28.07.2024
Solaranlage in Österreich schützt Beeren und beteiligt die BürgerInnen
Ein Landwirt im niederösterreichischen Pyhra hat einen Teil seiner Beerenanpflanzung mit semitransparenten Modulen überdacht. Dies hat Vorteile und auch die Nachbarschaft profitiert.
2018 ist Landwirt Johann Deix mit Bedacht in die Produktion von Himbeeren und Brombeeren eingestiegen. Allerdings mögen es die Beeren weder heiss noch nass. Gleichzeitig hat er aus einer Untersuchung der niederländischen Universität Wageningen erfahren, dass die Früchte durchaus bis zu 40 Prozent Beschattung klaglos vertragen. Ausserdem haben die niederländischen Wissenschaftler festgestellt, dass die Früchte bei höherer Beschattung langsamer wachsen. Dies ist für den Landwirt ein Vorteil. Denn so kann er seine Ernte strecken, wenn er einen Teil der Beeren sonniger und den anderen Teil schattiger wachsen lässt.
Erntesaison verlängert
Deshalb hat Landwirt Deix einen Teil seiner Anpflanzung mit semitransparenten Solarmodulen mit einer Beschattung von 35 Prozent überdacht. Die anderen Teile sind unter den bisherigen Folientunneln geblieben. Dadurch verlängert er die Erntesaison und kommt in den Genuss weiterer Vorteile der Agri-PV-Anlage. Denn die Solarmodule schützen die Beeren vor Starkregen, Hagel und Überhitzung. Die Anlage verursacht ausserdem weniger Arbeit als die Folientunnel, die regelmässig erneuert werden müssen. «Ausserdem wird es im Sommer in den 1.800 Laufmetern Folientunnel richtig heiss», erklärt Deix; das tue weder den Himbeeren gut, noch dem Landwirt und seinen MitarbeiterInnen.
Solarstrom im Eigenverbrauch
Zudem liefert die Solaranlage jede Menge Strom, den der Landwirt direkt vor Ort verbrauchen kann. Denn für die Kühlung der geernteten Beeren braucht er jedes Jahr rund 120.000 Kilowattstunden Strom. Die neue Solaranlage mit ihren 499 Kilowatt Leistung wird etwa viereinhalbmal so viel Strom liefern.
Energiegemeinschaft gegründet
Den Rest des Stroms teilt der Landwirt mit seinen Nachbarn. Denn Matthias Zawichowski, Manager der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) Elsbeere Wienerwald, unterstützte Johann Deix bei der Projektentwicklung und organisiert rund um die Anlage eine lokale Erneuerbare-Energiegemeinschaft.
Quelle: photovoltaik.eu
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