19.02.2023

Älteste netzgebundene Fotovoltaik-Anlage Europas: 40 Jahre in Betrieb

Die 40 Jahre alten PV-Module liefern immer noch Strom. Foto: SUPSI

Im Tessin steht die erste Photovoltaik-Anlage in Europa, die man an das öffentliche Stromnetz angeschlossen hat. Nach 40 Jahren liefert die 10-kW-Anlage aus 300 PV-Modulen auf fast 500 Quadratmeter Fläche immer noch Solarstrom.

Es erstaunt nicht, dass die erste Fotovoltaik-Anlage Europas ausgerechnet im sonnigen Tessin an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wurde. 1982 war das. Und die älteste netzgebundene Fotovoltaik-Anlage mit fast 300 PV-Modulen und fast 500 Quadratmeter Fläche läuft heute noch – fast so gut wie damals. Damals wie heute, mit Raumfahrtechnologie, das heisst mit Photovoltaik-Panels, die man auch bei Satelliten einsetzt.

Die PV-Anlage mit dem Namen Ticino Solare 10 (TISO10) hat man damals auf dem Dach eines Gebäudes der Fachhochschule „Scuola Universitaria professionale della Svizzera italiana“ (SUPSI) in der Nähe von Lugano installiert. Am 13. Mai 1982 lieferte die nach Süden ausgerichtete Anlage erstmals Strom ins Netz. Die installierte Leistung betrug 10 kW, daher die 10 im Namen. Heute baut man auf 500 Quadratmeter Solar-Fläche deutlich mehr als 100 kW. 10 kW war für damalige Zeiten aber aussergewöhnlich viel.

Heute befinden sich die Photovoltaik-Panels auf einem anderen Gebäude. Regelmässig haben Forscher*innen den Zustand, Beschaffenheit, Farbe und Leistung der Solarzellen kontrolliert und gemessen. Eine Untersuchung nach 35 Jahren Betrieb kam zum Schluss, dass die Zellen Abnutzungserscheinungen zeigen. Darunter befinden sich korrodierte Bereiche, verbrannte Stellen (Hot spots), Risse in den Zellen oder auch Defekte bei Verbindungskabeln. Doch: Die Mehrheit der PV-Module funktionierte immer noch gut. Und über alles gesehen lieferte die älteste netzgebundene Photovoltaik-Anlage Europas immer noch mindestens 80 Prozent der Leistung.

Quelle: www.solarserver.de

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • Kosten von Wind- und Solarstrom sinken weiter – Atom-, Kohle- und Gasstrom deutlich teurer

    Erneuerbare Technologien zur Stromerzeugung wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen sind über ihre Lebenszeit gerechnet weitaus billiger als die fossile und nukleare Konkurrenz. Die Stromgestehungskosten („Levelized Cost of Energy“ – LCOE) für Strom aus Onshore-Wind lagen 2019 bei 53 $/MWh, die für Photovoltaik bei 68 $/MWh. Im Vergleich dazu kostete Strom aus Kohle durchschnittlich 109 $/MWh, aus […]

    mehr erfahren →

  • Freiflächen-PV-Anlage auf Sareis?

    Alpine PV-Anlagen können einen Beitrag zur Deckung der Winterstromlücke leisten. Die LKW prüfen eine Anlage auf Sareis. Eine Studie der Lenum AG in Vaduz im Auftrag der Regierung hat aufgezeigt, dass es in Liechtenstein ein enormes theoretisches Potenzial für alpinen Sonnenstrom gibt. Wo solche Anlagen konkret realisiert werden könnten, ist nun die nächste Frage, der […]

    mehr erfahren →

  • Anlagen für erneuerbare Energien ausserhalb der Bauzonen?

    Eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe hat einen Bericht zuhanden der Regierung erstellt, der aufzeigt, wie freistehende erneuerbare Energiegewinnungsanlage in Liechtenstein in der Nicht-Bauzone ermöglicht werden können. Die Regierung hat diesen Bericht zur Kenntnis genommen. Im Bericht werden unterschiedliche Handlungsoptionen für die Realisierung von freistehenden erneuerbaren Energiegewinnungsanlagen evaluiert. Dabei zeigt sich, dass die Schaffung von «Energiezonen» durch die […]

    mehr erfahren →

  • Der «Solarexpress» stockt weniger als es den Anschein macht

    Im September 2022 hat das Schweizer Parlament den sogenannten «Solarexpress» verabschiedet. Mit diesem fördert der Bund bis Ende 2025 den Bau alpiner Photovoltaikanlagen und damit insbesondere die inländische Winterstromproduktion. Dadurch soll die Schweiz im Winterhalbjahr unabhängiger von Stromimporten aus dem Ausland werden und gleichzeitig die Energiewende beschleunigen. Seit Mitte 2023 wird im Parlament auch über […]

    mehr erfahren →

News teilen: