Richtplans für die Festsetzung des Windenergiegebiets «Oldis» (Teil B) in Chur genehmigt. Aufgrund des bereits weit fortgeschrittenen Projekt- und Planungsstands wird die Festsetzung dieses Windenergiegebiets vorgezogen.

Die Calandawind AG betreibt seit 2013 «Oldis I» in Haldenstein (Chur) und plant nun eine zweite, grössere Windenergieanlage rund 750 Meter südlich von der bestehenden Anlage. Die beiden Anlagen sollen jährlich gemeinsam bis zu 12 Millionen kWh Strom aus Windkraft produzieren. Das entspricht rund einem Drittel des Haushaltstroms, den die Bewohnerinnen und Bewohner von Chur jährlich verbrauchen.

Quelle: suisse-eole.ch

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©Valentin Flauraud/Romande Energie

Nationale Windenergietagung 2024 vom 26. August im Rathaus Bern, 11.45-17.30h: «Wind, unser Garant für Winterenergie»

Am Montag, den 26. August, findet ab 11.45 Uhr in Bern die Schweizer Windenergietagung statt. Hier ist das Neuste über die Windenergiepolitik auf Bundes- und Kantonsebene zu erfahren und über das Potenzial Windkraft, über den Stand der Schweizer Windprojekte sowie zum Thema Windstrom für die Industrie. Weiter werden Informationen über die kantonalen ProWind-Vereine angeboten, über die neuste Windenergietechnik und den neusten Stand des Windenergiezubaus im Ausland.

Das Referate werden von Praktiker*innen aus Politik, Wirtschaft NGOs gehalten. Pausen und ein Apéro dienen der Vernetzung.

Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

Programm und Anmeldung: https://suisse-eole.ch/de/windenergietagung-2024/

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Von der Potenzialstudie zum Vorprojekt: Die LKW errichten in Schaan in der Nähe des Rheins eine Windmessanlage. Sie soll 12 bis 18 Monate lang Daten sammeln, um eine realistische Grundlage für eine Planung zu schaffen.

Im Hinblick auf die mögliche Realisierung von Windkraftanlagen stehen die Liechtensteinischen Kraftwerke mit verschiedenen Gemeinden im Austausch, um Windmessungen an konkreten Standorten durchzuführen. Diese Messungen sind ein entscheidender Schritt, um die Windverhältnisse und die optimale Platzierung einer Windkraftanlage zu bestimmen. Die erste Windmessung wird nun in Schaan, in der Nähe des Rheins, durchgeführt.

Die Untersuchungen umfassen mehrere Schlüsselbereiche: zum einen muss sichergestellt werden, dass eine mögliche Windkraftanlage im Einklang mit den ökologischen Standards steht und die lokale Flora und Fauna berücksichtigt wird. Dabei stehen die LKW im engen Austausch mit dem Amt für Umwelt und diversen Gutachtern. Zum anderen hat die Windmessung das Sammeln von Daten zum Ziel. Denn nur ideale Windverhältnisse schaffen die Bedingungen, um eine Windenergieanlage effizient zu nutzen. Die Windmessung soll zeigen, ob der sogenannte «Bandwind» – also eine konstante Windstärke – ausreichend vorhanden ist.

Mit der Windmessanlage in Schaan werden über 12 bis 18 Monate lang Daten gesammelt, um eine realistische Grundlage für eine weitere Planung zu haben. Die Windmessungen setzen auch ein wichtiges Zeichen für den weiteren Ausbau nachhaltiger Energieerzeugung.

Quelle: www.lkw.li

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©Axpo

Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat einen Bericht zuhanden der Regierung erstellt, der aufzeigt, wie freistehende erneuerbare Energiegewinnungsanlage in Liechtenstein in der Nicht-Bauzone ermöglicht werden können. Die Regierung hat diesen Bericht zur Kenntnis genommen.

Im Bericht werden unterschiedliche Handlungsoptionen für die Realisierung von freistehenden erneuerbaren Energiegewinnungsanlagen evaluiert. Dabei zeigt sich, dass die Schaffung von «Energiezonen» durch die Gemeinden im Rahmen eines Zonenplanverfahrens die zielführendste Handlungsoption ist. In diesem Zonenplanverfahren sind die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer von Anfang an miteinbezogen und eine Interessensabwägung im Sinne der Volkswohlfahrt wird von Beginn an vorgenommen. Das Verfahren ermöglicht am jeweiligen Standort eine zonenkonforme Realisierung des jeweiligen Projekts. Die verschiedenen Handlungsoptionen werden in einem Kurzbericht dargelegt.

Windkraft- und alpine PV-Anlagen im Fokus

Auf Ebene des Landes befindet sich der Landesrichtplan derzeit in einer Gesamtüberarbeitung. Die geeigneten Gebiete für Windkraftanlagen sowie die prioritär zu verfolgenden Standorte für alpine Photovoltaikanlagen werden in dieser Überarbeitung berücksichtigt und stellen damit eine wichtige Grundlage für die Zonenplanverfahren auf Ebene der Gemeinden dar.

Im Hinblick auf die mögliche Realisierung von Windkraftanlagen stehen die LKW mit den Gemeinden Ruggell, Schaan, Vaduz und Balzers im Austausch, um Windmessungen an konkreten Standorten durchzuführen. Zudem soll in Abstimmung mit der Gemeinde Ruggell eine Machbarkeitsstudie für eine Windkraftanlage erstellt werden. Ebenfalls sind die LKW im Kontakt mit der Gemeinde Triesenberg, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer kleineren alpinen Photovoltaikanlage im Malbun weiter zu prüfen.

Zum Kurzbericht.

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Von links: Daniel Fritsche, Bruno Dürr, Daniel Hilti, Andreas Wälti, Daniel Gstöhl, Andi Götz. © Daniel Schwendener.

Der Themenabend vom 25. Juni 2024 in Schaan zur Windkraft in Liechtenstein und in der angrenzenden Schweiz war sehr gut besucht. Das Liechtensteiner Vaterland und Radio L berichteten ausführlich darüber.

Bruno Dürr, Klimatologe, Windkraftspezialist und Verfasser von Potenzialstudien referierte über das Windkraft-Potenzial in unserem Tal. Danach gab Daniel Frische, Geschäftsleitungsmitglied der Liechtensteinischen Kraftwerke einen Überblick über den Stand der Dinge und die aktuellen Pläne der LKW für Windkraftwerke in Liechtenstein. Zum Abschluss gab Andreas Wälti, CEO der Evatec in Trübbach, Einblick in die Pläne für ein Firmen-Windkraftwerk.

Der Anlass war sehr gut besucht. Alle drei Referate sind nun als Videos auf solargenossenschaft.li/windreferate-2024 zum Streamen verfügbar.

Weitere Videos zur Windkraft und andere aktuellen Themen finden sich auf solargenossenschaft.li/medien-und-download («Streams (Referate)» anklicken).

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Die Liechtensteinischen Kraftwerke LKW wollen die Abhängigkeit von den internationalen Märkten reduzieren und die Eigenversorgung mit Energie ausbauen. Dabei haben die LKW verstärkt die Windkraft im den Fokus. Der Vorteil von Windanlagen liege darin, dass sie im Gegensatz zu Wasser- und Solarkraftanlagen vermehrt Winterstrom liefern. Und aktuelle Studien prognostizieren, dass mit Windkraftanlagen entlang des Rheins zwischen Balzers und Ruggell Strom in einer Grössenordnung von 110 Gigawattstunden produziert werden könnte. Das sei mehr, als die Wasserkraftwerke der LKW heute produzieren und entspreche etwa 28 Prozent des Stromabsatzes der LKW in Liechtenstein. Möglich seien diese Windkraftpotenziale durch neue Anlagen, die auch bereits bei geringeren Windgeschwindigkeiten gute Erträge liefern.

Auf Basis der neuen Studien sollen nun Projekte mit Klein- und Grosswindanlagen vorangetrieben und einer Entscheidung zugeführt werden. Eine Machbarkeitsstudie für ein Windrad in Ruggell ist bereits im Gange. Gemäss Gerald Marxer, Vorsitzender der LKW-Geschäftsleitung, gibt es aber auch Pläne für Windkraftprojekte in Vaduz, Schaan und Balzers. Die LKW werden demnächst mit den entsprechenden Gemeinderäten zusammenkommen und die Stimmung in den Gemeinden ausloten. Erhalte man positive Signale, werde man als nächsten Schritt auch hier Machbarkeitsstudien erstellen. Für eine Realisierung der Projekte müsse aber sicher mit einer Dauer von mindestens vier bis fünf Jahren gerechnet werden. Es brauche nämlich weitere Abklärungen, wie etwa bezüglich Natur- und Landschaftsschutz.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland vom 13. April 2024, S. 3

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Vorschau und Hintergrundinfos in der LieWo vom 11. Juni 2023

Am Donnerstag, 15. Juni um 19 Uhr finden im SAL in Schaan Referate zur Windenergie statt. Am Samstagvormittag, 17. Juni sind alle Interessierten zu einer Besichtigung des Windkraftwerks in Haldenstein bei Chur eingeladen.

Josias F. Gasser, Unternehmer und Politiker aus Chur, wird seine Erfahrungen mit dem Bau eines Windkraftwerks schildern. Welche Widerstände gab es, wie ging er damit um, was sind seine Erfahrungen, wie steht die Bevölkerung heute zum Windrad in Haldenstein? Und: Die Reise ist noch längst nicht zu Ende: Was sind seine nächsten Pläne?

Einleitend wird Yvonne Deng, promovierte Physikerin, Klimaexpertin und weltweit tätige Beraterin, die Rolle und die Bedeutung der Windenergie im Strommix aufzeigen.

Do. 15.6., 19h, kleiner SAL, Lindaplatz, Schaan, anschliessend Apéro. Eintritt frei.

Am Samstag, 17. Juni bietet die Solargenossenschaft eine Exkursion zum Windkraftwerk in Haldenstein an. Treffpunkt ist das Firmengebäude der Gasser AG am Bahnhof Haldenstein. Dort wird Josias Gasser durch das Niedrigstenergiegebäude führen, das aus den 1990er-Jahren stammt und heute noch als Vorbild gilt, mit grosser Arbeitsplatzqualität, fast keiner Heizung und Strom vom Dach. Anschliessend gibt es einen Spaziergang zum nahegelegenen Windkraftwerk und zum Abschluss einen reichhaltigen Apéro bei der Gasser AG. Ein Bustransport ab Haldenstein Bahnhof für Personen mit eingeschränkter Gehfähigkeit ist möglich, bitte bei der Anmeldung angeben.

Sa. 17.6., 10.30 bis ca. 13h, Treffpunkt Gasser AG beim Bahnhof Haldenstein. Zug: Buchs SG ab 9.38, Sargans an 9.56, Sargans ab 10.03, Landquart an 10.12, Landquart ab 10.17, Haldenstein an 10.31. Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich. info@solargenossenschaft.li

Vorankündigung und Hintergrundinfos in der LieWo vom 11. Juni 2023.

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Visualisierung Windpark And

Der Kanton St. Gallen hat sehr eindrückliche Zahlen veröffentlicht: 17 Standorte im Kanton eignen sich für Windkraftanlagen. Der Kanton betreibt eine sehr offensive Öffentlichkeitsarbeit und hat eine äusserst ansprechende und informative Website aufgeschaltet (windenergie-sg.ch).

Das St. Galler Energiekonzept will bis 2030 die Produktion erneuerbarer Wärme und Strom um 1100 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr erhöhen. Dazu soll die Windenergie einen Beitrag von rund 80 Gigawattstunden leisten. Danach soll die Produktion bis 2035 auf 100 GWh und bis 2050 auf 300 GWh erhöht werden.

Um die Bevölkerung frühzeitig zu informieren und einzubeziehen, hat die St. Galler Regierung eine Reihe von Dialogveranstaltungen vorgesehen (Daten siehe unten).

An der Grenze zu Liechtenstein wurde das Gebiet Weite/Valpilär in den Standortgemeinden Buchs, Sevelen und Wartau als für einen Windpark geeignet identifiziert. Das ermittelte Produktionspotenzial liegt gemäss Ralph Etter, Leiter des Amtes für Raumentwicklung und Geoinformation des Kantons St. Gallen bei über 20 GWh pro Jahr.

In Liechtenstein ermittelt die Firma Sunergy im Auftrag des LKW eine Potenzialabschätzung. Eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2022, die die neuesten technischen Entwicklungen mitberücksichtigt, ermittelte ein Potenzial für das Schweizer Mittelland von 20.6 TWh/a. Analog dazu wären im Liechtensteiner Talraum ca. 90 GWh/a möglich.

Quellen:
windenergie-sg.ch
LieWo vom 9. April 2023, S. 12

Dialogveranstaltungen
17. April (19 bis 21 Uhr): Hotel Sonne, Altstatten
20. April (19 bis 21 Uhr): OST (Aula), Rapperswil-Jona
21. April (18 bis 20 Uhr): Stadtsaal, Wil
26. April (19 bis 21 Uhr): Berufs- und Weiterbildungszentrum, Sargans

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Auerhahn-Balz. © Patrick Jussel, Creative Commons

Eine Karte zeigt, auf welchen Flächen im Schwarzwald Auerhühner leben – auf den übrigen sollen nun Windparks schneller geplant werden können.

