Mercedes will künftig gebrauchte Batterien aus E-Autos selbst recyceln und damit wertvolle Rohstoffe wiederverwenden.
Mercedes-Benz hat Anfang März am Werk in Kuppenheim, Baden-Württemberg (D), den symbolischen Grundstein für eine Batterie-Recyclingfabrik gelegt. Die erste Stufe der Anlage – die mechanische Zerlegung – soll bereits Ende des Jahres in Betrieb gehen. Wenige Monate später soll die Pilotfabrik durch die Hydrometallurgie komplettiert werden. Die Integration dieses Verfahrens in das Gesamtkonzept einer Recyclingfabrik ist nach Angaben von Mercedes-Benz derzeit einzigartig in Europa.
Das Unternehmen investiert dafür einen zweistelligen Millionenbetrag. Die soll künftig alle Schritte von der Zerlegung auf Modullevel über das Zerkleinern und Trocknen bis hin zur Aufbereitung abdecken.
Die Pilotanlage auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern hat eine Jahreskapazität von 2500 Tonnen. Die Batterien stammen aus Versuchsfahrzeugen, Anlaufprozessen und eventuell auch Feldrückläufern. Zurückgewonnen werden Kobalt,Nickel und Lithium sowie später auch Graphit. Durch die Prozessgestaltung der Hydrometallurgie mit Rückgewinnungsquoten von mehr als 96 Prozent werde eine echte Kreislaufwirtschaft von Batteriematerialien möglich.
Das Recycling von gebrauchten Batterien bietet nicht nur Vorteile hinsichtlich der Nachhaltigkeit, sondern im aktuellen Kontext auch betreffend die Versorgungssicherheit. Zudem sind die Rohstoffe für Batteriezellen, insbesondere Lithium, in den letzten Monaten massiv teurer geworden. So lohnt sich der
noch relativ hohe Aufwand für die Wiederverwertung auch finanziell. Mit höheren Volumina werden die Kosten künftig fallen, womit die recycelten Rohstoffe preislich mit neu gewonnenen Materialien mithalten
werden können.
Der Bedarf an Batteriezellen wird durch die laufend steigenden Zulassungen von E-Autos weiter ansteigen.
In der Schweiz ist der Photovoltaikzubau gegenüber dem Vorjahr um 43% auf den Rekordwert von 683 Megawatt gewachsen, während er in Liechtenstein um knapp 5% abgenommen hat. Hohe Strompreise, die boomende Elektromobilität und das Bedürfnis nach einer krisensicheren Energieversorgung forcieren die Nachfrage in der Schweiz.
Die gesamte installierte Leistung lag zum Jahresende bei 3,65 Gigawatt. Die Jahresproduktion lag demnach bei 2,8 Terawattstunden, was dem Jahresverbrauch von 900.000 Haushalten mit vier Personen entspricht. Der Anteil der Solarstromproduktion am Stromverbrauch der Schweiz lag 2021 bei 4,9 Prozent, mittlerweile ist er bei knapp sechs Prozent. Das ergibt sich aus der aktuellen Statistik Sonnenenergie des Schweizer Bundesamts für Energie BFE.
Der Photovoltaikboom hat viele Gründe
Ein gegenüber dem Vorjahr verstärktes Wachstum liess sich in allen Segmentgrössen und Anwendungsbereichen feststellen. Besonders hoch sind die Zuwächse bei Anlagen auf Industrie- und Gewerbebauten (53 Prozent mehr), auf Einfamilienhäusern (60 Prozent mehr) sowie bei Grossanlagen über einem Megawatt Leistung. Die durchschnittliche neu gebaute Anlage leistete 25,3 Kilowatt. Der Trend zu grösseren Anlagen zeigt sich in allen Marktsegmenten. Hohe Strompreise, die boomende Elektromobilität und das Bedürfnis nach einer krisensicheren Energieversorgung forcieren weiter die Nachfrage.
Auch Batteriespeicher immer beliebter
Die Anzahl neu installierter Batteriespeicher wuchs gegenüber dem Vorjahr um den Faktor 2,5: Rund jede dritte neue Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus wurde nun mit einem Batteriespeicher kombiniert. Wohl oft in der Absicht, sich vor einem Stromausfall zu schützen. Die insgesamt installierte Speicherkapazität lag am Jahresende 2021 bei 157 Megawattstunden. Genug um 15.000 Haushalte einen Tag lang mit Strom zu versorgen.
Das Prinzip der Strukturbatterie: Wenn die Batterie Teil der tragenden Struktur wird, verschwindet die Masse der Batterie im Wesentlichen. Foto: Yen Strandqvist / Chalmers University of Technology
Forscherinnen und Forscher der schwedischen Chalmers University of Technology haben eine Strukturbatterie hergestellt, die zehnmal besser als alle früheren Versionen ist. Der Aufbau enthält Kohlenstofffasern, die gleichzeitig als Elektrode, Leiter und tragendes Material dienen.
Die Batterien heutiger Elektroautos machen einen grossen Teil des Fahrzeuggewichts aus, ohne eine tragende Funktion zu erfüllen. Eine Strukturbatterie hingegen ist eine Batterie, die sowohl als Stromquelle als auch als Teil der Struktur fungiert – beispielsweise in einer Karosserie. Dies bezeichnet die Wissenschaft als «masselosen» Energiespeicher. Denn das Gewicht der Batterie verschwindet im Wesentlichen, wenn sie Teil der tragenden Struktur ist. Berechnungen zeigen, dass diese Art von multifunktionaler Batterie das Gewicht eines Elektrofahrzeugs erheblich reduzieren kann.
Die Entwicklung von Strukturbatterien haben Forschende an der Chalmers University of Technology über viele Jahre hinweg erforscht, einschliesslich früherer Entdeckungen mit bestimmten Arten von Kohlenstofffasern. Sie sind nicht nur steif und stark, sondern können auch elektrische Energie chemisch speichern. Jetzt hat die Entwicklung mit ForscherInnen von Chalmers in Zusammenarbeit mit dem Royal Institute of Technology des KTH in Stockholm einen echten Schritt nach vorne gemacht und eine Strukturbatterie vorgestellt, deren Eigenschaften hinsichtlich Speicherung, Steifigkeit und Festigkeit der elektrischen Energie weit über den bisher beobachteten Werten liegen. Die multifunktionale Leistung ist zehnmal höher als bei früheren strukturellen Batterieprototypen.
Leif Asp, der Leiter dieses Projektes, hält es langfristig für durchaus denkbar, dass man Elektroautos, Elektroflugzeuge und Satelliten mit Strukturbatterien konstruiert und mit diesen betreibt.
Bis zu 50 Megawatt Primärregelleistung kann das Speicherkraftwerk «Big Battery Lausitz» in Brandenburg erbringen, um kurzfristige Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Nach dem erfolgreichen Probebetrieb ist der Batteriespeicher mit 53 Megawattstunden nutzbarer Kapazität zum Jahreswechsel in den kommerziellen Dauerbetrieb gegangen.
Nach Abschluss des erfolgreichen Probebetriebs hat LEAG die „Big Battery Lausitz“ zum Jahreswechsel final in Betrieb genommen. Der Energieversorger will das Speicherkraftwerk zur Erbringung von bis zu 50 Megawatt Primärregelleistung nutzen, um kurzfristige Schwankungen im Stromnetz ausgleichen zu können.
Der Grossspeicher erstreckt sich über eine Fläche, die etwa so gross ist wie ein Fussballfeld. Insgesamt 13 Batteriecontainer mit insgesamt 8840 Batteriemodulen wurden errichtet sowie 13 Umrichtercontainer, um eine Umwandlung zwischen Gleichspannung der Batterien und Wechselspannung für das Stromnetz zu meistern. Weitere Bestandteile sind der Blocktransformator und die dazugehörigen Schaltanlagen. Je nach Situation im Stromnetz oder an den Strommärkten können die Batterien be- oder entladen werden.
Vor vier Jahren errichtete der kommunale Energieversorger Entega einen Quartierspeicher als Testlabor im hessischen Groß-Umstadt. Nach einer erfolgreicher Pilotphase bleibt der Stromspeicher nun dauerhaft im Quartier.
Im Neubaugebiet „Am Umstädter Bruch“ verpflichtet der Bebauungsplan alle Bauherren, eine Photovoltaikanlage zu installieren und den Solarstrom zu speichern. Hierfür wurde ein Quartierspeicher vor Ort eingerichtet, an den 25 Haushalte der Solarsiedlung angeschlossen sind. Der mehrjährige Testbetrieb des Speichers wurde vom Forschungsprojekt „Esquire“ unter Leitung des deutschen Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) wissenschaftlich begleitet.
70 Prozent solarer Eigenverbrauch
Nach erfolgreicher Pilotphase wird nun ein permanenter Stromspeicher im Quartier aufgestellt, der bis zu 274 Kilowattstunden speichern kann. Damit können die Haushalte bis zu 70 Prozent ihres Verbrauchs aus selbst erzeugtem Strom decken. «So müssen die privaten Solaranlagenbetreiber ihren Strom nicht selbst in einer eigenen Batterie in ihrem Haus speichern, sparen Platz und gehen kein technisches Risiko ein», erklärt Projektleiterin Swantje Gährs vom IÖW. Im Gegensatz zum Heimspeicher passt sich ein Quartierspeicher flexibel an die Verbräuche der Anwohner an und bietet jederzeit und saisonal unabhängig die passende Speicherkapazität.
In Zusammenarbeit mit den Partnern Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde auch untersucht, wie weitere Anwendungen des Speichers neben dieser Nutzung vor Ort aussehen können. So ist es etwa möglich, mit dem überschüssigem Strom Elektrofahrzeuge zu laden. Die Erfahrungen aus Forschung und Praxis flossen in das Geschäftsmodell für einen neuen Batteriespeicher ein, den Entega für das Quartier beschafft hat und der im Juli 2020 installiert werden soll.
Ein Film zum Quartierspeicherprojekt zeigt, wie der Speicher funktioniert:
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Referate «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online
Die Referate von Markus Marstaler und Claudio Deplazes vom 28. November 2024 zum Thema «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online.
Ein auf zehn Jahre angelegtes EU-Projekt soll zu Europas „Batterie-Revolution“ führen. Das Konsortium von Battery 2030+ besteht aus dem Who is Who der europäischen Forschungslandschaft. Ziel ist, in der Batterieentwicklung im Wettbewerb mit den USA und Asien weit vorne mitzumischen.
Um die Energiewende erfolgreich zu verwirklichen und regenerativ erzeugte Energie zu speichern, werden bessere Batterien benötigt. Die auf zehn Jahre angelegte europäische Forschungsinitiative Battery 2030+ bringt führende Wissenschaftler und Unternehmen aus ganz Europa zusammen, um entscheidende Fortschritte in der Batteriewissenschaft und -technologie zu erreichen.
Das Ziel von Battery 2030+ ist die Entwicklung von hochmodernen Batterien der Zukunft, die der europäischen Industrie zur Verfügung stehen sollen. Da Batterien zu den Schlüsseltechnologien gehören, um den CO2-Ausstoss lokal und global im europäischen Energiesystem massgeblich zu reduzieren, werden neue Generationen von extrem leistungsstarken, sicheren und kostengünstigen Batterien benötigt.
Das Konsortium von Battery 2030+ besteht europaweit aus fünf Universitäten, acht Forschungszentren, drei Industriefachverbänden und einem Unternehmen. Aus Deutschland sind neben der Universität Münster das Forschungszentrum Jülich mit dem Helmholtz-Institut Münster (HI MS), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Fraunhofer-Gesellschaft beteiligt.
Koordinatorin Kristina Edström, Professorin der Anorganischen Chemie an der Uppsala Universität in Schweden berichtet: «Mit Battery 2030+ etablieren wir eine Plattform, die durch Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz (KI) neue Batteriematerialien schneller entdeckt. Interessant sind vor allem Schnittstellen in den Batterien, an denen Reaktionen ablaufen, welche die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigen. Wir werden intelligente Funktionen des gesamten Systems bis hin zur Batteriezellebene entwerfen und ein besonderes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit legen».
