Photo: Béatrice Devènes / Parlamentsdienste 3003 Bern

Der Nationalrat wollte mit seiner Solarinitiative so weit gehen, dass das Naturschutzrecht regelrecht auf der Strecke geblieben wäre. Die Interessen der Stromversorgung sollten rechtlich über denjenigen des Naturschutzes stehen – ein Vorhaben, das offensichtlich verfassungswidrig gewesen wäre.

Nun hat der Nationalrat zurückbuchstabiert, ohne das Ziel eines raschen Solarausbaus aus den Augen zu verlieren. Juristinnen und Juristen des Bundes hatten gewarnt, dass die Umweltauflagen etwa bei den grossen Solaranlagen in den Bergen zu stark abgebaut würden – das verstosse gegen die Bundesverfassung. Der Nationalrat hat reagiert: In Wasser- und Zugvogelreservaten, Mooren und Moorlandschaften und Biotopen von nationaler Bedeutung soll es deshalb keine Grossanlagen geben. Ein genereller Vorrang «Stromproduktion vor Naturschutz» ist damit vom Tisch.

Gemäss den als dringlich erklärten und somit unverzüglich in Kraft tretenden Gesetzesänderungen sollen PV-Grossanlagen in dem Bergen vom Bund eine Einmalvergütung in der Höhe von maximal 60 Prozent der Investitionskosten erhalten, wenn sie bis zum 31. Dezember 2025 mindestens teilweise Elektrizität ins Stromnetz einspeisen. Solche Anlagen leisten besonders im Winter wertvolle Beiträge gegen eine Stromknappheit und sie können schnell realisiert werden.

Bei der Pflicht für Fotovoltaikanlagen bei Neubauten einigte sich das Parlament darauf, dass das Bundesrecht nur bei Gebäuden ab 300 m2 Grundfläche eine Solaranlage vorschreibt. Allerdings haben bereits 18 Kantone eine PV-Pflicht auch für kleinere Neubauten.

Die Solaroffensive wurde auch mit einem Wasserkraftprojekt angereichert. Ein Sonderartikel befreit die Erhöhung der Grimsel-Staumauer im Berner Oberland von der sogenannten Planungspflicht. Das beschleunigt das Bauvorhaben deutlich. Das Bundesamt für Justiz hat hinter den Kulissen Bedenken geäussert. Faktisch erteile das Parlament hier direkt eine Baubewilligung und verletze so die Gewaltenteilung. Doch im Nationalrat führte dies kaum zu Diskussionen.

Die Gesetzesänderungen wurden am 30. September 2022 in beiden Räten in den Schlussabstimmungen genehmigt. Sie wurden als dringlich erklärt, treten bereits am 1. Oktober 2022 in Kraft und gelten bis Ende Dezember 2025.

Quelle (u.a.): www.srf.ch

Zum Gesetzestext.

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Der Landtagsabgeordnete Herbert Elkuch (DpL) © Tatjana Schnalzger / Volksblatt

Der Landtag überwies am 2. Dezember 2021 ein Postulat der Demokraten pro Liechtenstein (DpL) zur Stromversorgungssicherheit in Liechtenstein. Im Postulat wird die Regierung eingeladen, anhand von verschiedenen Szenarien die Risiken von Strommangel und «Black outs» abzuklären sowie Massnahmen gegen die Knappheit aufzuzeigen. Die Wichtigkeit des Themas war im Landtag unbestritten.

Im Postulat betonen die DpL die Wichtigkeit des Eigenversorgungsgrades mit Strom, der ihrer Meinung nach erhöht werden muss. Kernpunkt soll dabei ein Flusskraftwerk am Alpenrhein sein. Die Regierung solle darlegen, wie ein solches Kraftwerk die Stromsicherheit Liechtensteins erhöhen könne und es solle dargelegt werden, wie die Leistung eines solchen Kraftwerks mit heutiger Technologie in den Monaten Dezember, Januar und Februar aussehe. Bei den DpL wurde auch die Frage nach einer Kombination von Flusskraftwerkten und Rheinaufweitungen aufgeworfen.

Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni wies darauf hin, dass ein solches Projekt nur in Absprache mit der Schweiz zu realisieren sei und bisher sei die Internationale Regierungskommission Alpenrhein einem Flusskraftwerk stets kritisch gegenüber gestanden.

Der Bau von Fliesskraftwerken am Alpenrhein ist seit den 1960er-Jahren immer wieder im Gespräch. 1994 verweigerte die liechtensteinische Regierung die Konzession für den Bau von Rheinkraftwerken aufgrund der in der Umweltverträglichkeitsprüfung festgestellten Gefahr für Grundwasser, Flora, Fauna und Landschaft sowie wegen der fehlenden Rentabilität.

Postulat zur Stromversorgungssicherheit vom 20. Oktober 2021

Berichterstattung über die Landtagssitzung im Liechtensteiner Vaterland vom 3. Dezember 2021

Berichterstattung über die Landtagssitzung im Liechtensteiner Volksblatt vom 3. Dezember 2021

Bericht zur Postulatsbeantwortung.

Postulatsbeantwortung der Regierung (PDF, 77)

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Die Regierung des Kantons St. Gallen soll prüfen, ob im Alpenrhein mit Strom-Bojen Ökostrom produziert werden kann. Dies verlangt ein Postulat der Grünliberalen (GLP) im St. Galler Kantonsrat. Die GLP schätzt an der Technologie, dass dabei weder die Gewässerökologie verändert noch die im Gewässer lebenden Tiere beeinträchtigt werden.

Die Solargenossenschaft Liechtenstein hat sich bereits 2014 mit Strom-Bojen beschäftigt und eine Exkursion an die Wachau bei Wien organisiert. Sie kam in der Folge allerdings eher zum Schluss, dass das Potenzial für den Alpenrhein ziemlich bescheiden ist. In der Zwischenzeit hat Hersteller Aqua Libre in Österreich offenbar an der Weiterentwicklung der früheren Modelle gearbeitet. So sind wir gespannt, was die Regierung des Kantons St. Gallen über das Potenzial für die Stromgewinnung mit Strom-Bojen im Alpenrhein herausfindet.

Quelle: Werdenberger & Obertoggenburger vom 10. März 2020

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«Wussten Sie, dass in einem einzigen Kuhfladen 0,1 Kilowattstunden Energie stecken?», fragt die Schweizer Berghilfe in Ihrer neuesten Kampagne. Damit könne ein Laptop drei Stunden oder ein effizienter Kühlschrank sechs Stunden lang betrieben werden. Hofdünger, Küchen- und Grünabfälle und selbst Faulschlamm aus Kläranlagen können mittels Vergärung zur Gewinnung von Methan genutzt werden. Dieses treibt Generatoren zur Stromerzeugung an, und bei raffinierten Anlagen wird die dabei entstehende Abwärme zur Aufbereitung von Warmwasser genutzt. Die Energie von Kuhmist und anderen organischen Reststoffen nutze zum Beispiel die Agri Bio Val SA im neuenburgischen Val de Travers, so die Schweizer Berghilfe weiter.

Doch nicht nur Biogas könne verstromt werden, die Alpen – viel Sonne, wenig Nebel – seien prädestiniert für die Nutzung von Sonnenenergie. «Ob Photovoltaik oder Solarthermie: Gebäude können ohne fossile Brennstoffe beheizt und mit sauberem Strom versorgt werden, was für Berglandwirtschaft und Tourismus gleichermassen interessant ist».

Ausserdem setzt die Schweizer Berghilfe auf Holz als lokale und nachwachsende Energiequelle, die im Berggebiet reichlich vorhanden sei. Auch Kleinwasserkraft sei beispielsweise für entlegene Alpen besonders wichtig, denn die Grundversorgung mit Strom vereinfache das Käsen und das Leben auf der Alp massgeblich.

Quelle: www.berghilfe.ch

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Im Mittelrhein nahe St. Goar entsteht in einem Nebenarm abseits der Fahrrinne ein innovatives Miniflusskraftwerk: Dort werden 16 Unterwasserturbinen installiert, die dem Fluss kinetische Energie entziehen sollen. Jede «Stromboje» kann rein rechnerisch bis zu 100 Haushalte mit erneuerbarem Strom aus Wasserkraft versorgen, versprechen die Entwickler. Vorbild ist ein ähnliches Projekt in der Donau bei Wachau in Österreich.

In Höhe von Flusskilometer 560 bei St. Goar liegt eine langgestreckte Insel im Rhein. Sie trennt den breiten Strom von einem schmalen Nebenarm. Das sogenannte Prinzensteiner Fahrwasser ist schon seit den siebziger Jahren für die Berufsschifffahrt gesperrt. Hier – wie im weiteren Verlauf des Oberen Mittelrheintals, das die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt hat – ist die Strömung des Rheins besonders stark und das Flussbett mehrere Meter tief. Gute Bedingungen für das Projekt „MittelrheinStrom“: Das schwimmende Miniflusskraftwerk soll dem Rhein kinetische Energie entziehen und in Strom wandeln.

