13.09.2025

Alpine Frei­flä­chen-PV: Pro­jekt Sa­reis vor­erst ge­schei­tert

Die Hoffnung auf die erste alpine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Liechtenstein ist vorerst geplatzt. Das «Projekt Sareis» in Triesenberg wird nicht weiterverfolgt. Die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) kamen nach eingehender Prüfung zum Schluss, dass die Kosten einer Freiflächenanlage rund fünfmal höher wären als jene einer vergleichbaren Dachanlage. Zudem würde der erwartete Winterstromanteil am Standort lediglich 40 Prozent betragen – deutlich weniger, als man sich von alpinen Anlagen erhofft hatte. Damit wäre ein wirtschaftlicher Betrieb nur mit massiven Subventionen möglich.

Neben den hohen Kosten spielten auch baurechtliche Hürden und Fragen der Akzeptanz eine Rolle. Eine Bewilligung ausserhalb der Bauzone gilt als schwierig, und die Zustimmung der Bevölkerung zu einer grossflächigen Anlage im alpinen Raum ist fraglich.

Ganz vom Tisch ist die Idee alpiner Photovoltaik jedoch nicht. Eine Potenzialanalyse hatte bereits vor drei Jahren ein beträchtliches theoretisches Ausbaupotenzial in Liechtenstein aufgezeigt. Ob und wo neue Projekte umgesetzt werden, bleibt offen – aktuell planen die LKW keine weiteren Initiativen.

Anders in der Schweiz: Dort treibt der «Solarexpress» den Ausbau grosser PV-Anlagen voran. Von insgesamt 149 bekannten Projekten sind 39 als alpine Freiflächenanlagen geplant. Während Liechtenstein noch nach Wegen sucht, um Winterstromlücken zu schliessen, setzt die Schweiz bereits auf konkrete Grossprojekte.

Quelle: Liechtensteiner Vaterland vom 13. September 2025, S. 5

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