Meine eigene Anlage
Eine eigene PV-Anlage zu bauen, erfordert kaum Vorkenntnisse und ist finanziell lohnend, dank der Förderungen von Land und Gemeinden. Mit Deiner Anlage leistest Du einen wichtigen Beitrag zur Energiewende!
Eignet sich mein Gebäude für PV? Hier findest Du es heraus!
Auf der Website sonnendach.li kannst Du Deine Adresse ins weisse Feld in der Menüleiste eingeben. Zuerst siehst Du je nach Farbe, in der Dein Dach eingefärbt ist, ob es für die Erzeugung von Sonnenstrom gut oder sehr gut oder nicht so geeignet ist. Dann klickst Du zuerst auf der Menüleiste auf das i und dann auf Dein Dach. Schon siehst Du die Grösse der Dachfläche im m2, die Neigung und Ausrichtung, die ungefähren Kosten einer Anlage, die Höhe der Förderungen von Land und Gemeinde sowie eine Grobschätzung der Menge Strom, die Du pro Jahr erzeugen kannst. Für die Schweiz gibt es sonnendach.ch.
Es ist dann noch zu prüfen, ob das Dach das Gewicht der Solarmodule samt Befestigungskonstruktion tragen kann. Idealerweise sollte auf die Anlage während der ganzen Dauer der Sonneneinstrahlung kein oder möglichst wenig Schatten fallen. Eine Dachbegrünung ist übrigens auch mit einer PV-Anlage möglich, denn bei Flachdächern werden die Solarzellen aufgeständert. So besteht die Möglichkeit das Dach zu begrünen, was nicht nur ökologisch ist, sondern auch eine starke Erhitzung des Daches verhindert und dadurch einen positiven Effekt auf das Klima im Haus hat.
Die PV-Anbieter der Region sind Deine Partner
Die Angaben von sonnendach.li sind nur Anhaltspunkte. Sie berücksichtigen zum Beispiel die Beschattung durch Dachaufbauten nicht. Die Anbieter in der Region sind aber die idealen Partner für die Planung einer PV-Anlage. Sie können anhand von Plänen oder Fotos die Machbarkeit einer Anlage abschätzen. Danach erstellen sie Dir ein Angebot und berechnen auch die Förderungen, die das Land und die Gemeinden ausrichten.
Dein kompetenter PV-Anbieter plant Deine Anlage, kümmert sich um die Bewilligung bei der Gemeinde und füllt für Dich das Gesuch für die Förderungen aus. Du kannst Dich zurücklehnen und Dich auf Deine Anlage freuen.
Es lohnt sich, bei mehreren Anbietern Offerten einzuholen, die Preise können stark variieren.
Liste von PV Anbietern in der Region
Die Solargenossenschaft empfiehlt auf Grund ihrer Erfahrungen folgende Anbieter im Land (in alphabetischer Reihenfolge):
Büchel-Hoop Photovoltaik AG, Ruggell
Hasler Solar AG, Bendern
Liechtensteinische Kraftwerke LKW, Schaan
In der benachbarten Region:
Heizplan AG, Gams
Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG, Grabs
Geeignete Anbieter, die sich nicht auf der Liste befinden, können sich an die Solargenossenschaft wenden.
Strom auch von der Fassade ernten
Fassadenanlagen sind der Trend der Stunde. Im Winter, wenn die Tage kurz sind und der Strom knapp, können Fassadenanlagen tolle Erträge liefern. Während auf der Dachanlage Schnee liegt, profitiert die Fassade vom winterlich flachen Einfallswinkel und von der Reflexion der Sonne auf dem Schnee.
Hatten Architekt*innen früher Berührungsängste gegenüber der Fotovoltaik, sind die Gestaltungsmöglichkeiten heute vielfältig. Es stehen ästhetisch hochwertige Lösungen in allen Farben, mit unterschiedlichen Oberflächen und in angepassten Formen zur Verfügung.
Warmwasser von der Sonne?
Früher, als PV-Anlagen noch sehr teuer waren, war es sinnvoll, mit der Sonne auch das Wasser für den Verbrauch und zu Heizzwecken aufzuwärmen. Man nennt diese Art der Nutzung der Sonne «Solarthermie». Das Problem liegt darin, dass diese Solaranlagen auch dann warmes Wasser produzieren, wenn man keines braucht. Im Sommer führt dies zu Überhitzung und man weiss nicht, wohin mit dem vielen heissen Wasser.
