06.01.2025

Keine Negativ­preise und zinslose Dar­lehen: PV-An­lagen in Liech­ten­stein noch attrak­tiver

© 3s-solarplus.ch

Ab dem 1. Januar 2025 gibt es für Sonnenstrom in Liechtenstein keine Negativpreise mehr. Ausserdem werden in absehbarer Zeit zinslose Darlehen für den Bau von PV-Anlagen zur Verfügung Ab dem 1. Januar 2025 gibt es für Sonnenstrom in Liechtenstein keine Negativpreise mehr. Ausserdem werden in absehbarer Zeit zinslose Darlehen für den Bau von PV-Anlagen zur Verfügung. Als einzige Bank in Liechtenstein beabsichtigt die Liechtensteinische Landesbank, diese Finanzierungslösungen anzubieten.

In Liechtenstein wird bei den meisten Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) ein marktorientierter Preis für den eingespeisten Strom bezahlt. Deshalb sind an sonnigen Tagen im Sommerhalbjahr auch die dann bisweilen negativen Preise im Strommarkt an die Sonnenstromproduzent:innen weitergegeben worden. Konkret: Wer in diesen Stunden Strom eingespeist hat, musste dafür bezahlen. Nach Ansicht der Regierung bremste diese Entwicklung die Motivation, PV-Anlagen zu bauen und effizient zu betreiben. «Aus energiepolitischen Überlegungen und zur Aufrechterhaltung eines positiven PV-Investitionsklimas» hat die Regierung deshalb mit der Anpassung der Energieeffizienzverordnung (EEV) beschlossen, PV-Einspeisenden für die Einspeisung ab 2025 keine negativen Preise mehr zu verrechnen.

Am Grundsatz der PV-Einspeisung nach dem marktorientierten Preis hält die Regierung aber weiterhin fest. Ziel ist es, einen hohen Anreiz zu schaffen, dass PV-Strom bei grossem Angebot, insbesondere über die Mittagszeit, so weit als möglich selbst verbraucht wird.

Zusätzlich erlaubt eine Änderung Energieeffizienzgesetzes (EEG) die Vergabe von so genannten EEG-Krediten für Energiemassnahmen, dass ab 1. Januar 2025 zinsfreie Darlehen für Energiemassnahmen vergeben werden können. Das Land kann Vereinbarungen mit Banken treffen, um diese Darlehen durch das Land zu refinanzieren. Entgegen einer früheren Meldung an dieser Stelle, ist dies noch nicht der Fall. Die Liechtensteinische Landesbank schreibt dazu: «Als einzige Bank in Liechtenstein beabsichtigen wir, diese Finanzierungslösungen anzubieten. Derzeit befinden wir uns allerdings noch in Verhandlungen mit dem Land bezüglich der genauen Ausgestaltung der Darlehen. Wir rechnen damit, dass wir das neue Produkt frühestens im zweiten oder dritten Quartal 2025 lancieren können».

Quelle: energiebuendel.li, Auskunft Liechtensteinischer Bankenverband und Liechtensteinische Landesbank LLB.

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • «Handeln mit lokalem Strom muss günstiger sein als Stromimport»

    Der Landtag beschäftigte sich am 2. Oktober in erster Lesung mit der Anpassung des Elektrizitätsmarktgesetzes an das EU-Recht. Künftig sollen «Bürgerenergiegemeinschaften» ermöglichen, dass Private ihre regional produzierte Energie – z.B. Sonnenstrom – gemeinsam nutzen und lokal handeln können. So würden die Energiekosten für die Mitglieder durch Eigenverbrauch, gemeinschaftliche Investitionen und niedrigere Strompreise sinken. Bürgerinnen und […]

    mehr erfahren →

  • Solar­pro­duk­tion zu­rück nach Eu­ropa – eine Chan­ce für Wirt­schaft und Kli­ma

    Europa prüft, ob sich die Herstellung von Solarmodulen wieder auf dem eigenen Kontinent lohnt. Eine aktuelle Studie der europäischen Solarenergievereinigung Solarpower Europe zusammen mit dem Fraunhofer ISE zeigt: Heute sind Solarmodule aus Europa noch teurer als jene aus Asien. Der Grund liegt in höheren Kosten für Gebäude, Maschinen, Löhne und Materialien. Dadurch ist auch der […]

    mehr erfahren →

  • Ver­band der Schwei­ze­ri­schen Elek­tri­zi­täts­unter­neh­men schlägt Limit für PV-Ein­spei­sung von 70% vor

    Die Diskussion über die Integration von Photovoltaik (PV) in das Stromnetz erreicht in der Schweiz eine neue Dimension. Der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) bringt einen Vorschlag ins Spiel, wonach die Einspeisung von PV-Strom künftig auf 70 Prozent der maximal möglichen Kapazität gedeckelt werden soll, um Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Hintergrund dieses Vorstosses ist die […]

    mehr erfahren →

  • Photo­vol­taik-Ver­bän­de for­dern EU-Aktions­plan für die So­lar­in­dus­trie in Eu­ro­pa

    Die europäischen Photovoltaik-Branchenverbände ESMC und SolarPower Europe warnen eindringlich vor dem weiteren Abbau der Solarfertigungskapazitäten in Europa. Sie appellieren an die EU-Spitzenpolitik, beim anstehenden Ministertreffen am 30. September 2025 einen konkreten Aktionsplan zur Stärkung der heimischen Solarindustrie vorzulegen. Laut den Verbänden ist die Lage bereits kritisch: Entlang der gesamten Wertschöpfungskette kommt es vermehrt zu Ankündigungen […]

    mehr erfahren →

News teilen: