13.11.2023
Koalition Energiezukunft Liechtenstein stellt sich vor

Am Montag, den 13. November 2023, hat sich die Koalition «Energiezukunft Liechtenstein» im Kunstmuseum der Öffentlichkeit präsentiert. Das Ziel der Koalition aus Nichtregierungsorganisationen ist die Annahme der beiden Energievorlagen von Regierung und Landtag am 21. Januar.
Bei der einen Vorlage gehe es darum, die Gebäudestandards umzusetzen, die in 22 Kantonen bereits gelten, hielt Daniel Gstöhl, Präsident der Solargenossenschaft, fest. Das stärke auch das einheimische Gewerbe, denn Planen und Bauen seien damit in Liechtenstein und der Schweiz weiterhin gleich geregelt. In der zweiten Vorlage geht es um eine PV-Pflicht, mit der die Eigenversorgung und die Energieunabhängigkeit Liechtensteins gestärkt werden.
Interessante Jobs und mehr Unabhängigkeit
Sigi Langenbahn, Geschäftsführer des Liechtensteinischen ArbeitnehmerInnenverbandes LANV betonte die Chancen für den Werkplatz Liechtenstein und die interessanten Jobs, die im Zuge der Energiewende geschaffen werden können. Nicht zuletzt gehe es um die Zukunft der Jugend, mahnte Julia Frommelt, deshalb engagiere sich JugendEnergy in dieser politischen Kampagne, was sonst nicht die Art der Organisation sei.
Es gehe auch um die Unabhängigkeit von Diktaturen, Despoten und schmutziger Energie, ergänzte Rudolf Batliner, Präsident von Tellerrand – Verein für solidarisches Handeln. Der Klimawandel sei von den reichen Ländern verursacht, die Armen könnten sich nicht gegen die Folgen wehren. Dass ein wohlhabendes Land seinen Beitrag leiste, habe deshalb auch mit Gerechtigkeit zu tun.
Da die Biodiversitätskrise und die Klimakatastrophe sehr eng miteinander verbunden seien, engagieren sich auch die LGU und die BZG für die Gesetzesvorlagen, wie LGU-Geschäftsführer Elias Kindle berichtete.
Faktencheck gegen unwahre Behauptungen
Leider habe das Referendumskomitee mit unsachlichen und teils unwahren Behauptungen versucht, Stimmung gegen die Gesetzesvorlagen zu machen. In Wahrheit, so die «Energiezukunft», werde bei Wärmepumpen die Bürokratie reduziert und auch die Gemeindeautonomie werde nicht abgeschafft, nur veraltete, absolute PV-Verbote seien nicht mehr zulässig. Ausserdem stimme es nicht, dass für Neubauten keine Förderungen für PV-Anlagen mehr ausbezahlt werden sollen.
Um die Behauptungen ins rechte Licht zu rücken, gibt es auf der Website energiezukunft.li der Koalition einen «Faktencheck». Dort bewertet die «Energiezukunft» Argumente und Behauptungen mit «stimmt» oder «stimmt nicht» und liefert die entsprechenden Begründungen.
Ohne PV-Pflicht keine zinsfreien Darlehen
Abschliessend wurde betont, dass die vorgesehenen zinslosen Darlehen für sämtliche Energiemassnahmen in der Vorlage für eine PV-Pflicht enthalten seien. Wer die PV-Pflicht ablehnt, verwehrt Bauwilligen den Zugang zu den zinslosen Darlehen.
Die Koalition kann nicht mit den finanziellen Möglichkeiten des Komitees um Alexander Batliner mithalten und bittet deshalb um Spenden für die Abstimmungskampagne. «Energiezukunft Liechtenstein» gehören bisher folgende zehn gemeinnützige Organisationen an: Solargenossenschaft Liechtenstein, SDG Allianz, Tellerrand–Verein für solidarisches Handeln, Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz LGU, Ackerschaft, JugendEnergy, Verein Rheintalgas, Verkehrsclub Liechtenstein VCL, Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband LANV, Botanisch-Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg. Weitere Koalitionspartner sind willkommen.
Alle News →Ähnliche Beiträge
-
LGU und Solargenossenschaft präsentieren Positionspapier zur Sonnenenergie
Die LGU und die Solargenossenschaft betonen die Wichtigkeit der Sonnenenergie für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Sie sind sich einig, dass für deren Nutzung auf Biodiversität und Landschaft Rücksicht zu nehmen ist. Dazu haben sie gemeinsam ein Positionspapier ausgearbeitet. Die Nutzung fossiler Energieträger beeinträchtigt das Klima massiv und schädigt die Biodiversität gravierend. Gleichzeitig wird […]
-
Erneut Rekord beim PV-Zubau in Liechtenstein
Liechtenstein hat im Jahr 2024 mehr neue PV-Anlagen in Betrieb genommen als je zuvor. Letztes Jahr gingen 585 neue Anlagen ans Netz; damit einher ging auch ein Rekordzubau an installierter PV-Leistung: 16,9 MWp (Megawatt peak) wurden neu installiert. Bereits 2023 war der Zubau mit 15,2 MWp sehr hoch. Vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges waren diese […]
-
Faltbare PV-Anlage für Schaan
Die Gemeinde Schaan überdacht den Kleinlieferungsplatz der Deponie Forst/Ställa mit einer faltbaren PV-Anlage. Es wird die leistungsstärkste Anlage der Gemeinde. Mit dem Deponiestrom könnte der Bedarf von 70 Einfamilienhäusern gedeckt werden. Faltbare PV-Dächer können bei Schlechtwetter eingefahren werden und bieten die nötige Flexibilität, da nicht viele Stützen benötigt werden. Die Gemeinde Schaan plant, eine solche […]
-
Bis zu zehn Windanlagen auf Alpe Rauz?
Die Alpe Rauz in Voralrberg ist seit 1914 im Besitz der Gemeinde Gamprin. Die Illwerke VKW sollen mit dem Verein Liechtensteinische Initiativgruppe für Energienachhaltigkeit Ligen und der Gemeinde bei der Realisierung von Windkraftanlagen zusammenarbeiten. Die Illwerke übernehmen künftig die Aufgaben und Verantwortungen für den weiteren Projektverlauf in organisatorischer und finanzieller Hinsicht. Sollten Windanlagen auf der […]
Solargenossenschaft und LGU präsentieren Positionspapier zur Sonnenenergie
Die LGU und die Solargenossenschaft betonen die Wichtigkeit der Sonnenenergie für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Sie sind sich einig, dass für deren Nutzung auf Biodiversität und Landschaft Rücksicht zu nehmen ist. Dies halten sie in einem gemeinsamen Positionspapier fest.