Heute kosten PV-Module nur noch einen Bruchteil der Preise von vor zehn Jahren, deshalb ist es im Normalfall sinnvoller, mit der Sonne Strom zu produzieren und damit auch die Wärmepumpe für Boiler und Heizung anzutreiben. So kann man ausserhalb der Heizperiode und bei geringem Warmwasserverbrauch den Strom für andere Zwecke nutzen. Dafür eignen sich Fassadenanlagen ganz besonders, weil sie im Winter gute Erträge liefern.
Für die Wärmepumpe gibt es übrigens auch Förderungen. Einen Überblick über alle Förderungen findest Du auf Energiebündel.li
Sonnenstrom speichern?
Batteriespeicher werden in einer Zukunft mit einem sehr hohen Anteil Sonnenstrom wohl eine wichtige Rolle spielen. Allerdings sind sie heute noch relativ teuer und ökologisch nicht ganz unbedenklich. Ausserdem «vernichtest» Du mit der Speicherung einen Teil des Stroms, denn Du kannst nicht gleichviel aus dem Speicher beziehen, wie Du einspeist. Grundsätzlich gibt es derzeit für Deinen überschüssigen Sonnenstrom immer einen Bedarf; Du kannst ihn ins Netz speisen und bei Bedarf wieder aus dem Netz Strom beziehen – in diesem Sinne ist das Netz Dein Speicher.
Möchtest Du trotzdem einen Speicher einsetzen, dann achte darauf, dass eine Eigenverbrauchsoptimierung integriert ist und lass von einem Solarprofi ausrechnen, ob der Speicher wirtschaftlich betrieben werden kann.
Eigenverbrauch des Sonnenstroms
Sowohl finanziell als auch ökologisch macht es Sinn, möglichst den selbst erzeugten Strom zu verbrauchen, bevor Strom aus dem Netz benutzt wird. Das bedeutet zum Beispiel, dass Haushaltgeräte laufen, wenn die Sonne scheint; dies kannst Du manuell machen oder für wenig Geld mit einer automatischen Steuerung, wenn die Haushaltgeräte über eine Ansteuermöglichkeit durch Wechselrichter oder Eigenverbrauchsmanager verfügen. Weiter kann man mit seinem Sonnenstrom die Wärmepumpe antreiben und so das Haus heizen. Auch sein Elektroauto kann man dann aufladen, wenn die Sonne scheint.
Weitere Informationen findest Du in unserem Flyer «Sonnenstrom – Eigenverbrauch als Chance».
Wie viel PV brauchst Du?
Ein durchschnittlicher Haushalt verbraucht rund 4‘000 kWh Strom pro Jahr, ohne Wärmepumpe und Elektroauto. Dafür brauchst Du rund 4 kWp Fotovoltaik, was je nach Montageform rund 25m2 Platz braucht. Allerdings hast Du dann zwar im Sommer mehr als genug Strom, im Winter wird es aber nicht reichen, da sind die Tage kürzer, die Sonne scheint flach auf Dein Dach, möglicherweise liegt auch Schnee auf der Anlage. Wir empfehlen auf jeden Fall, die gesamte zur Verfügung stehende Fläche zu nutzen, denn überschüssigen Strom kannst Du verkaufen, also ins Netz einspeisen. Du solltest auch zukünftige grosse Stromverbraucher (z.B. Wärmeerzeugung oder Elektroauto) berücksichtigen. Erfahrungsgemäss wird jedes weitere «kWp» deutlich preiswerter, denn die Planung, das Gerüst und die Nebenarbeiten fallen unabhängig von der Grösse der Anlage an. Ausserdem ist eine Vollbelegung in der Regel ästhetisch hochwertiger. Ein teilbelegtes Dach sollte deshalb immer die Notlösung sein, wenn ansonsten die Wirtschaftlichkeit gar nicht gegeben ist.
Prüfe eine Ost-West-Ausrichtung der Anlage: diese hat zwar einen etwas geringeren Ertrag als eine Südanlage, bringt dafür aber in den Spitzenverbrauchszeiten morgens und abends höhere Erträge und ermöglicht so mehr Eigenverbrauch.
Referate «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online
Die Referate von Markus Marstaler und Claudio Deplazes vom 28. November 2024 zum Thema «Alpine PV-Anlagen und Agri-PV» sind jetzt online.