31.10.2019
Schritt für Schritt zu einem schweizweiten Wasserstoff-Tankstellennetz
Der Genehmigungsprozess für Planung und Bau von Wasserstoff-Tankstellen ist noch sehr unübersichtlich, da Erfahrungen weitgehend fehlen. Um hier Klarheit zu schaffen, erarbeitete die Empa zusammen mit verschiedenen Stellen einen Genehmigungsleitfaden für Tankstellenbauer, Behörden und Fachstellen – und ebnet so den Weg für ein schweizweites Wasserstoff-Tankstellennetz.
«Für eine Mobilität ohne fossile Energieträger gilt Wasserstoff als vielversprechende Lösung. Was indes noch fehlt, ist ein flächendeckendes Tankstellennetz», schreibt die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa). Zwei Wasserstoff-Tankstellen für Personenwagen gibt es zurzeit in der Schweiz. Eine davon steht im Mobilitätsdemonstrator «move» bei der Empa in Dübendorf, die andere in Hunzenschwil im Kanton Aargau. Beide Tankstellen sind im Rahmen einer Kooperation zwischen der Empa, dem Bundesamt für Energie (BFE), «H2 Energy» und Hyundai entstanden. «Beim Aufbau dieser ersten Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz hat sich gezeigt, dass der Genehmigungsprozess und das Zusammentragen der relevanten rechtlichen Bestimmungen sowohl für Tankstellenplaner als auch für die Behörden eine Herausforderung sind», sagt Christian Bach, Leiter der Empa-Abteilung «Fahrzeugantriebssysteme».
Aus diesem Grund haben Bach und sein Team zusammen mit betroffenen Fachstellen und Behörden einen Leitfaden zum Bau von Wasserstoff-Tankstellen erarbeitet. Damit sollen Tankstellenbauer und Behörden eine Hilfestellung haben, was die Planung und den Aufbau von Wasserstoff-Tankstellen vereinfache. Wasserstoff sei auch ein zentrales Element für die neue Energiestrategie, denn er biete die Möglichkeit, temporär überschüssigen Strom aus Wasserkraftwerken oder Solarstromanlagen – der im Sommerhalbjahr in grossen Mengen anfällt – in andere Energiesektoren wie die Mobilität zu übertragen, schreibt die Empa. Mittels Elektrolyse wird dieser Strom in Wasserstoff umgewandelt und steht dann für die Betankung von Brennstoffzellenfahrzeugen zur Verfügung; gleichzeitig ist dies die erste Stufe der sogenannten «Power-to-Gas»-Technologie.
Quelle: www.admin.ch
Alle News →
Ähnliche Beiträge
-
Schulbusse als Stromspeicher – Vehicle-to-Grid in Kalifornien gestartet
In Kalifornien ist ein innovatives Projekt gestartet, das Elektro-Schulbusse zu wichtigen Bausteinen der Energiewende macht. Im Fremont Unified School District wurde Anfang August ein bidirektionales Lade-System in Betrieb genommen, das es ermöglicht, Strom aus den Batterien der Busse bei Netzengpässen zurückzuspeisen. Kernstück des Projekts ist die Plattform ChargePilot, welche das Laden intelligent steuert und die […]
-
Negative Strompreise immer häufiger: Flexibilität als Antwort
In den letzten Monaten hat sich ein deutliches Muster gezeigt: Die Stunden mit negativen Strompreisen auf dem Day-Ahead-Markt steigen rasant. So waren es im Juni 2025 bereits 141 Stunden — ein neuer Rekord. Zum Vergleich: Im Juni 2022 lag der Wert bei gerade einmal drei Stunden. Ursache sind Überangebote aus erneuerbarer Erzeugung – vor allem […]
-
Wasserstoff-Projekte im Bodensee-Alpenrhein-Raum nehmen Fahrt auf
In Buchs entsteht derzeit eines der wichtigsten Wasserstoff-Vorhaben der Region: Der Verein für Abfallentsorgung (VfA) baut bei der Kehrichtverbrennungsanlage eine moderne Produktionsanlage für Wasserstoff sowie eine öffentliche Tankstelle. Dafür haben die Delegierten einen Kredit von 11,55 Millionen Franken bewilligt. Auch in St. Gallen, Domat-Ems und Nüziders (Vorarlberg) werden neue Produktionsanlagen geplant oder bereits umgesetzt. Damit […]
-
Grünes Gas aus Strom: So entsteht erneuerbares Methan in der Schweiz
In der Schweiz forscht die Empa gemeinsam mit Partnern an einer Technologie, die aus überschüssigem erneuerbarem Strom gasförmige Energieträger herstellt. Dabei wird zunächst Wind- oder Solarstrom genutzt, um mittels Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff wird anschliessend mit Kohlenstoffdioxid, das entweder aus der Luft oder industriellen Prozessen stammt, in einem chemischen […]
Solargenossenschaft fordert attraktive Energiegemeinschaften
Anders als in der Schweiz und in Österreich will Liechtenstein «Bürgerenergiegemeinschaften» keine Ermässigung der Netznutzungsgebühren gewähren. Dagegen wehrt sich die Solargenossenschaft.