25.02.2023
Sanierung eines Bestandbaus mit gewölbter Fotovoltaik-Fassade

In Marburg kam bei der Sanierung eines radiologischen Zentrums eine gewölbte Fotovoltaik-Fassade zum Einsatz. Dabei bilden die PV-Module das gestalterische Kernelement.
Sunovation hat individuell gefertigte Glas-Glas-PV-Module für die Fotovoltaik-Fassade eines Ärztezentrums in Marburg geliefert. Das medizinische Versorgungszentrum hat durch den Einsatz bildgebender Diagnostikgeräte einen enormen Stromverbrauch. Im Zuge der Modernisierung des Bestandbaus kam daher eine stromerzeugende Fotovoltaik-Fassade zur Erzeugung nachhaltiger Energie zum Einsatz.
Dabei wurde auf grundlegende Veränderungen der Bau-Substanz verzichtet. Die alte Fassade hat man zurückgebaut und durch die moderne, stromerzeugende Glasfassade ersetzt. Gestalterisches Kernelement ist dabei eine neu entstandene Gebäuderundung, die durch die Überbauung einer innenliegenden Gebäudeecke entstanden ist. Dadurch hat man die vormals optisch unterbrochene Fassade geschlossen und gestalterisch in die Gesamtfassade integriert. Hervorgehobene Fensterausschnitte mit Passepartout-Rahmen ziehen sich wie horizontale Lichtbänder durch das Gebäude und verleihen ihm gemeinsam mit der gewölbten Formgebung seine besondere Dynamik. Neben gestalterischen Überlegungen spielten bei der Entwurfsfindung auch funktionale Aspekte eine Rolle. In der ehemaligen Innenecke entstand ein grosszügiges Treppenhaus mit Aufzug.
Individuelle Fotovoltaik-Fassade als Stromlieferant
Die schwarze Fotovoltaik-Fassade besteht aus individuell gefertigten, rahmenlosen Glas-Glas-Modulen des Herstellers Sunovation, der auf gebäudeintegrierte Fotovoltaik spezialisiert ist. Die PV-Fassade wurde als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ausgeführt. Um den Besonderheiten des Bestandbaus gerecht zu werden, sind Module und Unterkonstruktion massgefertigt. „Eigentlich handelt es sich um eine herkömmliche Glasfassade. Wir können jede Glasfassade auch als Fotovoltaik-Fassade errichten. Es bedarf ein wenig mehr Planung und Technik, rechnet sich aber langfristig auch finanziell“, sagt Architekt Hagen Plaehn.
Für diese Bauweise stellt man den PV-Modulverbund mittels eines kalten Verfüllprozesses her, der eine spannungsfreie Einbettung der Solarzellen in gebogene Gläser ermöglicht. Die gesamte Fassadenanlage verfügt über eine installierte Leistung von 55 kW. Neben einer klassischen Solaranlage auf dem Flachdach des Gebäudes trägt sie zur Stromerzeugung direkt am Ort des Stromverbrauchs bei. Die Fassadenanlage ist als Bürgersonnenkraftwerk des Vereins Sonneninitiative e.V. konzipiert.
Quelle: www.solarserver.de
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