Im Projekt soll europaweit die Expertise auf den Teilgebieten zusammengebracht werden. Damit ergebe sich die Chance in der Batterieentwicklung weltweit vorne mitzumischen, auch im Wettbewerb mit den USA und Asien.
Zehnjährige Dauer gibt Planungssicherheit
Die zehnjährige Laufzeit der Initiative Battery 2030+ gibt den Beteiligten die Planungssicherheit, die in der Wissenschaft gebraucht wird, «wenn man an den Grundfesten der Methodik rütteln will».
Das Tessiner Startup Energy Vault präsentiert eine neue Form der Energiespeicherung: Betonblöcke werden am Seil per Kran hochgezogen, mit erneuerbarer Energie, und dann bei Bedarf wieder heruntergelassen, um Strom zu erzeugen. Investoren und Kunden aus der ganzen Welt interessieren sich für die Technik.
Solar- und Windenergie spielen in den Energiestrategien von immer mehr Ländern eine bedeutende Rolle. Doch die Frage, wie sich erneuerbare Energie speichern lässt und dem schwankenden Konsum während des Tages angepasst werden kann, bleibt ein Problem.
Die von Energy Vault gefundene Lösung besteht aus einem gigantischen Turm aus kostengünstigen Verbundsteinen, von denen jeder 35 Tonnen wiegt. Ein zentral integrierter Spezialkran mit sechs Armen lagert diese Steine – ähnlich wie beim Lego-System – von oben nach unten um und nutzt dafür erneuerbare Energie. Bei der Abwärtsbewegung – bedingt durch die Gravitationskraft – wird gespeicherte Energie mit relativ bescheidenem Energieverlust wieder in elektrische Energie zurückgewandelt. Eine Spezialsoftware steuert diesen Ladungs-/Entladungsvorgang im Energiespeicherturm des Hubkraftwerks autonom.
Analog zum Prinzip Pumpspeicherkraftwerk
Das System gleicht dem Prinzip der bekannten Pumpspeicherkraftwerke, welche die Höhendifferenz von zwei Wasserbecken ausnutzen; eine Technik, die seit Jahrzehnten angewandt wird. Das Wasser wird auf die höhere Ebene gepumpt, wenn ein Energieüberschuss besteht und die Stromtarife niedrig sind. Wenn der Verbrauch hoch liegt, wird das Wasser abgelassen und der gewonnene Strom zu höheren Tarifen verkauft. Bis heute befinden sich 96 Prozent der weltweit gespeicherten Energie in Speicherseen.
Pumpspeicherkraftwerke Kraftwerke können allerdings nur in Ländern realisiert werden, die über Berge, Wasser und gute finanzielle Ressourcen verfügen. Und in diesen Ländern ist ein Ausbau aus Umwelt- und Naturschutzgründen vielerorts in Frage gestellt. Ein «Batterieturm» aus Beton hingegen lässt sich überall verwirklichen. «Die Preise liegen viel tiefer und der Energieeffizienzgrad erreicht 80 Prozent, höher als in Pumpspeicherkraftwerken“, betont Robert Piconi, Geschäftsführer von Energy Vault.
Laut Energy Vault erlaubt ein 120 Meter hoher Turm die Speicherung von 35 MWh an elektrischer Energie. Damit liessen sich 2000 bis 3000 Wohnungen für acht Stunden mit Strom versorgen. Die Kosten belaufen sich auf 8-9 Millionen Franken. Mitte November 2019 hat das Startup in der Tessiner Gemeinde Arbedo-Castione, einem Vorort der Kantonshauptstadt Bellinzona, ein Baugesuch für einen Prototyp eines 60 Meter hohen Speicherturms eingereicht. Mit diesem Prototyp sollen die Software und die Prozesse zum Verschieben der Betonblöcke optimiert werden.
Das Video zeigt, wie der Turm funktioniert:
110 Mio. Finanzspritze, noch bevor die kommerzielle Tätigkeit aufgenommen wird
Sollte diese «Generalprobe» erfolgreich sein, könnte das Hubkraftwerk schon ab Mitte 2020 regulär auf den Markt kommen. Mehr als 100 Unternehmen haben gemäss Energy Vault ihr Interesse angekündigt und würden die Pilotanlage in den kommenden Monaten besuchen, darunter Tata, die grösste Industrie-Gruppe Indiens.
