07.10.2022
Mehr Fotovoltaik und Fernwärme für Gebäude des Landes

Liechtenstein soll bis spätestens 2050 klimaneutral sein. Dafür will die Regierung unter anderem den Einbau von Öl- und Gasheizungen verbieten, andererseits – gemäss zwei überwiesenen Motionen – eine Fotovoltaik-Pflicht für Neubauten einführen.
Der Landtag hat aber auch eine Motion überwiesen, die verlangt, dass das Land in diesen Dingen eine Vorreiterrolle übernimmt. Im nun veröffentlichen Hochbautenbericht 2023 zeigt die Regierung auf, dass es noch Handlungsbedarf gibt und dass sie auch handeln will. Erst neun von 54 staatlichen Liegenschaften sind mit einer Fotovoltaikanlage (PVA) ausgestattet. In naher Zukunft sollen acht weitere Anlagen folgen – etwa auf dem Dach des Landesarchivs oder des Jugendhauses in Malbun. Ausserdem will die Regierung einen Teil der bestehenden Installationen im Verlauf der nächsten vier Jahre ausbauen.
Bei 14 weiteren Hochbauten trifft sie gemäss Bericht zumindest Abklärungen, ob sich die Dächer und Fassaden für eine solche PVA eignen. Elf Gebäude fallen weg, da sie unter Denkmalschutz stehen. Zu diesen gehören beispielsweise das Regierungsgebäude, das Gamanderhaus oder die Burg Gutenberg. Auch bei einem Teil der denkmalgeschützten Gebäude plant das Land allerdings, sie künftig mit Fernwärme zu beheizen.
Quellen:
Hochbautenbericht 2023
Liechtensteiner Volksblatt vom 7. Oktober 2022, S. 3
Ähnliche Beiträge
-
«Handeln mit lokalem Strom muss günstiger sein als Stromimport»
Der Landtag beschäftigte sich am 2. Oktober in erster Lesung mit der Anpassung des Elektrizitätsmarktgesetzes an das EU-Recht. Künftig sollen «Bürgerenergiegemeinschaften» ermöglichen, dass Private ihre regional produzierte Energie – z.B. Sonnenstrom – gemeinsam nutzen und lokal handeln können. So würden die Energiekosten für die Mitglieder durch Eigenverbrauch, gemeinschaftliche Investitionen und niedrigere Strompreise sinken. Bürgerinnen und […]
-
Solarproduktion zurück nach Europa – eine Chance für Wirtschaft und Klima
Europa prüft, ob sich die Herstellung von Solarmodulen wieder auf dem eigenen Kontinent lohnt. Eine aktuelle Studie der europäischen Solarenergievereinigung Solarpower Europe zusammen mit dem Fraunhofer ISE zeigt: Heute sind Solarmodule aus Europa noch teurer als jene aus Asien. Der Grund liegt in höheren Kosten für Gebäude, Maschinen, Löhne und Materialien. Dadurch ist auch der […]
-
Photovoltaik-Verbände fordern EU-Aktionsplan für die Solarindustrie in Europa
Die europäischen Photovoltaik-Branchenverbände ESMC und SolarPower Europe warnen eindringlich vor dem weiteren Abbau der Solarfertigungskapazitäten in Europa. Sie appellieren an die EU-Spitzenpolitik, beim anstehenden Ministertreffen am 30. September 2025 einen konkreten Aktionsplan zur Stärkung der heimischen Solarindustrie vorzulegen. Laut den Verbänden ist die Lage bereits kritisch: Entlang der gesamten Wertschöpfungskette kommt es vermehrt zu Ankündigungen […]
-
Windkraft-Projekte im Rheintal und in Liechtenstein nehmen Fahrt auf
Die Windenergie rückt in der Ostschweiz und in Liechtenstein stärker in den Fokus. Der Kanton St. Gallen verfolgt das Ziel, bis 2050 rund 300 GWh Strom aus Windkraft zu gewinnen – zehn Prozent des kantonalen Verbrauchs. Dafür wurden Anfang Jahr 15 geeignete Gebiete in den Richtplan aufgenommen. In Wartau gründeten Gemeinde, Ortsgemeinde und Partner die «Windpark […]
Solargenossenschaft fordert attraktive Energiegemeinschaften
Anders als in der Schweiz und in Österreich will Liechtenstein «Bürgerenergiegemeinschaften» keine Ermässigung der Netznutzungsgebühren gewähren. Dagegen wehrt sich die Solargenossenschaft.