Visualisierung NalpSolar (© Axpo)

Axpo beginnt mit dem Bau der alpinen Solaranlage NalpSolar in der Bündner Gemeinde Tujetsch. Das Pionierprojekt auf rund 2’000 Metern über Meer wird vor allem im Winter wichtigen Sonnenstrom liefern und ist eines der Projekte im Rahmen des schweizerischen «Solarexpress».

Die Anlage in der Gemeinde Tujetsch im Kanton Graubünden, in unmittelbarer Nähe des bereits bestehenden Stausees Lai da Nalps, wird eine installierte Leistung von rund acht Megawatt (MW) haben und knapp elf Gigawattstunden Strom (GWh) pro Jahr erzeugen – das entspricht dem Stromverbrauch von über 2’000 Haushalten. Die SBB wird den produzierten Solarstrom während 20 Jahren abnehmen. Dieser wird für die Bahnstromversorgung mit erneuerbaren Energien eingesetzt.

Axpo verfolgt mit NalpSolar das Ziel, «die Grenzen der Solarenergie in alpinen Regionen auszuloten und wichtige Erkenntnisse für Solargrossprojekte in den Bergen zu gewinnen». Der Fokus liege darauf, Lösungen zu entwickeln, die sowohl technologisch als auch langfristig wirtschaftlich tragfähig sind.»

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes bleibe aber herausfordernd. Es sei ein Pionierprojekt, das nicht allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werde, sondern es gehe um einen Schritt für die Weiterentwicklung der Solarenergie in der Schweiz.

Baubeginn im März

Die Bauarbeiten für NalpSolar beginnen, je nach Witterung, im März 2025. 10% der Anlage soll bereits bis Ende 2025 ans Netz angeschlossen werden – eine Vorgabe des Solarexpress, damit der Bund die Anlage mit bis zu 60 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten unterstützt. Die restlichen Bauarbeiten werden in den darauffolgenden Sommermonaten etappenweise abgeschlossen.

Quelle: Axpo

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Die Solarplatten liegen im Gleis und nutzen Bahnstrecken zur Erzeugung von sauberem Strom. (© Sun-Ways)

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) in der Schweiz hat grünes Licht für das erste Solarkraftwerk zwischen Bahnschienen gegeben. Ein Pilotprojekt wird in der Nähe des Bahnhofs in Buttes (NE) installiert.

Die Technik wurde stammt von Sun-Ways in Ecublens (VD). Wesentlich bei der Entwicklung waren die hohen Sicherheitsstandards, die das BAV für Verkehrswege in der Schweiz vorgibt. Denn die Testanlage wird auf einer Strecke gebaut, die für den Schienenverkehr freigegeben ist.

Die Solarplatten liegen zwischen den Schienen. Ihre Installation erfolgt manuell oder mit einer Spezialmaschine. Sie kann bis tausend Quadratmeter Solarmodule am Tag in die Gleise bringen.

Die Installation des Solarkraftwerks und der Netzanschluss sollen im Frühjahr 2025 erfolgen. Zudem will Sun-Ways eine Anlage in der Gemeinde Aigle installieren, rund 288 Kilowatt auf 1’500 Meter Gleislänge.

Rund 5.000 Kilometer lang ist das Schienensystem der Schweizer Bahnen. Dort könnte eine Terawattstunde Sonnenstrom jährlich erzeugt werden. Das entspricht rund 30 Prozent des Energiebedarfs des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz. (HS)

www.photovoltaik.eu

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© dhp Technology

Die Gemeinde Schaan überdacht den Kleinlieferungsplatz der Deponie Forst/Ställa mit einer faltbaren PV-Anlage. Es wird die leistungsstärkste Anlage der Gemeinde. Mit dem Deponiestrom könnte der Bedarf von 70 Einfamilienhäusern gedeckt werden.

Faltbare PV-Dächer können bei Schlechtwetter eingefahren werden und bieten die nötige Flexibilität, da nicht viele Stützen benötigt werden. Die Gemeinde Schaan plant, eine solche über dem Kleinlieferungsplatz der Deponie Forst/Ställa zu realisieren. Der Gemeinderat genehmigte das Projekt am 23. Oktober 2024 und sprach einen Kredit von 1,45 Millionen Franken. Den Zuschlag erhielt die dhp Technology AG in Zizers, die das Solarfaltdach schon auf mehreren Kläranlagen und Parkplätzen in der Schweiz installiert hat.

Die PV-Module werden an Seilen aufgehängt und bilden so eine teilweise Überdackung. Damit beschatten sie den Platz im Sommer. Bei Schnee und Sturm fährt die Anlage die Module automatisch ein. Die Anlieferung mit Lastwagen oder Baumaschinen wird nicht beeinträchtigt, die Durchfahrtshöhe beträgt über vier Meter. Auf der südlichen Umfassungsmauer soll eine horizontale PV-Anlage installiert werden, die besonders im Winter viel Strom liefern soll. Auf der bestehenden Dachkonstruktion, die bereits einen Teil des Anlieferungsplatzes abdeckt, werden ebenfalls PV-Module angebracht.

Die gesamte Leistung beträgt 298 Kilowatt-Peak, rund zwei Drittel sollen vom faltbaren Dach kommen. Dies würde den Jahresbedarf von 70 Einfamilienhäusern decken, allerdings soll der Hauptteil des Stroms im angrenzenden Kieswerk verbraucht werden.

Quelle: Gemeinde Schaan und Liechtensteiner Vaterland vom 12. Dezember 2024, S. 5

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Alpine PV-Anlage auf Sareis (Foto: Hans Frommelt)

Die Referate vom 28. November 2024 über alpine PV-Anlagen und Agri-PV sind jetzt online.

Referat 1: Markus Markstaler, Dozent am Institut für Energiesysteme der Fachhochschule OST in Buchs SG: „Alpine Solaranlagen und Agri-PV“.

Referat 2: Claudio Deplazes, VR-Präsident Energia Alpina, Sedrun: „SedrunSolar – Erfolgsrezepte für alpine Photovoltaik“.

Auf der Seite solargenossenschaft.li/medien-und-download findet sich eine Fülle weiterer Referate, z.B. über Windkraft im Rheintal, über die Energiewende und den Klimawandel etc., einfach oben links „Streams (Referate)“ anklicken.

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Alpine PV-Anlage auf Sareis (Foto: Hans Frommelt)

Alpine PV-Anlagen können einen wertvollen Beitrag zur Deckung der Winterstromlücke leisten. Ihre Vorteile liegen in der Nutzung der Reflexion des Sonnenlichts durch den Schnee, den niedrigen Temperaturen und den wenigen Nebeltagen in alpinen Regionen. Bei alpinen PV-Anlagen ist die jährlich produzierte Strommenge deshalb erstens viel höher als im Talraum und die Produktion fällt zweitens rund zur Hälfte im Winterhalbjahr an. Alpine PV-Anlagen produzieren deshalb im Winter bis zu viermal so viel Strom wie solche mit gleicher Leistung im Mittelland.

Auch in der Landwirtschaft können PV-Anlagen sinnvoll sein, zum Beispiel in der Kombination von Stromerzeugung und Hagelschutz auf Beerenanlagen.

Die Solargenossenschaft nimmt sich des Themas an: Welches sind die Erfolgsfaktoren, wo liegen die Stolpersteine, wie wird die Bevölkerung einbezogen.

Donnerstag, 28. November, 19 Uhr im SAL, kleiner Saal, Schaan.

Markus Markstaler, Dozent am Institut für Energiesysteme der Fachhochschule OST in Buchs SG: „Alpine Solaranlagen und Agri-PV“.

Claudio Deplazes, VR-Präsident Energia Alpina, Sedrun: „Solar Sedrun – Erfolgsrezepte für alpine Photovoltaik“.

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Bestehende PV-Anlage auf Sareis (Foto: Hans Frommelt)

Alpine PV-Anlagen können einen Beitrag zur Deckung der Winterstromlücke leisten. Die LKW prüfen eine Anlage auf Sareis.