Im Schwarzwald lebt das seltene Auerhuhn – das machte die Nutzung für Windenergie bisher schwierig. Die Baden-Württembergischen Ministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft haben nun eine neue Planungsgrundlage geschaffen, die Windenergie und Auerhuhn-Schutz vereinbar machen soll.

Karten zeigen Gebiete für Windenergie und Auerhuhn

Karten weisen konkrete Gebiete aus, die für das Auerhuhn mehr oder weniger bedeutsam sind. Wer einen Windpark plant, weiss nun also, auf welchen Flächen mit langwierigen und naturschutzrechtlich aufwändigen Verfahren zu rechnen ist. Die Ministerien empfehlen, diese Gebiete gleich von der Windenergie-Nutzung auszuschliessen.

Dazu gehören insbesondere Flächen in der Nähe von nachgewiesenen Brutgebieten und Lebensräumen. Auch auf Korridoren, auf denen sich die Auerhühner zwischen diesen Lebensräumen bewegen können, sollen möglichst keine Windenergie-Anlagen entstehen. Diese Korridore seien für den genetischen Austausch zwischen den Populationen notwendig.

Daneben gibt es weitere Flächen, deren Nutzung für die Windenergie zwar möglich ist, aber mit Restriktionen und Ausgleichsbedarfen verbunden.

Schnellere Planung für die Windenergie, mehr Geld für «Aktionsplan Auerhuhn»

Die Karte zeigt, dass grosse Flächen im Schwarzwald für die Windenergie nutzbar sind, ohne das Auerhuhn zu gefährden. Auf insgesamt rund 15‘000 Hektar Windpotenzialfläche müssen sich Projektentwickler und Projektierer künftig keine Gedanken über Auerhühner machen. Dort sei in Zukunft mit schnelleren Verfahren und mehr Planungssicherheit zu rechnen.

«Trotzdem können wir unser gemeinsames Ziel erreichen, dem Auerhuhn ein langfristiges Überleben im Schwarzwald zu ermöglichen», heisst es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Ministerien. Landwirtschaftsminister Hauk betont, dass zeitnah auch Massnahmen zum langfristigen Schutz des Auerhuhns folgen sollen. «Hierzu arbeiten wir mit Hochdruck an der Fortschreibung des Aktionsplans Auerhuhn». Für dessen Umsetzung werde das Land künftig mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen müssen als in den vergangenen Jahren.

Quelle: www.solarserver.de

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Robin van Buchem, Head of Operations NL bei Vattenfall, übergibt eines der Rotorblätter der Windkraftanlage an Philip Mol, President des MBO College Airport. ©Bild: Vattenfall

Vattenfall beabsichtigt, bis 2030 alle demontierten Rotorblätter von Windkraftanlagen zu recyceln, 50 Prozent der Rotorblätter bereits bis 2025. Die Rotorblätter des niederländischen Windparks Irene Vorrink sind die ersten, die dem Recyclingprozess zugeführt und in einem Pilotprojekt zu Skiern, Wanderstöcken und Baumaterial für Solarparks verarbeitet werden. Dabei arbeitet Vattenfall mit spezialisierten Unternehmen zusammen.

Komplexe Zusammensetzung

Das Recycling von Rotorblättern von Windkraftanlagen ist aufgrund ihrer komplexen Zusammensetzung eine Arbeit für Spezialisten wie dem norwegischen Unternehmen Gjenkraft. Rotorblätter bestehen nicht nur aus Harz und Glas- oder Carbonfasern, sondern auch aus Balsaholz, PVC- oder PET-Schaum, anderen Polymeren und Metalle. Je nach Typ der Blätter gewinnt Gjenkraft Glas- und Kohlenstofffasern zurück, aus denen dann Skier, Wanderstöcke und andere Erzeugnisse hergestellt werden, die Glasfasern und Carbonfasern enthalten.

Baumaterial für Agrophotovoltaikanlagen

Es gibt noch weitere Möglichkeiten, Rotorblätter von demontierten Windkraftanlagen wieder zu verwenden. Die Blätter sind für extreme Belastungen ausgelegt, die starken Glasfasern und der Kohlenstoff sind durch Duroplaste verbunden. Dem Unternehmen Billion People ist es gelungen, neue Duroplaste herzustellen, die als Baumaterialien für Agrophotovoltaikanlagen zum Einsatz kommen. Diese Duroplaste können den Stahl und das Aluminium der Konstruktion ersetzen, für deren Produktion viel Energie benötigt wird und die aufgrund des Krieges in der Ukraine mittlerweile sehr knapp sind.

Quelle: www.suisse-eole.ch

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Am 31. August findet in Bern die  Nationale Windenergietagung statt. Unter anderem wird Prof. Christophe Ballif, Direktor Photovoltaics and thin film electronics laboratory EPFL, anhand einer neuen Studie erklären, welchen Platz die Windenergie im künftigen Energiemix aus der Sicht der Photovoltaik hat.

Im Gegensatz zur Schweiz setzt ganz Europa auf Windenergie: Robin Borgert, Director Sales and After-Sales Northern and Eastern Europe des Anlagenherstellers Enercon, zeigt uns auf, wo sich die Windenergie in den Nachbarregionen der Schweiz am schnellsten entwickelt. Isabelle Chevalley, Präsidentin von Suisse Eole und Alt-Nationalrätin, erlaubt uns einen Überblick über die Chancen der Windenergienutzung in ausgewählten Ländern Afrikas.

Windenergie schafft Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wo und wie genau demonstriert Peter Schwer, Vorstand Suisse Eole + Experte Erneuerbare Energien Basler & Hofmann. Im Winterhalbjahr 21-22 hat der Schweizer Windstrom bewiesen, welches Potenzial in ihm steckt, eine Analyse von Lionel Perret, Geschäftsleiter von Suisse Eole. Die Blitzpräsentationen der Windparkprojekte Sainte-Croix, Grenchenberg, Sur Grati, EolJorat Sud und Charrat zeigen den aktuellen Stand nach den positiven Entscheiden des Bundesgerichts.

Deutschland reserviert 2% der Landesfläche für den Windenergieausbau. Wie das ermöglicht wird, erklärt Ron Schumann, Referent Politik des deutschen Bundesverbands WindEnergie. André Friderici von Friderici SA berichtet, welche Herausforderungen der Föderalismus für den Transport von Windenergieanlagen darstellt. Welchen Platz die Windenergie im künftigen Energiemix aus der Sicht der Photovoltaik hat, erklärt Prof. Christophe Ballif, Direktor Photovoltaics and thin film electronics laboratory EPFL, anhand einer neuen Studie.

Nach einem Video über eine spektakuläre Highline-Aktion zwischen zwei Windenergieanlagen in Peuchapatte im Jura steht ein Apéro riche auf dem Programm.

Mittwoch, 31. 8. 2022, 12:45–17:00 Uhr

Programm als PDF

Anmeldung auf www.ticketino.com

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©Loïc Schlüchter/Suisse Eole

Gemäss den Schätzungen des Bundesamtes für Energie werden in der Schweiz jährlich 36 Millionen Vögel aufgrund menschlicher Aktivität getötet: rund 30 Millionen sterben durch Hauskatzen, 5 Millionen kollidieren an Glasfassaden und 1 Million erwischt es im Verkehr.

Dies hielt der Bundesrat in der Fragestunde vom 13.12.21 fest. Bei der Windenergie wird der Vogelschutz sehr genau genommen. Für jedes Projekt müssen im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung zahlreiche Untersuchungen durchgeführt werden und während des Betriebs müssen dann Minderungs- und Kompensationsmassnahmen umgesetzt werden. Nationalrat Pointet wollte vor diesem Hintergrund vom Bundesrat wissen, warum es nicht auch für Glasfassaden eine solche Umweltverträglichkeitsprüfung braucht und wie viele Vögel tatsächlich mit Windenergieanlagen kollidieren, verglichen mit den Vogelopfern an Gebäuden, im Verkehr und durch Hauskatzen.

Der Bundesrat merkt in seiner Antwort an, dass die Gesamtzahl der menschenverursachten Vogelopfer bisher nur geschätzt werden könne und greift auf Schätzungen des Bundesamtes für Energie zurück. Dieses geht von rund 36 Millionen Vögeln aus, die jährlich aufgrund menschlicher Aktivität getötet werden. Diesen 36 Millionen stehen 20 Vögel gegenüber, die pro Jahr und Windenergieanlage sterben. Diese Zahl wurde von der Vogelwarte Schweiz anlässlich einer Studie im Windpark Peuchapatte (JU) erhoben. Im Rahmen der Studie wurde auch festgestellt, dass am Standort Peuchapatte weder Exemplare bedrohter Arten noch Greifvögel betroffen waren. Ebenfalls interessant ist, dass die drei 2011 erstellten Windenergieanlagen über keinen Radar verfügen und beim Vogelzug nicht abgeschaltet werden.

Während für Glasfassaden, an denen jährlich rund 1 Million Vögel kollidieren, keine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen ist, ist eine solche im Rahmen des Planungsverfahrens einer Windenergieanlage in der Schweiz erforderlich.

Quelle: www.suisse-eole.ch

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Schon das zweite Jahr in Folge glänzen Schweizer Windkraftanlagen mit einer Rekordproduktion: Mit 146 Millionen Kilowattstunden, genau so viel wie der 2019 aufgestellte Rekord, produzierten die Schweizer Windparks. Das ist 14% mehr Strom als bei ihrem Bau veranschlagt. Die Windkraftanlage Collonges hat die Prognosen gar um 32% übertroffen, gefolgt von den Windparks Peuchapatte und Feldmoos/Rengg (Entlebuch), die jeweils 29% mehr Strom produzierten als bei der Planung veranschlagt.

In den an die Schweiz angrenzenden Regionen nutzen etwa 7000 Windkraftanlagen den Wind, davon etwa 430 in der Region Bourgogne-Franche-Comté, 730 in Baden-Württemberg, 1200 in Bayern und 1340 in Österreich. In der Schweiz gibt es aktuell 42 Windkraftanlagen, die nur einen minimalen Teil des in unserem Land vorhandenen Potenzials nutzen. „Mit 1000 Windkraftanlagen in der Schweiz könnten wir im Winter 20% des Strombedarfs decken, wenn Wasserkraft und Sonnenenergie weniger produktiv sind, die Nachfrage aber Spitzenwerte erreicht“, erläutert Lionel Perret, Geschäftsleiter von Suisse Eole.

Abhängigkeit von Importen: eine eher unsichere Strategie

Im Jahr 2020 war die Windenergie mit einem Anteil von 27% an der Gesamtstromerzeugung das zweite Jahr in Folge die wichtigste Energiequelle in Deutschland, gegenüber einem Anteil von 0.2% in der Schweiz. „Trotz Ausbau der Windkraft in Deutschland ist es mehr als unsicher, dass wir Windstrom aus Deutschland importieren können, um künftig unseren Bedarf im Winter zu decken“, erklärt Lionel Perret. „Ende 2022 werden in Deutschland alle Atomkraftwerke vom Netz gegangen sein und unsere Nachbarn schalten nach und nach alle Kohlekraftwerke ab, das letzte im Jahr 2038. Die Deutschen werden also ihren erneuerbaren Strom im Wesentlichen selbst nutzen.“ Wenn die Schweiz die Windenergieerzeugung steigert, könnte sie ihre Importabhängigkeit verringern und gleichzeitig über einen verglichen zu heute deutlich grüneren Energiemix verfügen. Im Gegensatz zu dem im Ausland produzierten Windstrom wird der in der Schweiz erzeugte Windstrom direkt in unser Netz eingespeist. Er gehört uns also wirklich und trägt damit zur Versorgungssicherheit bei!

300 Windkraftanlagen in der Warteschleife

Der Schweizer Windenergiesektor hat seine Arbeit gemacht: Die etwa 300 Windkraftanlagen, die auf ein richterliches Urteil warten oder sich in der Planungs- und Genehmigungsphase befindet – davon warten sieben Windparks auf den Entscheid des Bundesgerichts– bieten genug Potenzial, um das vom Bund in der Energiestrategie für 2035 formulierte Ziel weit zu übertreffen. „Werden alle Projekte, bei denen der Entscheid des Bundesgerichts noch aussteht, genehmigt, könnte mehr als dreimal so viel Windenergie erzeugt werden wie heute und eine jährliche Gesamtproduktion von 500 Millionen Kilowattstunden erreicht werden“, ergänzt Lionel Perret.

Quelle: suisse-eole.ch

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Agile Windpower als Hersteller der Vertical Sky-Gross-Windanlage hatte letztes Jahr einen grossen Rückschlag einstecken müssen. Bei der Testanlage auf dem Windtestfeld in Grevenbroich bei Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen, Deutschland), war am 15. November 2020 ein Rotorarm abgebrochen. Nun zeigte sich: Eine bisher unbekannte Windsituation führte bei der Windturbine zu einer Überbelastung.

Solche Situationen können künftig mittels einfacher Modifikationen vermieden werden

Die Untersuchungen hätten hervorgebracht, dass mittels einfacher Vorkehrungen gleiche und ähnliche Situationen zukünftig vermieden werden können, schreibt die Betreiberfirma. Die erforderlichen Massnahmen würden derzeit umgesetzt.
Bei der Windsituation, die zur Havarie führte, handelte es sich – vereinfacht gesagt – um eine sehr turbulente Böe, die innert kurzer Zeit an Geschwindigkeit zunahm und mit einer plötzlichen und starken Windrichtungsänderung einherging. Die Untersuchungen haben ergeben, dass die besagte Windsituation im vorhandenen Betriebszustand einen Rotorarm der Anlage in eine Resonanzschwingung versetzte, wodurch er überlastet wurde und brach.
Das besagte Windereignis komme bisher in der Zertifizierungsnorm nicht vor und sei deshalb während der Entwicklung von Vertical Sky nicht bekannt gewesen. Die nun mit den neuen Erkenntnissen nachträglich durchgeführten Simulationen und Berechnungen hätten aufgezeigt, dass die beschriebene Windsituation die Vetical Sky-Anlagen bei unterschiedlichen Betriebszuständen beschädigen könne.
Die durchgeführten Analysen hätten aber auch aufgezeigt, dass gleiche oder ähnliche Vorkommnisse mittels einfacher Modifikationen zukünftig verhindert werden können, ohne dass das grundlegende Design der Anlage verändert werden müsse. Bei den Massnahmen handelt es sich um Brems- und Arretierungsvorrichtungen. Diese Lösungen werden mittlerweile bereits umgesetzt.

Wertvolle Erkenntnisse führen zu einer höheren Produktsicherheit

Das am Boden liegende Trümmerteil wird jetzt entsorgt. Hierfür war die Auslegung einer Blechstrasse auf dem Acker erforderlich, damit die zum Einsatz kommenden Bergungsfahrzeuge im nassen Untergrund nicht einsinken. Im April stehen die notwendigen Geräte und Krane zur Verfügung, um den auf dem Turm verbliebenen Teil
des Rotors zu demontieren. Die Arbeiten für den neuen, modifizierten Rotor haben bereits begonnen. Gute Witterung vorausgesetzt sei die Anlage Ende Oktober 2021 wieder fertig aufgebaut und bereit für die Inbetriebnahme ist.
Die Analyse des ungeplanten Zwischenfalls habe wertvolle Erkenntnisse geliefert, die zu einer höheren Produktsicherheit führen. Zusätzlich würden bei der Wiederherstellung des Prototyps bereits erkannte Verbesserungen umgesetzt. Beides stelle eine wertvolle Weiterentwicklung von Vertical Sky dar.

Zur Medienmitteilung von Agile Wind Power.

 

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Auf dem Lindenberg ist ein Windpark mit fünf Anlagen in Planung: vier Windenergieanlagen im aargauischen Beinwil im Freiamt, eine auf Luzerner Seite. In Hitzkirch hatte der Verein Pro Lindenberg eine Gemeindeinitiative lanciert, die die Nutzung der Windenergie auf der Luzerner Seite des Lindenbergs verbieten würde. Knapp 60% der Bevölkerung folgten dem Gemeinderat und haben sich am Sonntag, dem 29.11.20, an der Urne gegen ein Windenergieverbot in der Gemeinde ausgesprochen.

Auf Grund von Fakten
Der Gemeinderat befürwortet eine sachliche Prüfung eines Windparks, sobald konkrete Projektunterlagen inklusive Umweltverträglichkeitsbericht vorliegen. Er argumentierte, erst dann lasse sich beantworten, ob der Lindenberg für Windenergie geeignet sei oder nicht. Die Gemeindeinitiative forderte ein generelles Verbot der Windenergienutzung. Sie wollte damit verhindern, dass über den Teil des Windparks Lindenberg, der die Gemeinde Hitzkirch betrifft, auf Grund von Fakten fundiert und sachlich entschieden werden kann.

Nach gut Schweizerischer Tradition
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinden von Beinwil und Hitzkirch werden darüber entscheiden, ob auf dem Lindenberg ein Windpark realisiert werden kann oder nicht. Nach gut Schweizerischer Tradition tun sie dies erst dann, wenn im Rahmen der notwendigen Zonenplanänderung alle Vor- und Nachteile auf dem Tisch liegen. Dies wird voraussichtlich 2022 soweit sein. Dann wird unter anderem auch eine detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegen, die das Projekt auf Herz und Nieren prüft.

Quelle:

www.suisse-eole.ch

www.windpark-lindenberg.ch

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Ein Feldversuch zeigt: Ist ein Rotorblatt an einem Windrad schwarz gefärbt, verunglücken offenbar deutlich weniger Vögel an den Anlagen. Laut der Forscher gibt es aber noch mehr simple Schutzmechanismen.

Forscher um Roel May vom Norwegian Institute for Nature Research schlagen Im Fachblatt «Ecology and Evolution» vor, eines der drei Rotorblätter einer Windkraftanlage schwarz anzustreichen. Wie das Wissenschaftlerteam bei einem Feldversuch feststellte, sei dadurch die Sterblichkeit der Tiere um mehr als 70 Prozent gesunken. Studien im Laborumfeld hatten bereits angedeutet, dass geschwärzte Rotorblätter Vögel vor der Kollision mit Windkraftanlagen bewahren. May und sein Team haben diese These nun unter realen Bedingungen im norwegischen Windpark Smøla geprüft. Bei vier Anlagen färbten sie jeweils ein Rotorblatt schwarz und beliessen die benachbarten vier Windräder unverändert, um sie als Kontrollgruppe zu nutzen. Anschliessend dokumentierten sie in einem Zeitraum von drei Jahren die Zahl der verendeten Vögel unter den Windtürmen. Das Ergebnis: Vor allem bei Greifvögeln wie dem Seeadler (Haliaeetus albicilla) seien die Verluste stark zurückgegangen, insgesamt um über 70 Prozent.

Der Grund dürfte in der erhöhten Sichtbarkeit der Rotoren liegen. Das schwarze Rotorblatt führe zu einer grösseren Kontrastwirkung und verringere die Bewegungsunschärfe des Rotors. Dadurch könnten die Vögel die Windräder leichter erkennen und ausweichen. Die Forscher betonen zwar, dass sie den möglichen Effekt nur an einer recht geringen Zahl an Windrädern getestet hätten, «aber das Experiment lief über einen langen Zeitraum», schreiben May und seine Kollegen.

Experten wie Reinhard Klemke, der am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig tätig war, bemängeln ebenjenen Punkt. So «können die beobachteten Effekte bei einer so kleinen Stichprobe, auch wenn die Untersuchung über längere Zeit lief, immer noch rein zufällig bedingt sein», zitiert ihn der Pressedienst «Science Media Center». Stephan Barth von ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Bremen, Hannover und Oldenburg, ist der Ansicht, dass die Studie «ein glaubwürdiges Bild» zeige. Er stimme aber zu, dass die Fallzahlen noch gering seien und dies zu statistischen Streuungen führen könnte – so würden es jedoch die Studienautoren um May ebenfalls herausstellen und daher empfehlen, die Tests auf Windparks andernorts auszuweiten.

Quelle: www.spektrum.de

 

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An der neuen Gross-Windanlage Vertical Sky® A32, die Anfang September auf dem Windtestfeld in Grevenbroich bei Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen, Deutschland) errichtet wurde, ist am 15. November 2020 ein Rotorarm abgebrochen. Personen wurden nicht verletzt. Es entstand Sachschaden.

Anfang September 2020 wurde auf dem Windtestfeld in Grevenbroich (NRW, D) die Windenergieanlage Vertical Sky® des Typs A32 des Schweizer Unternehmens Agile Wind Power AG erfolgreich montiert und daraufhin mit der Inbetriebnahme der Anlage begonnen. Am 15. November 2020 – noch während der Phase der Inbetriebnahme – brach an der Anlage ein Rotorarm mit dem daran befestigten Rotorblatt ab.
Nach Bekanntwerden des Vorfalls wurde die Sicherung der Unfallstelle veranlasst. Untersuchungen zur Ermittlung der Schadensursache wurden eingeleitet.

Zum Beitrag in der Sendung «10vor20» vom 20. November 2020.

 

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Unter dem Titel «Dieses Windrad soll dreimal leiser sein» berichtet SPIEGEL Wissenschaft in einem sehr informativen 12-Minuten-Video über die Vorteile und Chancen von den vertikalen Windkraftwerken des Schweizer Startups Agile Wind Power. Dreimal leiser als herkömliche horizontale Windräder sollen sie wegen der langsamen Drehgeschwindikeit sein und ausserdem sollen Vögel und Fledermäuse sie besser erkennen und ihnen daher ausweichen können.

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In Grevenbroich bei Düsseldorf wird das erste vertikale Windkraftwerk namens «Vertical Sky» der Schweizer Firma Agile Wind Power aufgebaut. Vertikale Windkraftwerke haben den Vorteil, dass sie viel leiser sind als herkömmliche Windräder und dass sie von Vögeln und Fledermäusen besser erkannt werden.

Die WDR-Sendung «Lokalzeit aus Düsseldorf» vom 2. September 2020 berichtet über die Montage des dritten Rotorblattes.

Die Solargenossenschaft Liechtenstein prüft derzeit, ob es in Liechtenstein Standorte gibt, die für eines oder mehrere Vertical Sky Kraftwerke geeignet sind.

 

 

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Vattenfall baut in den Niederlanden den Offshore-Windpark «Hollandse Kust Zuid», der jedes Jahr so viel Strom erzeugen wird, wie mehr als zwei Millionen niederländischer Haushalte verbrauchen.

Mit einer installierten Leistung von 1500 Megawatt (MW) wird der Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid laut Vattenfall der grösste seiner Art weltweit sein, wenn er im Jahr 2023 in Betrieb geht. Im Jahr 2023 soll Hollandse Kust Zuid ein Drittel der gesamten installierten Offshore-Windkapazität in den Niederlanden ausmachen, was einen wesentlichen Beitrag zu den Zielen der niederländischen Regierung im Bereich erneuerbarer Energien leisten wird.

Der Windpark wird aus 140 Turbinen von jeweils 11 MW bestehen, wobei diese Grösse von Anlagen zum ersten Mal offshore installiert wird. Der Seeraum zwischen den Turbinen wird zur Durchfahrt und Mitbenutzung gemäss den staatlichen Vorschriften offen sein. Betrieb und Wartung werden von der neuen hochmodernen Serviceeinrichtung im Hafen von IJmuiden aus erfolgen. Der Windpark wird mit zwei Offshore-Umspannwerken verbunden sein.

Quelle: www.solarserver.de

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© REpower Systems AG / Stéphane Cosnard

Das Thurgauer Parlament stimmt Richtplanänderung mit sechs Windenergie-Gebieten deutlich zu

Mit 78 zu 36 Stimmen hiess das Thurgauer Parlament im Mai 2020 eine Änderung des Richtplans gut. Einzig die SVP stimmte dagegen. In sechs definierten Zonen könnten in Zukunft Windturbinen gebaut werden. Von den sechs Windenergie-Gebieten haben drei hohe Priorität.

Die prioritären Gebiete, auf welchen sich bereits Projekte in Planung befinden, sind Steckborn, Thundorf und Braunau-Wuppenau. Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier betonten, sich mit diesem Entscheid neuen Technologien nicht verschliessen zu wollen, auch um die Energieziele zu erreichen. Die lokale Produktion sei wichtig: «Lieber ein Windrad im Thurgau als Energie von ausländischen Kraftwerken beziehen, auf die wir keinen Einfluss nehmen können», zitiert die Thurgauer Zeitung den Kantonsrat Franz Eugster (CVP). Der von der Thurgauer Zeitung ebenfalls befragte Regierungsrat Walter Schönholzer bekräftigte, dass weiter machen wie bisher nicht der richtige Weg sei. Natürlich habe eine Windenergieanlage einen Einfluss, beispielsweise auf die Landschaft, das habe aber der Klimawandel erst recht, ergänzte Walter Schönholzer.

Bevor tatsächlich eine Anlage aufgestellt werden könne, seien noch zahlreiche andere Verfahrensschritte nötig, betonten mehrere Redner, wodurch auch das Mitbestimmungsrecht der betroffenen Bevölkerung gesichert sei: Zonenplanänderungen in den Gemeinden, Baubewilligungen, Umweltverträglichkeitsprüfungen oder Betriebsbewilligungen.

Quelle: www.suisse-eole.ch

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Die Gemeinden, auf deren Gebiet das Windparkprojekt Montagne de Buttes im Kanton Neuenburg geplant ist, haben die Einsprachen zu den Baugesuchen schon letztes Jahr zurückgezogen. Der Windpark wurde zusammen mit den wichtigsten nationalen Umweltorganisationen geplant und beispielhafte, innovative Kompensationsmassnahmen wurden dabei vorgesehen. So werden sich die Windräder während der Mähzeit nicht drehen, Stromleitungen von insgesamt 16 Kilometer Länge werden in den Boden verlegt und die verbleibenden Masten werden angepasst, um die Raubvögel, wie zum Beispiel den Uhu, vor Stromschlägen zu schützen.

Das Bundesgericht hat nun auch noch eine Einsprache gegen den Windpark abgelehnt. Die Beschwerdeführer vertraten die Meinung, dass Staatsrat Laurent Favre (FDP) bei diesem Dossier in den Ausstand hätte treten müssen, da er in der Vergangenheit den Windenergie-Interessenverband Suisse Eole präsidierte.

