23.08.2019
Solarpflicht für Liechtensteins Dächer?
Die Fraktion von B90/Grüne im Abgeordnetenhaus von Berlin will, dass alle Gebäude in der Stadt in Zukunft nur noch mit einer Solaranlage neu gebaut werden dürfen. Mit dieser Änderung der Bauordnung soll der Anteil der Stromversorgung mit Sonnenenergie von derzeit 0,5 auf 25 Prozent im Jahr 2030 ansteigen. Bis dahin soll mindestens ein Gigawatt Solarstromleistung auf Berlins Dächern installiert sein. Dabei sollen vor allem Kombinationen aus Gründächern und Photovoltaikanlagen besonders unterstützt werden. Aber auch die Fassaden sollen stärker für die Integration von Photovoltaikmodulen genutzt werden.
Insgesamt stehen 2.400 Hektar an Dachfläche für die Installation von Photovoltaikanlagen zur Verfügung. Bisher wird nur ein verschwindend kleiner Teil davon genutzt. Deshalb sollen auch die administrativen Regelungen so verändert werden, dass der Weg für die Photovoltaik auf die Berliner Dächer frei wird. Dazu gehören unter anderem die Vereinfachung der Rahmenbedingungen für Mieterstromanlagen.
Neben der Installation von Photovoltaikanlagen wollen die Berliner Grünen aber auch die Wärmeversorgung der Gebäude auf erneuerbare Energien umgestellt wissen. Dazu soll ein Berliner Erneuerbare-Wärme-Gesetz verabschiedet werden. Dies solle die Vermieter verpflichten, einen bestimmten Anteil der Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien abzudecken, wenn die Heizungsanlage saniert wird.
Ausserdem solle die Wärmewende in Berlin sozialverträglich umgesetzt werden. Das heißt, dass nicht mehr die Mieter alle Kosten für die energetische Sanierung und den Umstieg auf erneuerbare Wärmeerzeuger bezahlen sollen. Statt dessen sollen die Vermieter nur wirklich sinnvolle Maßnahmen auf die Miete aufschlagen dürfen. Die Höhe soll sich dabei nach dem Einkommen des Mieters richten. Um den Umstieg für die Vermieter dennoch attraktiv zu machen, sollen zusätzliche Fördermittel bereitgestellt werden.
Quelle: photovolatik.eu
Ähnliche Beiträge
-
Energievorschriften: Die Gesetzesänderungen im Überblick
Die Zeitschrift «Unternehmer» der Wirtschaftskammer Liechtentstein liefert auf einer Doppelseite einen Überblick über die geplanten Gesetzesänderungen bei den Energievorschriften für Gebäude. Energievorschriften für Gebäude – Gezielte Massnahmen für mehr Energieeffizienz, Eigenversorgung und Klimaschutz, unternehmer. Das Liechtensteiner Wirtschaftsmagazin. Schaan, März 2023, Nr. 162, S. 20-21
-
Gesetzesanpassungen für die Energiezukunft
Der liechtensteinische Landtag hat am 3. und 4. März in erster Lesung die Vorschläge der Regierung im Gebäudebereich beraten. Vieles wurde gut aufgenommen, zum Verbot von Öl- und Gasheizungen gab es Pro- und Contra-Stimmen. Die PV-Pflicht war im Landtag weniger umstritten. Konkret geht es um die Abänderung des Baugesetzes, des Energieeffizienzgesetzes und des Energieausweisgesetzes. Mit […]
-
Studie: Erneuerbare Energien senken den Strompreis
Erneuerbare Energien wirken klar preisdämpfend. Das zeigt eine Studie, die die Energiemarktexperten von Energy Brainpool erstellt haben. Wären in Deutschland 20 Gigawatt (GW) Windenergie an Land und 30 GW Photovoltaik mehr installiert gewesen, hätte im August 2022 der Preis pro Kilowattstunde um mehr als 8 Cent niedriger gelegen. Die Strompreise sind im 2022 deutlich gestiegen. […]
-
Älteste netzgebundene Fotovoltaik-Anlage Europas: 40 Jahre in Betrieb
Im Tessin steht die erste Photovoltaik-Anlage in Europa, die man an das öffentliche Stromnetz angeschlossen hat. Nach 40 Jahren liefert die 10-kW-Anlage aus 300 PV-Modulen auf fast 500 Quadratmeter Fläche immer noch Solarstrom. Es erstaunt nicht, dass die erste Fotovoltaik-Anlage Europas ausgerechnet im sonnigen Tessin an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde. 1982 war das. Und […]
Aktuell: SGL schlägt zinslose Kredite für Energiemassnahmen vor
Die Solargenossenschaft hat zur anstehenden Revision von Energieeffizienzgesetz, Baugesetz und Energienachweisgesetz Stellung bezogen. Sie begrüsst z.B. die Solarpflicht, schlägt aber zinsloste Darlehen vor, damit die Investition in eine PV-Anlage für alle möglich ist.