18.08.2022

Kunststoffmodule ermöglichen Sportpark solaren Eigenverbrauch

Die Anlage auf dem Foliendach leistet 99 kWp. © Osnatech

Seit einigen Wochen gewinnt der Sport- und Wellnesspark (FFS) in Wallenhorst (D) mehr als die Hälfte seiner Energie selbst. Dabei war das Flachdach gar nicht für eine Fotovoltaikanlage mit Glas-Modulen geeignet. Dafür hat die Branche andere Lösungen.

Was tun, wenn das Flachdach deines Fitnessstudios nicht ausreichend Dachlast hat, um eine Fotovoltaikanlage mit Glas-Modulen zu tragen? Diese Frage hatte sich FFS-Inhaber Sebastian Berner gestellt. Über eine Internetrecherche ist er bei der Firma Osnatech gelandet und hat eine leichte Lösung auf dem Dach umgesetzt. Seit einigen Wochen gewinnt der FFS Sport- und Wellnesspark in Wallenhorst nun mehr als die Hälfte seiner Energie selbst.

Lösung für Trapezbleche, runde Fassaden sowie Balkone

Etwa 40 Prozent der gewerblich genutzten Gebäude in Deutschland kommen für Module aus Glas nicht in Frage, da die Beschränkung der Dachlast nicht ausreicht, eine nötige Unterkonstruktion zu tragen. Die ultraleichten, flexiblen Solarmodule ändern das. Sie eignen sich auf unebenen Trapezblechen, dachlastbeschränkten Dächern oder auch runde Fassaden und Balkone.

Insgesamt 230 der zwei Millimeter dünnen, flexiblen eArc-Solarmodule von Sunman liefern je 430 Watt Solarstrom. In Kombination mit dem 22 kWh-starken Batteriespeicher geht Berner nach aktuellen Berechnungen davon aus, mit der Solarstromanlage bis zu 60 Prozent seines Energiebedarfs decken zu können.

Module aus Glasfaser und dem Kunststoff ETFE

Die ultraleichten PV-Module basieren wie Glas-Module auf Siliziumsolarzellen. Diese werden mit einem Material aus herkömmlicher Glasfaser und dem Kunststoff ETFE vergossen. Das Ergebnis ist nicht nur transparent und UV-beständig, sondern eben auch einzigartig biegsam, schlagfest und leicht. Die Module wiegen nur etwa ein Drittel so viel wie diejenigen aus Glas. Eine spezielle Oberflächenstruktur optimiert darüber hinaus die Lichtausbeute. Das sorgt dafür, dass die flach auf dem Dach verklebten Module die einfallenden Sonnenstrahlen optimal nutzen können.

Quelle: www.photovoltaik.eu

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