20.01.2025
Batterie-Lebensdauer in Elektro-Autos länger als gedacht
Die Batterien von Elektroautos sind langlebiger als Verbraucher manchmal befürchten. Das leiten die Experten der deutschen Prüfgesellschaft Dekra aus ihren vielen Tests ab.
Grundlage sind inzwischen mehr als 25.000 „State-of-Health“-Tests, die bisher mit dem patentierten Batterie-Schnelltestverfahren von Dekra durchgeführt wurden. Selbst bei höheren Laufleistungen zeigen sich die allermeisten Antriebsbatterien immer noch in einem guten Zustand.
Ein Beispiel für die gute Batterie-Lebensdauer in Elektro-Autos sind die 2018 in München in Dienst gestellten Elektro-Taxis der Marke Jaguar. Sechs der Jaguar I-Pace wurden in diesem Jahr von Dekra getestet. Bei Laufleistungen zwischen knapp 180’000 km und mehr als 260’000 km lag der State of Health der Antriebsbatterien zwischen 95 und 97 Prozent.
Taxi-Unternehmen ist zufrieden mit Batterie-Lebensdauer und schafft weitere Elektro-Autos an
Dabei wurden die Batterien keinesfalls geschont, wie der Chef der Taxizentrale sagt. «Wir haben die Fahrzeuge im Schnitt etwa eineinhalbmal pro Tag geladen, und zwar nicht besonders schonend, sondern immer ganz voll, um den Fahrern die entsprechende Sicherheit mit Blick auf die Reichweite zu geben. Unsere Erfahrungen mit den Elektrofahrzeugen sind ausgesprochen positiv», erklärt Gregor Beiner, Geschäftsführer des Münchener Taxi Zentrum, mtz.
Auch Gebrauchtwagen kommen im Batterie-Test oft noch auf über 90 Prozent
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind viele Interessenten nach wie vor sehr zurückhaltend, wenn es um Elektrofahrzeuge geht. «Viele Menschen übertragen zum Beispiel ihre Erfahrungen mit Smartphone-Akkus auf das Thema Elektromobilität. Sie haben bei mobilen Endgeräten erlebt, dass sie schon nach wenigen Jahren eine spürbar geringere Akku-Kapazität haben, und befürchten bei Elektrofahrzeugen den gleichen Effekt», so Christoph Nolte, Executive Vice President von Dekra und Leiter der Service Division Vehicles. «Unsere Erfahrungen mit dem Batterie-Schnelltest belegen deutlich höhere Nutzungsdauern. Die Antriebsbatterien sind insgesamt sehr gut. Wir stellen auch bei höheren Laufleistungen in den meisten Fällen noch einen ‚State of Health‘ über 90 Prozent fest.»
Dennoch gibt es auch Ausreisser. Je nach Fahrstil, Klima und Ladeverhalten kann eine Antriebsbatterie im Elektrofahrzeug langsamer oder schneller altern. Als kostspieligstes Bauteil des gesamten Fahrzeugs hat sie einen entscheidenden Einfluss auf den Wert eines gebrauchten Elektroautos.
Wenn die Batterien dann eines Tages doch ausgedient haben, sind sie in der Regel noch gut genug für den Einsatz in stationären Speichern. Wie sich diese „Second Life Speicher“ nutzen lassen, hat die Agentur für Erneuerbare Energien untersucht.
Quelle: Dekra | www.solarserver.de
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