06.11.2020
Energiewende hat keine negativen Auswirkungen auf Versorgungsqualität

Neuer Tiefstand: Im Jahr 2019 gab es die wenigsten Stromausfälle seit dem Jahr 2006. Quelle: D-Bundesnetzagentur.
Die Bundesnetzagentur hat die durchschnittliche Dauer der Stromausfälle in Deutschland im vergangenen Jahr veröffentlicht. „Die Stromversorgung in Deutschland war auch 2019 sehr zuverlässig. Wir beobachten die niedrigsten Ausfallzeiten seit Beginn unserer Erhebungen”, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. «Die Energiewende und der steigende Anteil dezentraler Erzeugungsleistung haben weiterhin keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungsqualität.» Denn die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher sank im Vergleich zum Vorjahreswert um 1,71 Minuten auf 12,20 Minuten. Dies ist die bisher geringste Ausfallzeit seit der ersten Veröffentlichung aus dem Jahr 2006.
Betreiber von Energieversorgungsnetzen berichten der Bundesnetzagentur jährlich über alle in ihren Netzen aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen, die länger als drei Minuten dauern. Der jeweilige Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache der Versorgungsunterbrechungen. Für das Jahr 2019 haben 859 Netzbetreiber insgesamt 159.827 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung übermittelt. Auch die Anzahl der Versorgungsunterbrechungen stellt den geringsten Wert seit Beginn der Erhebung dar.
Die Auswirkungen von Ausfallzeiten im Verteilnetz haben bei allen ungeplanten Störungsanlässen abgenommen. Hierzu zählen etwa Ursachen aus vorgelagerten Netzen der Mittelspannung oder die sogenannten «atmosphärischen Einwirkungen». Hierunter fallen beispielsweise Stürme, Hochwasser oder Schnee.
Angst vor Blackout unbegründet
«Das ist ein gutes Zeichen für den Strommarkt, der immer mehr auf den Erneuerbaren Energien fußt», sagt Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Die veröffentlichten Daten zeigten, dass eine Angst vor einem Blackout unbegründet sei. «Das Vertrauen in die Erneuerbaren Energien als zentrale und tragende Säule des Systems ist damit absolut berechtigt», so Axthelm.
Im bisherigen Jahr (Stand Oktober) lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bei etwa 50 Prozent, damit nahmen sie den größten Anteil ein. «Die klimafreundlichen Technologien sind also durchaus fähig, das Stromsystem stabil zu tragen und der steigende Anteil dezentraler Stromerzeugung kein Hindernis für die Versorgung. Es beweist auch: Fossile und atomare Energieträger sind überholt», so Axthelm weiter.
Quelle: www.solarserver.de
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