Eine Studie der Lenum AG in Vaduz im Auftrag der Regierung hat aufgezeigt, dass es in Liechtenstein ein enormes theoretisches Potenzial für alpinen Sonnenstrom gibt. Wo solche Anlagen konkret realisiert werden könnten, ist nun die nächste Frage, der die Liechtensteinischen Kraftwerke LKW nachgehen. Ein möglicher Standort wäre das Sareis auf dem Gebiet der Gemeinde Treisenberg.

Bei der Bergstation Sareis besteht schon eine ältere PV-Anlage mit 16 Modulen. Der Gemeinderat ist nach einer Präsentation durch die LKW offen für ein Pilotprojekt auf Sareis. «Grundsätzlich ist der Gemeinderat von Triesenberg bereit, das Pilotprojekt zu unterstützen», sagt Gemeindevorsteher Christoph Beck. Die Gemeinde habe sich im Leitbild «Triesenberg läba, erläba.» das Ziel gesetzt, der energiefreundlichste Wohnort Liechtensteins zu sein. Es sei aber wichtig, die Bevölkerung einzubeziehen und auch die Auswirkungen auf die Alpwirtschaft seien abzuklären. Ausserdem gebe es auch hinsichtlich Kosten noch einen grossen Klärungsbedarf.

In einem Bericht an die Regierung hat eine Arbeitsgruppe vorgeschlagen, solche Anlagen durch die Schaffung von «Energiezonen» in den kommunalen Zonenplänen zu ermöglichen.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland vom 22. Mai 2024, S. 5

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©Axpo

Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat einen Bericht zuhanden der Regierung erstellt, der aufzeigt, wie freistehende erneuerbare Energiegewinnungsanlage in Liechtenstein in der Nicht-Bauzone ermöglicht werden können. Die Regierung hat diesen Bericht zur Kenntnis genommen.

Im Bericht werden unterschiedliche Handlungsoptionen für die Realisierung von freistehenden erneuerbaren Energiegewinnungsanlagen evaluiert. Dabei zeigt sich, dass die Schaffung von «Energiezonen» durch die Gemeinden im Rahmen eines Zonenplanverfahrens die zielführendste Handlungsoption ist. In diesem Zonenplanverfahren sind die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer von Anfang an miteinbezogen und eine Interessensabwägung im Sinne der Volkswohlfahrt wird von Beginn an vorgenommen. Das Verfahren ermöglicht am jeweiligen Standort eine zonenkonforme Realisierung des jeweiligen Projekts. Die verschiedenen Handlungsoptionen werden in einem Kurzbericht dargelegt.

Windkraft- und alpine PV-Anlagen im Fokus

Auf Ebene des Landes befindet sich der Landesrichtplan derzeit in einer Gesamtüberarbeitung. Die geeigneten Gebiete für Windkraftanlagen sowie die prioritär zu verfolgenden Standorte für alpine Photovoltaikanlagen werden in dieser Überarbeitung berücksichtigt und stellen damit eine wichtige Grundlage für die Zonenplanverfahren auf Ebene der Gemeinden dar.

Im Hinblick auf die mögliche Realisierung von Windkraftanlagen stehen die LKW mit den Gemeinden Ruggell, Schaan, Vaduz und Balzers im Austausch, um Windmessungen an konkreten Standorten durchzuführen. Zudem soll in Abstimmung mit der Gemeinde Ruggell eine Machbarkeitsstudie für eine Windkraftanlage erstellt werden. Ebenfalls sind die LKW im Kontakt mit der Gemeinde Triesenberg, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer kleineren alpinen Photovoltaikanlage im Malbun weiter zu prüfen.

Zum Kurzbericht.

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Quelle: StepMap, 123map – Daten: Openstreetmap, Lizenz Odbl 1.0/Karte: stb

Im September 2022 hat das Schweizer Parlament den sogenannten «Solarexpress» verabschiedet. Mit diesem fördert der Bund bis Ende 2025 den Bau alpiner Photovoltaikanlagen und damit insbesondere die inländische Winterstromproduktion. Dadurch soll die Schweiz im Winterhalbjahr unabhängiger von Stromimporten aus dem Ausland werden und gleichzeitig die Energiewende beschleunigen. Seit Mitte 2023 wird im Parlament auch über eine Beschleunigung bei Netzprojekten gesprochen.

