12.08.2022

Berlin: Mega-Wärmepumpe versorgt im Winter 3‘000 Haushalte

Die Mega-Wärmepumpe produziert bald schon 55 Gigawattstunden Wärme im Jahr. ©Vattenfall

Eine riesige Wärmepumpe am Potsdamer Platz soll schon bald 55 Gigawattstunden (GWh) Wärme im Jahr produzieren.

In Rechenzentren, industrieller Produktion, Abwasser oder thermischen Abfällen entsteht Abwärme, die sich über Grosswärmepumpen konzentrieren und für die Wärmeerzeugung nutzen lässt. Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe wird voraussichtlich ab November 2022 etwa 55 GWh Wärme im Jahr produzieren. Damit können im Sommer 30‘000 Haushalte mit Warmwasser und im Winter 3‘000 Haushalte mit Wärme versorgt werden.

3,2 Millionen Kubikmeter Erdgas eingespart

Die Mega-Wärmepumpe ist künftig Teil von Deutschlands grösstem Fernkältenetz: Schon seit 25 Jahren versorgt die Kältezentrale am Potsdamer Platz rund 12‘000 Büros, 1‘000 Wohnungen und Kultureinrichtungen mit lokal erzeugter Kälte. Darunter auch die Philharmonie oder das Kulturforum. Insgesamt spart die Anlage im Wärmesystem der Stadt im Jahr rund 6‘500 Tonnen CO2. Das entspricht 3,2 Millionen Kubikmeter Erdgas.

Das funktioniert so: Ein Kältenetz beliefert die angeschlossenen Gebäude ganzjährig mit sechs Grad Celsius kaltem Wasser. Dort angekommen, kühlt es die Immobilien und technischen Anlagen herunter – und nimmt selbst Wärme auf. Das Wasser erwärmt sich auf gut zwölf Grad Celsius und wird zur Kältezentrale zurückgeleitet. In zwei Kühlwasserkreisläufen wird dabei über Wärmetauscher und Verdichter ein Kältemittel zum Verdampfen gebracht. Bevor dies jedoch wieder neu als Kühlwasser zur Verfügung steht, muss es abkühlen. Bislang geschieht das über Kühltürme, die die Kühlwasser-Restwärme an die Umgebung abgeben.

An dieser Stelle kommt die neue Hochtemperatur-Wärmepumpe mit 8 MW Leistung ins Spiel: Sie nutzt die in der Kältezentrale entstehende Abwärme aus dem Kühlwasser als Wärmequelle und hebt – mithilfe von Strom und einem speziellen Kältemittel – die Temperatur der Restwärme aus der Kältezentrale auf ein höheres, nutzbares Niveau. Das spart nebenbei auch noch 120‘000 Kubikmeter Kühlwasser ein. Die innovative Wärmepumpe kann Wasser auf bis zu 120 Grad Celsius erhitzen. Die so erzeugte Wärme fliesst ohne Umwege direkt in das Stadtwärmenetz.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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