Energy Vault erhielt im vergangenen August eine Finanzspritze in Höhe von 110 Millionen USD vom Vision Fund, einem der grössten Fonds und Risikokapitalgeber für Investitionen in neue Technologien, dem die japanische Softbank steht. Dies ist eine beachtliche Summe für ein, das noch nicht einmal seine kommerzielle Tätigkeit aufgenommen hat.
Stromspeicher legen global weiter zu. Allein in 2019 um rund 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Segment der Gewerbespeicher wird die Kapazität bis 2030 von heute zehn auf insgesamt 198 Gigawattstunden ansteigen. Das prognostiziert die aktuelle Studie „Energiekostenoptimierung mit passgenauen Energiespeicherlösungen – storage as a service“ von Innogy und EuPD Research. Allein in Deutschland gibt es mehr als 500.000 stromintensive Unternehmen, die Interesse an einem Batteriespeicher zur Netzentgeltoptimierung haben könnten. Für weitere gut zwei Millionen Betriebe kommen Batteriespeicher für zusätzliche Einsatzbereiche wie Eigenverbrauchsoptimierung oder einer Notstromversorgung in Betracht, schreiben die Experten.
Preise für Batteriespeicher fallen weiter
Die Preise für Batteriespeichersysteme sind in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Für Speichersysteme mit Lithium-Ionen-Akkus stellt Bloomberg New Energy Finance (BNEF) im Zeitraum von 2010 bis 2016 einen Preisrückgang von 1.000 auf unter 290 US-Dollar pro Kilowattstunde fest. Das entspricht einem durchschnittlichen Preisrückgang von 20 Prozent jährlich.
Vieles spricht für eine Fortsetzung des Trends. Marktbeobachter erwarten einen weiteren Rückgang des Preisniveaus für Lithium-Batterien auf 80 bis 100 US-Dollar pro Kilowattstunde bis 2030. Die Internationale Organisation IRENA begründet das mit sinkenden Produktionskosten für Batteriespeicher von über 50 Prozent. Die Preise für Batteriespeicher werden demnach weiter fallen.
Der Strom für den Betrieb des Stadions von Ajax Amsterdam wird in Zukunft nicht nur mit der Solaranlage auf dem Dach und einem Batteriespeicher abgedeckt. Vielmehr werden auch Elektroautos zur Versorgung beitragen.
In Zukunft können die Besucher der Johan Cruijff Arena (JCA) Amsterdam mit ihren Elektroautos zur Stromversorgung des Fussballstadions beitragen. Insgesamt neue 15 Ladestationen wurden mit den bereits vorhandenen drei Batteriespeichern kombiniert. Letztere bestehen aus 148 Batterien, die eigentlich in Elektroautos von Nissan verbaut sind und liefern immerhin schon Leistungen in Megawattbereich. Sie lagern den Strom der Solaranlagen auf dem Dach zwischen, der nicht sofort verbraucht wird. Die Module auf dem Stadion leisten zusammen ein Megawatt.
Mittels einer intelligenten Ladesteuerung können jetzt auch noch die Batterien der Elektroautos – mit Einwilligung der Besitzer – den Strom während eines Heimspiels der holländischen Rekordmeisters liefern. Damit können sie den Strombezug aus dem Netz verringern und vor allem Lastspitzen abdecken.
Der Stadionbetreiber will das System noch weiter treiben. In Zukunft will er die knapp 2.000 Parkplätze der JCA sukzessive mit intelligenter Ladeinfrastruktur erweitert. Damit wird es in Zukunft auch möglich, im Falle eines Stromausfalls die Notstromversorgung für die JCA zu übernehmen.
Zwei Prozent des liechtensteinischen Stromverbrauchs werden durch Photovoltaikanlagen aus der Landwirtschaft gedeckt. Eine Studie der VBO in Zusammenarbeit mit der Solargenossenschaft hat gezeigt, dass die Landwirtschaft mit Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern bis zu acht Prozent des Stromverbrauchs decken könnten. Doch viele Betriebe befinden sich ausserhalb der Bauzone, weshalb es keine geeigneten Leitungen gibt, um den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen. Hier stellt sich die Frage, ob eine Batterie zum Speichern der Energie die bessere Lösung sei.
Um Antworten auf die offenen Fragen zu finden, hat die Vereinigung der Bäuerlichen Organisationen VBO mit der Energiefachstelle Liechtenstein und der Solargenossenschaft Liechtenstein ein Pilotprojekt zur Batteriespeicherung gestartet. Dazu wurden auf den Betrieben der Balzner Landwirte Christian Wolfinger und Benno Vogt Photovoltaikanlagen in Kombination mit einer Batteriespeicheranlage installiert. Was vom produzierten Strom nicht sofort verbraucht wird, wird gespeichert und steht dem Betrieb dann zur Verfügung, wenn dieser Strom benötigt wird. Der Rest wird ins Netz der Liechtensteinischen Kraftwerke LKW eingespeist. Das Projekt wird von der NTB in Buchs wissenschaftlich begleitet.
Für abschliessende Resultate ist es noch zu früh. «Da es eine relativ junge Technologie ist, gibt es wenig Erfahrung in diesem Bereich», erklärte Markus Markstahler von der NTB. Besonders interessant sei, wie sich das System über einen längeren Zeitraum verhalte und wie die Energiebilanz nach einem ganzen Jahr – also Sommer und Winter ausschaue. Die involvierten Landwirte zeigen sich jedenfalls zufrieden. Sie erhoffen sich neben einem neuen Geschäftsfeld auch eine weitgehende Energieautonomie ihrere Betriebe.
Batterien auf Basis von Calcium versprechen eine günstige Herstellung sowie eine hohe Energiedichte. Diese Laborentwicklung besitzt laut Forschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) das Potenzial, Lithium-Ionen-Akkus als Energiespeicher der Zukunft abzulösen.
Mit den bislang verfügbaren Elektrolyten gelang es aber nicht, Calciumbatterien bei Zimmertemperatur aufzuladen. Forscherinnen und Forscher des KIT haben nun eine vielversprechende Elektrolytklasse vorgestellt, die das erstmals möglich machen soll.
Lithiumbatterien kommen an die Grenzen
„Lithium-Ionen-Batterien kommen von ihrer Performance und manchen darin verwendeten Rohstoffen mittelfristig an ihre Grenzen und könnten dann nicht überall dort eingesetzt werden, wo in Rahmen der Energiewende Energiespeicher sinnvoll wären. Wir verfügen nur über begrenzte Vorkommen von Rohstoffen wie Kobalt, Nickel und Lithium, die für die Herstellung notwendig sind“, sagt Professor Maximilian Fichtner vom KIT.
Stattdessen setzen er und sein Team auf alternative Batterietechnologien. Diese basieren auf Rohstoffen, die auf der Erde viel häufiger vorkommen. Das Element Calcium hält er dabei für einen vielversprechenden Kandidaten, da Calcium etwa im Gegensatz zu Lithium zwei Elektronen pro Atom ab- und aufnehmen kann und weil es eine ähnliche Spannung liefert wie Lithium: „Calcium ist das fünfthäufigste Element in der Erdkruste. Es ist gleichmässig auf der Erde verfügbar und bietet den Vorteil sicher, ungiftig und kostengünstig zu sein.“
Suche nach geeignetem Elektrolyt
Doch bei der Entwicklungsarbeit zur Calciumbatterie gab es bislang eine grosse Hürde: Im Gegensatz zur etablierten Lithium-Ionen-Technologie oder auch der neueren Natrium- oder der Magnesium-Technologie existierten bislang keine praktikablen Elektrolyte, um wiederaufladbare Calciumbatterien herzustellen.
Nun gelang es den Forschern, eine Klasse neuer Elektrolyte auf Basis spezieller, organischer Calciumsalze zu synthetisieren, mit denen Ladevorgänge bei Zimmertemperatur möglich sind. Die neue Elektrolytklasse schafft nun eine wichtige Grundlage, um Calciumbatterien aus dem Labor in die Anwendung zu führen, hoffen die Forscher vom KIT.
