30.08.2025
Ästhetik trifft Effizienz: Fortschritte bei Design-PV-Fassaden

Das Fraunhofer FEP macht im Forschungsprojekt „Design-PV“ grosse Fortschritte bei der Verschmelzung von Architektur und Solarenergie. Gemeinsam mit Partnern hat das Institut dekorative Folien für Fassadenelemente entwickelt, die mittels Rolle-zu-Rolle Nano-Imprint-Lithografie (NIL) veredelt werden. Diese Dekorfolien lassen sich sowohl auf Metallfassaden als auch auf Photovoltaik-Modulen applizieren, sodass ein homogenes Erscheinungsbild entsteht – Design und Funktion verbinden sich so nahezu nahtlos.
Tests zeigten, dass Module mit den neuen Dekoren optisch kaum von herkömmlichen Fassadenelementen zu unterscheiden sind und trotzdem bis zu 80 % Leistung im Vergleich zu undekorierten Vergleichsmodulen erreichen können, abhängig vom gewählten Dekor. Damit wird ein häufig genanntes Hindernis für die Akzeptanz von gebäudeintegrierter Photovoltaik (BIPV) deutlich überwunden.
Eine der technischen Herausforderungen lag bisher in der Haftfestigkeit der Dekorfolien, insbesondere auf ETFE-Substraten, die wegen ihrer Witterungsbeständigkeit attraktiv sind, aber nur geringe natürliche Oberflächenhaftung aufweisen. Fraunhofer FEP hat daher ein Plasmaverfahren entwickelt, das die Oberfläche im Nanometerbereich aufraut und so die Haftung deutlich verbessert.
Die nächsten Schritte beinhalten das Testen weiterer Dekore und Farben sowie umfassende Langzeit- und Witterungsbeständigkeitsprüfungen. Die Forscherinnen und Forscher sind überzeugt, dass diese Entwicklungen dazu beitragen, dass PV-Fassaden in Architektur und Stadtbild stärker akzeptiert werden – und damit die Solarenergie nicht nur eine technische, sondern auch eine gestalterische Lösung wird.
Quelle: solarserver.de
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