24.08.2020

Investitionen in Erneuerbare Energien 2019 weltweit auf Rekordniveau

Das deutsche Umweltministerium hat einen Bericht über die globalen Investitionen in Erneuerbare Energien vorgestellt. Deutschland lag im Gesamtzeitraum zwischen 2010 und 2019 auf Platz eins in Europa, ist aber im Vorjahr auf den vierten Platz in Europa abgerutscht.

Technologien, die nachhaltige Energie erzeugen, werden immer günstiger

Das UNEP-Collaborating Centre der Frankfurt School of Finance & Management und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) haben den Report „Global Trends in Renewable Energy Investment 2020“ vorgestellt. Der Bericht zeigt, dass der weltweite Aufbau von Kapazitäten für Erneuerbare Energien im Jahr 2019 um 12 Prozent auf 184 Gigawatt gestiegen ist. Dieser bisher weltweit größte Zuwachs innerhalb eines Jahres wurde mit einer Investition von 282,2 Milliarden US-Dollar realisiert – nur ein Prozent höher als im Jahr 2018.

Das bedeutet: Technologien, die nachhaltige Energie erzeugen, werden immer günstiger. Der Bericht zeigt neben Analysen und Trends auch Chancen für Klima-Investitionen während der Corona-Krise und für das neue Jahrzehnt auf.

Neue und sichere Arbeitsplätze

Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze sagt dazu: „Schon heute stellen Erneuerbare Energien wie Wind und Solar knapp 80 Prozent der neu gebauten Kapazitäten zur Stromerzeugung. Investoren und Märkte sind von ihrer Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit überzeugt. Die Förderung Erneuerbarer Energien ist ein starker Motor für die Erholung der Wirtschaft nach der Corona-Krise und schafft neue und sichere Arbeitsplätze. Zugleich werden Wind- und Solarenergie immer günstiger und entwickeln sich weltweit zu einer wettbewerbsfähigen sauberen Alternative zu den fossilen Energien.“

Wichtige Ergebnisse des Berichts sind:

  • Die Investitionen in Erneuerbare Energien 2019 haben mit 184 Gigawatt (ohne große Wasserkraft) ein Rekordhoch erreicht. Davon entfallen 118 Gigawatt auf Solarenergie – der höchste jährliche Anstieg innerhalb eines Jahres bei Solarenergie.
  • Mit 29,9 Milliarden US-Dollar stiegen die Investitionen in Windkraft um 18 Prozent auf ein Rekordhoch.
  • Der weltweite Anteil von Erneuerbaren Energien (ohne große Wasserkraft) ist im Energiemix von 12,4 Prozent (2018) auf 13,4 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Dadurch werden mittlerweile jedes Jahr rund 2,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxidemissionen vermieden.
  • Die bisher größte Finanzierung für ein Solarprojekt ist mit 4,3 Milliarden US-Dollar das Projekt AI Maktoum in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
  • Weltweit werden über die Hälfte aller Investitionen für Erneuerbare Energien in Schwellen- und Entwicklungsländern getätigt (152,2 Milliarden US-Dollar) – und das im fünften Jahr in Folge.
  • Deutschland ist bei den Investitionen mit Blick auf das gesamte Jahrzehnt weltweit auf Platz vier und belegt für das Jahr 2019 Platz vier in Europa. Einem Einbruch bei den Wind-Anlagen stehen dabei weiterhin steigende Investitionen in dezentrale solare Stromerzeugung gegenüber.

Quelle: solarserver.de

Vollständiger Bericht: fs-unep-centre.org

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • LIGEN möchte Liechtenstein bis 2032 energieautark machen

    Die Liechtensteinische Initiativgruppe für Energienachhaltigkeit LIGEN möchte, dass der Eigenverbrauch an Strom, Gas und Wärme bis 2032 vollständig mit eigenen Anlagen im Land gedeckt wird. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie «Marktautarke Energieversorgung Liechtenstein» rechnet der Verein verschiedene Modelle, um so den «optimalen» Energiemix für Liechtenstein zu finden. Die Energiekommission Liechtenstein fördert die Studie mit CHF 100’000, […]

    mehr erfahren →

  • 2022 wurden über 200 Öl- oder Gasheizungen neu eingebaut oder ersetzt

    Die Baustatistik führt zu «irrigen Annahmen» und «Fehlinterpretationen» – die Zahl an Öl- und Gasheizungen ist höher als offiziell erfasst. Dies berichtet das Liechtensteiner Vaterland am 7. November. «Die Temperatur bewegt sich nach unten, die Zahl auf dem Thermostat nach oben: Die Heizsaison hat begonnen. In diesem Zusammenhang beinhaltet der aktuelle Monitoringbericht zur Energiestrategie 2030, […]

    mehr erfahren →

  • Koalition Energie­zukunft Liechten­stein stellt sich vor

    Am Montag hat sich die Koalition «Energiezukunft Liechtenstein» im Kunstmuseum der Öffentlichkeit präsentiert. Das Ziel der Koalition aus Nichtregierungsorganisationen ist die Annahme der beiden Energievorlagen von Regierung und Landtag am 21. Januar. Bei der einen Vorlage gehe es darum, die Gebäudestandards umzusetzen, die in 22 Kantonen bereits gelten, hielt Daniel Gstöhl, Präsident der Solargenossenschaft, fest. […]

    mehr erfahren →

  • Podiumsgespräch

    Am Dienstag, 12. Dez, fand ein Podiumsgespräch zu den Energievorlagen im Rathaussaal Vaduz statt, moderiert von Peter Beck. Daniel Gstöhl, Professor an der OST und Präsident der Solargenossenschaft, war für die Energiezukunft Liechtenstein dabei. Desweiteren Sabine Monauni, Regierungschefstellvertreterin und Sebastian Gassner vom Ja-Komitee. Das Referendumskomitee nahm mit Alexander Batliner, Karl-Heinz Oehri und Arnold Matt teil. […]

    mehr erfahren →

News teilen: