Mercedes will künftig gebrauchte Batterien aus E-Autos selbst recyceln und damit wertvolle Rohstoffe wiederverwenden.
Mercedes-Benz hat Anfang März am Werk in Kuppenheim, Baden-Württemberg (D), den symbolischen Grundstein für eine Batterie-Recyclingfabrik gelegt. Die erste Stufe der Anlage – die mechanische Zerlegung – soll bereits Ende des Jahres in Betrieb gehen. Wenige Monate später soll die Pilotfabrik durch die Hydrometallurgie komplettiert werden. Die Integration dieses Verfahrens in das Gesamtkonzept einer Recyclingfabrik ist nach Angaben von Mercedes-Benz derzeit einzigartig in Europa.
Das Unternehmen investiert dafür einen zweistelligen Millionenbetrag. Die soll künftig alle Schritte von der Zerlegung auf Modullevel über das Zerkleinern und Trocknen bis hin zur Aufbereitung abdecken.
Die Pilotanlage auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern hat eine Jahreskapazität von 2500 Tonnen. Die Batterien stammen aus Versuchsfahrzeugen, Anlaufprozessen und eventuell auch Feldrückläufern. Zurückgewonnen werden Kobalt,Nickel und Lithium sowie später auch Graphit. Durch die Prozessgestaltung der Hydrometallurgie mit Rückgewinnungsquoten von mehr als 96 Prozent werde eine echte Kreislaufwirtschaft von Batteriematerialien möglich.
Das Recycling von gebrauchten Batterien bietet nicht nur Vorteile hinsichtlich der Nachhaltigkeit, sondern im aktuellen Kontext auch betreffend die Versorgungssicherheit. Zudem sind die Rohstoffe für Batteriezellen, insbesondere Lithium, in den letzten Monaten massiv teurer geworden. So lohnt sich der
noch relativ hohe Aufwand für die Wiederverwertung auch finanziell. Mit höheren Volumina werden die Kosten künftig fallen, womit die recycelten Rohstoffe preislich mit neu gewonnenen Materialien mithalten
werden können.
Der Bedarf an Batteriezellen wird durch die laufend steigenden Zulassungen von E-Autos weiter ansteigen.
Quelle: www.elektroauto-news.net
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