Am 13. und 14. November 2019 findet die STORENERGY bereits zum dritten Mal bei der Messe Offenburg statt. Der Kongress widmet sich den Themen Energiespeicher, Integration von erneuerbaren Energien ins Energiesystem sowie die Entwicklung der Netze. Speichertechnologien sind wichtige Bausteine einer dezentralen Energiezukunft. Die Integration vor allem von Sonne, Biogas und Wasserkraft ins Energiesystem durch Speicherung bietet dem Marktteilnehmer neue Chancen.
Kompetente Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unterstützen die Entwicklung der Veranstaltung tatkräftig und sind Garanten für ein hochkarätiges Kongressprogramm, welches geballte Fachkompetenz, neueste Erfahrungsberichte aus der Praxis sowie Raum für intensiven Austausch bietet.
Das Get-Together am 13. November um 17.30 Uhr biete die Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre zu vernetzen und auszutauschzen. Programm mit kurzen Abstracts zu den Inhalten der einzelnen Vorträge.
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Referate «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online
Die Referate von Markus Marstaler und Claudio Deplazes vom 28. November 2024 zum Thema «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online.
Die Energiespeicherbranche hat im vergangenen Jahr in Deutschland einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem Wachstum von neun Prozent im Vergleich zu 2017.
Den grössten Anteil am Umsatz vereinen mit 1,8 Milliarden Euro die Anbieter von Pumpspeichern auf sich. Das eher schwache Wachstum der Industriespeicher konnte durch eine erhöhte Nachfrage von Gewerbespeicher kompensiert werden. Immerhin 12.000 Menschen arbeiten derzeit in Deutschland in der Branche. Insbesondere sei die Stimmung bei Herstellern von chemischen, elektrochemischen und thermischen Speichern besonders gut.
125.000 Heimspeicher installiert
Ende 2018 waren in Deutschland rund 125.000 Heimspeicher installiert, gut 40.000 Systeme kamen in 2018 neu hinzu. Auffällig sei auch, dass nun wieder vermehrt große Unternehmen wie Shell, Siemens, EnBW und Hager durch Übernahmen in den Markt drängen, sagt BVES-Chef Urban Windelen auf der Energy Storage Europe (ESE) in Düsseldorf. Die Konsolidierung halte weiter an. Im Laufe des nächsten Jahres werde wohl die Marke von 200.000 Heimspeichern geknackt.
Ein weiterer Treiber für Stromspeicher werde zukünftig die E-Mobilität sein, prophezeit Windelen. „Das wird unser heutiges Energiesystem vom Kopf auf die Füße stellen.“
Haringvliet:Vattenfall baut sein erstes Hybridkraftwerk im Süden Hollands: Windkraft und Solarenergie in Kombination mit einem grossen Batteriespeicher.
50 Kilometer südwestlich von Rotterdam entsteht gerade das erste Hybridkraftwerk des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall. Das Kraftwerk wird aus Windenergie und Photovoltaik bestehen, beide jeweils durch einen Batteriespeicher unterstützt. Die Windanlage befindet sich bereits in der Bauvorbereitung. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage ist für das zweite Halbjahr 2020 geplant. Insgesamt 61 Millionen Euro wird Vattenfall in das Kraftwerk stecken. Es besteht aus sechs Nordex-Windrotoren mit insgesamt 22 Megawatt Leistung, einem 30 Hektar grossen Solarpark mit 38 Megawatt und einem Batteriespeicher mit zwölf Megawatt Speicherleistung.
Die doppelte Nutzung der verfügbaren Fläche verspricht nicht nur eine erhöhte Effizienz pro Hektar, sondern Hybridanlagen wie der geplante Energiepark Haringvliet-Zuid sorgen für weniger ausgeprägte Erzeugungsspitzen, was zu insgesamt weniger Zeiten ohne Stromeinspeisung führt. Zusätzlich gleicht der leistungsstarke Speicher wetterbedingte Ertragsausfälle aus und stellt unter anderem Regelenergie für das Stromnetz bereit. Die BMW-Batterien sind in zwölf handelsüblichen Seecontainern untergebracht.
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