Möglich macht das eine Erfindung, die in Österreich entwickelt wurde: die Stromboje. Mit dieser Innovation wird bereits in der Donau bei Wachau östlich von Wien die Kraft des Wassers zur Energiewandlung genutzt. Was aussieht wie ein Torpedo, ist eine Unterwasserturbine. 11 Meter lang und etwa 7 Tonnen schwer. Innen dreht sich ein zweiflügeliger Rotor von zweieinhalb Metern Durchmesser, den die Flussströmung antreibt. Um den Rotor ist ein Diffusor angebracht, der den nutzbaren Querschnitt vergrößert und die Strömung am Rotor erhöht. Ein integrierter getriebeloser Generator wandelt die Energie, die über einen Transformator am Ufer als Strom ins Netz gespeist wird. Damit die Stromboje frei in der Strömung schweben kann, wird sie an langen Stahlketten im Flussgrund verankert. «Schwimmkörper halten die Turbine knapp unter der Wasseroberfläche, wo die Strömung am stärksten ist», sagt Konstrukteur Fritz Mondl vom Hersteller Aqua Libre. So wandelt die Stromboje Energie bei jedem Wasserstand, auch bei Hochwasser. Die Steuerungselektronik sorgt dafür, dass sich die Drehzahl des Generators an die jeweilige Fließgeschwindigkeit anpasst.

Monitoring prüft Auswirkungen auf die Fischwelt
Strombojen kommen ohne große Bauwerke aus, die das Landschaftsbild verändern, sie machen keinen Lärm und sind gemäss Hersteller ungefährlich für die Fischwelt. «Der Rotor ist ein sogenannter Langsamläufer, der sich maximal 120 Mal in der Minute dreht», erklärt Mondl. Versuche während des Dauerbetriebs der Strombojen in der Donau bei Wachau hätten keine Beeinträchtigungen für Fische gezeigt. Vermutlich würden die Fische durch die Schwingungen, die die Strom-Boje im Betrieb durch den Rotor abgibt abgehalten, durch die Abweiserstäbe zu schwimmen. Flussaufwärts müssten Fische die doppelte Strömungsgeschwindigkeit im Auslauf des Diffusors überwinden, um in die Boje einzuschwimmen. Ob Fische im Rhein das tun, soll ein Fischmonitoring zeigen, das die Genehmigungsbehörde den MittelrheinStrom-Betreibern vorgeschrieben hat.

Quelle: www.energieagentur.nrw

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Nirgendwo in Europa gibt es so viele unverbaute, wilde Flüsse wie auf dem Balkan. Aber dieser Schatz der Natur ist in Gefahr. Von Slowenien bis nach Griechenland sind gegen 3000 Wasserkraftwerke geplant. Grund ist die missratene Förderung erneuerbarer Energie.

Unter dem Deckmantel der Förderung von «Alternativenergie» und mit dem Vorwand des Klimaschutzes werden sogar mitten in Nationalparks Kraftwerke gebaut. Gleichzeitig werden Fotovoltaik und Windenergie fast überhaupt nicht genutzt. Die Korruption trägt ihren Teil dazu bei.

Quelle und umfassender Beitrag: SRF-Beitrag «Balkan – die zerstörerische Kraft sauberer Energie».

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Die Solargenossenschaft befasst sich seit einiger Zeit mit der Idee, mit Hilfe von Strombojen im Rhein elektrischen Strom für Liechtensteiner Haushalte zu gewinnen. Deshalb besuchte der Vorstand der Solargenossenschaft im September 2014 im Rahmen einer Studienfahrt eine Pilotanlage in der Wachau bei Wien.

Darüber berichtete der Vorstand im Jahresbericht 2014/2015 ausführlich: Auszug aus dem Jahresbericht

Hintergrundinfo: Factsheet Strombojen

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Strombojen sind schwimmende Strömungskraftwerke, die die kinetische Energie eines frei fliessenden, ungestauten Flusses in elektrische Energie umsetzen. Die Kleinkraftwerke der Marke Strom-Boje werden von der Firma Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH in Niederösterreich hergestellt.

Die Solargenossenschaft Liechtenstein hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Thema befasst. Unser Ziel war es, das Potenzial für Strombojen am Alpenrhein abzuschätzen. Dafür hat der Vorstand im Jahr 2014 auch eine Exkursion nach Niederösterreich gemacht.

Dieser Kraftwerkstyp setzt derzeit eine Mindestwassertiefe von zwei bis drei Metern voraus. Nach unserer Einschätzung ist das Potenzial für Liechtenstein derzeit sehr gering.

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Im Jahr 2014 beschäftigt sich die Solargenossenschaft mit der Thematik der Strombojen. Das sind schwimmende Strömungskraftwerke, die die kinetische Energie eines frei fliessenden, ungestauten Flusses in elektrische Energie umsetzen. Der Vorstand besuchte im September 2014 im Rahmen einer Studienfahrt eine Pilotanlage in der Wachau bei Wien. In Balzers wurde das Strömungsprofil des Rheins für eine schwimmende Strömungsturbine aufgezeichnet.

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