Die höchsten Richter in Lausanne erinnern in ihrem Urteil daran, dass Exekutivmitglieder nur dann in den Ausstand treten müssen, wenn sie ein spezifisches Interesse in einer Angelegenheit haben, zuvor eine persönliche Meinung in einem Interessenkonflikt vertreten haben oder schwere und wiederholte Verfahrens- oder Ermessensfehler begangen haben. Favre habe seine Überzeugung, dass die Schweiz erneuerbare Energien fördern sollte, immer deutlich und öffentlich vertreten, hält das Bundesgericht fest. Als Regierungsrat habe er aber dessen ungeachtet keinerlei vorgefasste Meinung gegenüber den Gegnern der Windenergie ausgedrückt. Das Bundesgericht wies die Beschwerde deshalb ab.

10% des Stromverbrauchs des Kanton Neuenburg

Der Windpark mit seinen 19 Windenergieanlagen soll jährlich 100 Millionen Kilowattstunden produzieren. Das entspricht 10% des Stromverbrauchs des Kantons Neuenburg und 33% des Stromverbrauchs aller neuenburgischen Haushalte.

Quelle: www.suisse-eole.ch

 

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© Nordex SE

Schweizer Energieunternehmen und institutionelle Anleger investieren weiterhin intensiv in erneuerbare Energien, bevorzugt im benachbarten Ausland. Die Jahresproduktion der erneuerbaren ausländischen Energiekraftwerke in Schweizer Hand beträgt bald 11.5 Mrd. Kilowattstunden Strom, das ist ein Anstieg um 70% verglichen mit 2016. In der Schweiz betrug der Zuwachs im gleichen Zeitraum nur neun Prozent. Über 80% der Investitionen im Ausland fliessen in die Windenergie. In der Schweiz dauern die Bewilligungsverfahren von Windenergieprojekten über 15 Jahre, wie die Vereinigung zur Förderung der Windenergie in der Schweiz Suisse Eole beklagt. Windkraftwerke liefern zwei Drittel ihrer Produktion im Winter, wenn die Erträge der Photovoltaik-Anlagen am geringsten sind.

Alle Schweizer Kraftwerke im Ausland zusammen erzeugen jährlich bald 11.5 Mrd. Kilowattstunden Strom; 2.4 Mrd. Kilowattstunden befinden sich aktuell im Bau. Das entspricht rund einem Viertel des Stromverbrauchs in der Schweiz. Zum Vergleich: Die Stromproduktion aller Schweizer Kernkraftwerke zusammen betrug 2019 etwa 25 Mrd. Kilowattstunden. Investiert wird im Ausland hauptsächlich in die Windenergie: Über 80% der Gelder fliessen in diesen Sektor.

In der Schweiz haben bis jetzt Anlagen mit einer Jahresproduktion von insgesamt 7.6 Mrd. Kilowattstunden Strom aus neuen erneuerbaren Energien einen positiven Förderbescheid erhalten (Kleinwasserkraftwerke, Wind- und Solarkraftwerke, Biomassekraftwerke); dies entspricht einem Wachstum von nur 9% seit dem Jahr 2016. 3.1 Mrd. Kilowattstunden der 7.6 Mrd. Kilowattstunden Produktionskapazität in der Schweiz sind noch nicht gebaut.

Deutschland vor Frankreich und Italien

Die deutliche Mehrheit der «Schweizer» erneuerbaren Energiekraftwerke steht in den Nachbarländern Deutschland (29% der Anlagen), Frankreich (28%) und Italien (21%). Dies sind alles Länder, mit denen die Schweiz bereits heute intensiven Stromhandel betreibt und die gut ans Schweizer Stromnetz angeschlossen sind. Die Kraftwerke ersetzen mehrheitlich fossile Kraftwerke (z.B. Stein- und Braunkohle), und tragen so dazu bei, die europäische Stromproduktion sauberer zu machen.

Hohes Potenzial für Wind-Winterstrom bleibt noch weitgehend ungenutzt

Schweizer Energieunternehmen und institutionelle Anleger investieren in erneuerbare Energieanlagen im Ausland, weil sie dort deutlich bessere Rahmenbedingungen vorfinden als in der Schweiz. Obwohl auch in der Schweiz gemäss dem Windkonzept 2019 des Bundes rund 7% des Stromverbrauchs mit Windenergie bereitgestellt werden könnten, liegt dieses Potenzial aufgrund von Einsprachen, mehrheitlich von Einzelpersonen und kleinen Gruppierungen, weitgehend brach. Auch wenn sich über 80% der Standortgemeinden für konkrete Projekte aussprechen, werden diese fast ausnahmslos bis vor Bundesgericht bekämpft. Dabei würde die Windenergie, dank ihrer Bereitstellung von wertvollem Winterstrom, die Solar- und Wasserkraft bestens ergänzen. Investoren wünschen sich zur Erhöhung der Planungssicherheit daher bessere rechtliche Rahmenbedingungen in der Schweiz, damit auch im Inland mehr Projekte umgesetzt werden können.

Quelle: www.suisse-eole.ch

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©Vortex Bladeless

Der Spanier David Yáñez will Windkraftwerke ohne Rotoren produzieren. Sie sollen die Energie aus Schwingungen und Vibrationen nutzen. Seine Prototypen sehen aus wie eine längliche Designlampe. Wie ein konventionelles Windrad müssen sie am Boden verankert werden, der Wind versetzt den Aufbau in Schwingungen. Das System ist noch nicht so effizient wie ein drehendes Rad. Dafür hat es andere Vorteile: Ohne Getriebe und andere mechanischen Teile wäre die Bladeless-Konstruktion billig in der Herstellung und verspricht eine längere Lebensdauer. Denn es arbeitet kein Generator im unteren Teil. Der Strom wird durch einen piezoelektrischen Effekt aus der oszillierenden Bewegung des Turms gewonnen. Die elektrische Spannung entsteht direkt durch die elastische Verformung des Materials. Das System kommt weitgehend ohne bewegliche Teile aus, dadurch gibt es kaum Wartungskosten. Die Lebensdauer wird allein von der Ermüdung des Materials bestimmt.

«Es ist nicht nur sehr billig herzustellen, ölfrei und wartungsarm, unsere Tests deuten darauf hin, dass jede Struktur länger als 15 oder 20 Jahre halten wird, was meiner Meinung nach ein nützlicher Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel ist», sagte Yáñez. Er hofft, in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Serienproduktion der Maschinen starten zu können «Sie sind ausserdem leise und fügen den Vögeln weit weniger Schaden zu als normale Windkraftanlagen», ergänzte er.

Yanez plant zunächst keine riesigen Anlagen, ihm geht es mehr um eine dezentrale Selbstversorgung mit Strom. Zunächst sind die Säulen nur etwa drei Meter hoch – mehrere von ihnen könnten einen Haushalt mit Strom versorgen. Wegen der geringen Grösse und der minimalen Standfläche wäre es auf dem Land leicht möglich, eine eigene kleine Windfarm aufzubauen, um seinen Strombedarf zu decken. Ein einzelner 2,75 Meter hoher Turm soll etwa 230 Euro kosten und 100 Watt liefern. Die Leistung von 1000 Watt würde dann nur 2300 Euro kosten – die Anlage würde daher sehr günstigen Strom erzeugen. Derzeit arbeitet die Firma daran, die Windströmung um den oszillierenden Turm zu optimieren. Wenn das geschehen ist, sollen höhere und leistungsstärkere Türme folgen. Eine 12,50 Meter hohe Windkraftanlage würde etwa 5500 Euro kosten, aber auch Grossanlagen von 100 Metern Höhe sind geplant.

Quelle: stern.de

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Der Windstromanteil in der EU betrug 2019 15%. Die Länder mit den höchsten Windstromanteilen waren Dänemark mit 48%, gefolgt von Irland mit 33%, Portugal mit 27% und Deutschland mit 26%. Die Schlusslichter sind Slowenien und die Slowakei, die wie die Schweiz einen Windstromanteil von unter 1% aufweisen.

2019 wurde in der EU insgesamt eine Leistung von 13‘200 MW Windenergie neu zugebaut, 11‘700 MW davon an Land. Damit konnte gerade einmal die Höhe des Windkraftausbaus an Land aus dem Jahr 2012 erreicht werden. Die gesamte Windenergieleistung in der EU beträgt damit 192‘231 MW. 89% davon stehen an Land. Alle Windenergieanlagen der EU konnten im letzten Jahr bereits 15% des Stromverbrauchs decken. 13 Länder deckten über 10% ihres Strombedarfs mit Windstrom. In einzelnen EU-Staaten ist der Windstromanteil bereits deutlich höher. So sind es in Dänemark 48%, in Irland 33%, in Portugal 27% und in Deutschland 26%. An einzelnen Tagen übersteigt die Windstromproduktion in Dänemark übrigens über 100% des Strombedarfs.

13% in Österreich

Dank des erhöhten Windaufkommens im Jahr 2019 konnte die Windkraft im Wasserstromland Österreich rund 13% zur Stromversorgung beitragen. Österreich hat damit heute schon einen höheren Windstromanteil als sich die Schweiz für 2050 zum Ziel gesetzt hat. Bereits 2030 sollen über 25% des Stroms in Österreich aus der Windkraft stammen.

0.2% in der Schweiz

In der Schweiz betrug der Windenergieanteil 2019 rund 0.2%. Auch wenn dieses Jahr auf dem Gotthard fünf neue Anlagen (11.75 MW) zugebaut werden, kann die Schweiz von Windstromanteilen wie in Österreich nur träumen. Die total installierte Leistung wird auch danach noch immer keine 100 MW betragen. Von den 3159 MW in Österreich ist die Schweiz also noch weit entfernt. Und das Fördermodell KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) läuft in der Schweiz Ende 2021 aus. Über ein mögliches Nachfolgemodell wird zwar diskutiert, aber Entscheide sind noch nicht gefallen.

Im Liechtensteiner Energieeffizienzgesetz kommt das Wort «Wind» nicht vor.

Quelle: www.suisse-eole.ch

Interessante tagesaktuelle Übersichten über den Windenergieertrag der Europäischen Länder, den Stündlichen Windenergieertrag und Stommix etc. finden sich auf WindEurope daily.

Detaillierte Statistiken über den Off-Shore-Bereich finden sich im Bericht «Offshore Wind in Europe; Key trends and statistics 2019» von WindEurope.

 

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Windpark auf dem Mont-Crosin. ©Bild: BKW

2019 wurden in der Schweiz rund 146 Mio. kWh Windstrom erzeugt. Damit lag die Produktion 20 % über der von 2018. Fast alle Schweizer Windparks haben 2019 ein Rekordjahr hingelegt. Allerdings deckt der Strom, der aus den 37 Schweizer Windenergieanlagen stammt, noch nicht einmal 0.5 % unseres Stromverbrauchs.

15 % Windstromanteil in Europa
Windstrom deckt in Europa gemäss den neuesten Zahlen rund 15 % des Strombedarfs. In fast allen EU-Ländern befindet sich die Windenergie im Aufwind. Nur in der Schweiz, Slowenien und in der Slowakei liegt der Anteil der Windenergie am Stromverbrauch unter 1 %. Die Windenergie in Deutschland liefert mittlerweile über 24 % der Stromproduktion des Landes. Damit hat sie die Stromproduktion aus Braunkohle (ungefähr 19 %) und aus Atomkraft (ungefähr 13 %) zum ersten Mal überflügelt. Bei unseren Nachbarn im Norden ist die Windkraft jetzt also die Technologie, mit der am meisten Elektrizität erzeugt wird. Österreich mit 13% Windstrom 2019 strebt bis 2030 einen Anteil von über 25 % Windstrom an.

Quelle: www.suisse-eole.ch

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Der Nationale Vogelschutzbericht 2019 Deutschlands bescheinigt einigen Vogelarten, die im Rahmen von Windkraftprojekten zu betrachten sind, gute Bestandsentwicklungen. Dazu gehören Grossvogelarten wie Seeadler, Uhu und Schwarzstorch. Auch der Bestand des bekannten Rotmilans wird als „stabil“ eingestuft. Diese Arten profitieren von intensiven und meist speziell auf sie zugeschnittenen Schutzbemühungen, macht der Vogelschutzbericht deutlich. So sind beispielsweise die Seeadler-Bestände im Beobachtungszeitraum um 82% angestiegen, die des Schreiadlers um 15%.

Ein Drittel der Vogelarten sei hingegen im Bestand zurückgegangen. Betroffen seien vor allem bodennah lebende Vögel wie Kiebitz und Rebhuhn. Diese Entwicklung sei wesentlich auf die Intensivierung der Landwirtschaft, die Qualität von Wiesen und Weiden und den Rückgang des Nahrungsangebots zurückzuführen.

Windenergiebranche nimmt Natur- und Artenschutz ernst

Natur- und Artenschutz sind auch in Deutschland für die Windenergiebranche ein grosses Anliegen. Im Planungsprozess werden besonders wertvolle Flächen für den Natur- und Artenschutz ausgenommen. Auf den verbleibenden möglichen Vorhabengebieten werden durch faunistische Untersuchungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen potenzielle Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz identifiziert und im weiteren Planungsprozess entsprechend minimiert. Mit Kompensations- und Aufforstungsmassnahmen werden die

Quelle und detailliertere Statistiken: www.suisse-eole.ch
Nationaler Vogelschutzbericht 2019

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