17.08.2022

Neue Planungsgrundlage: Im Schwarzwald ist Platz für Windenergie und Auerhuhn

Auerhahn-Balz. © Patrick Jussel, Creative Commons

Eine Karte zeigt, auf welchen Flächen im Schwarzwald Auerhühner leben – auf den übrigen sollen nun Windparks schneller geplant werden können.

Im Schwarzwald lebt das seltene Auerhuhn – das machte die Nutzung für Windenergie bisher schwierig. Die Baden-Württembergischen Ministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft haben nun eine neue Planungsgrundlage geschaffen, die Windenergie und Auerhuhn-Schutz vereinbar machen soll.

Karten zeigen Gebiete für Windenergie und Auerhuhn

Karten weisen konkrete Gebiete aus, die für das Auerhuhn mehr oder weniger bedeutsam sind. Wer einen Windpark plant, weiss nun also, auf welchen Flächen mit langwierigen und naturschutzrechtlich aufwändigen Verfahren zu rechnen ist. Die Ministerien empfehlen, diese Gebiete gleich von der Windenergie-Nutzung auszuschliessen.

Dazu gehören insbesondere Flächen in der Nähe von nachgewiesenen Brutgebieten und Lebensräumen. Auch auf Korridoren, auf denen sich die Auerhühner zwischen diesen Lebensräumen bewegen können, sollen möglichst keine Windenergie-Anlagen entstehen. Diese Korridore seien für den genetischen Austausch zwischen den Populationen notwendig.

Daneben gibt es weitere Flächen, deren Nutzung für die Windenergie zwar möglich ist, aber mit Restriktionen und Ausgleichsbedarfen verbunden.

Schnellere Planung für die Windenergie, mehr Geld für «Aktionsplan Auerhuhn»

Die Karte zeigt, dass grosse Flächen im Schwarzwald für die Windenergie nutzbar sind, ohne das Auerhuhn zu gefährden. Auf insgesamt rund 15‘000 Hektar Windpotenzialfläche müssen sich Projektentwickler und Projektierer künftig keine Gedanken über Auerhühner machen. Dort sei in Zukunft mit schnelleren Verfahren und mehr Planungssicherheit zu rechnen.

«Trotzdem können wir unser gemeinsames Ziel erreichen, dem Auerhuhn ein langfristiges Überleben im Schwarzwald zu ermöglichen», heisst es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Ministerien. Landwirtschaftsminister Hauk betont, dass zeitnah auch Massnahmen zum langfristigen Schutz des Auerhuhns folgen sollen. «Hierzu arbeiten wir mit Hochdruck an der Fortschreibung des Aktionsplans Auerhuhn». Für dessen Umsetzung werde das Land künftig mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen müssen als in den vergangenen Jahren.

Quelle: www.solarserver.de

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