In der Zwischenzeit machen Schlagzeilen vom Widerstand der Berggebiete die Runde. Alpine Solaranlagen werden mit den Stauseeprojekten von Mitte des letzten Jahrhunderts verglichen. Damals wurden ganze Bergdörfer für Stauseen geflutet, ein Grossteil des Stroms floss in die Städte. Die Bergregionen profitierten vom Wasserzins, einer Entschädigung pro produzierte Kilowattstunde. Die damals gefeierten Projekte muten heute teils kolonialistisch an. Und so empfinden angeblich die Berggebiete heute die Pläne für alpine Fotovoltaikanlagen auf ihren Sonnenhängen. Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigt allerdings, dass der «Solarexpress» weniger stockt, als manche behaupten.

25 von 36 Projekten vom Volk angenommen

Die Aargauer SP-Nationalrätin und Swissolar-Vizepräsidentin Gabriela Suter verfolgt den Ausbau der Solarkraft in den Alpen genau. In einer Excel-Tabelle trägt sie die Abstimmungsresultate der Gemeindeversammlungen ein. Sie ist sich sicher: «Der Solarexpress läuft wesentlich besser, als es dargestellt wird.» Die Bilanz werde durch die jüngsten Entscheide getrübt. «Von den 36 Projekten, zu denen es bis jetzt Volksabstimmungen gab, wurden 25 angenommen, nur 11 abgelehnt», rechnete Suter kürzlich im «Tages-Anzeiger» vor. Auch ihre Analyse fällt klar aus: Grosse Projekte hätten es generell schwer, fast unabdingbar sei aber der Einbezug lokaler Energieversorger und der Ansässigen. Beispielhaft sei das im Walliser Gondo geschehen. «Fast das ganze Dorf stand hinter der Anlage, auch weil die Bevölkerung von Anfang an involviert wurde.» Das sei ein anderes Vorgehen, als wenn «grosse Energieunternehmen aus dem Mittelland einfach mal drauflos planen». Die Zusammenarbeit vor Ort ist ein Erfolgsfaktor – aber noch kein Garant.

Mitentscheidend ist die Höhe der Entschädigung. In Hasliberg hätte gemäss «Berner Oberländer» die Bevölkerung Ja gestimmt, wäre mehr für sie herausgesprungen. Und dann gibt es jene Orte, die sich auch von Geldsorgen nicht beirren lassen. Ilanz etwa wird nach dem Solar-Nein um eine Steuererhöhung nicht herumkommen.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland, 19. Februar 2024, S. 7

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© Visualisierung: Solsarine

Das Schweizer Parlament hat den «Solarexpress» beschlossen: Grosse alpine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen sollen mit bis zu 60% der Investitionskosten gefördert werden. Bedingung: Bis Ende 2025 muss zumindest ein Teil der Anlagen am Netz sein.

Zu lesen war von Vorhaben bei Skigebieten im Engadin oder in Grimentz im Wallis. Aber auch im Berner Oberland wälzen praktisch alle grösseren Destinationen solche Pläne, dem Vernehmen nach auch Adelboden-Lenk oder die Jungfrauregion. Viele freilich vorerst nur im stillen Kämmerlein, wohl um keine Kritiker aufzuscheuchen.

Er wisse von Dutzenden Projekten von Bergbahnunternehmen, sagt Berno Stoffel, Direktor des Verbands Seilbahnen Schweiz, «den schweizweiten Überblick zu haben, ist aufgrund der aktuellen Dynamik fast nicht möglich».

Der Kanton Bern soll noch im März 2023 eine Liste der 20 geeignetsten Standorte für alpine Fotovoltaik präsentieren. Berücksichtigt wurden unter anderem Voraussetzungen wie die Südausrichtung und die Hangneigung, aber auch dass der Standort nicht in einem Naturschutzgebiet liegt und möglichst gut erschlossen ist. Denn trotz Ausnahmegesetz wird es eine Umweltverträglichkeitsprüfung brauchen. Deshalb verfügen Skiregionen mit bereits bestehender Landschaftsbeeinträchtigung über günstige Voraussetzungen für einen Platz im «Solarexpress».

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger vom 4. März 2023, S. 4

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