03.06.2020

Bundesgericht lehnt Beschwerde gegen Windpark Montagne de Buttes im Neuenburger Jura ab

Die Gemeinden, auf deren Gebiet das Windparkprojekt Montagne de Buttes im Kanton Neuenburg geplant ist, haben die Einsprachen zu den Baugesuchen schon letztes Jahr zurückgezogen. Der Windpark wurde zusammen mit den wichtigsten nationalen Umweltorganisationen geplant und beispielhafte, innovative Kompensationsmassnahmen wurden dabei vorgesehen. So werden sich die Windräder während der Mähzeit nicht drehen, Stromleitungen von insgesamt 16 Kilometer Länge werden in den Boden verlegt und die verbleibenden Masten werden angepasst, um die Raubvögel, wie zum Beispiel den Uhu, vor Stromschlägen zu schützen.

Das Bundesgericht hat nun auch noch eine Einsprache gegen den Windpark abgelehnt. Die Beschwerdeführer vertraten die Meinung, dass Staatsrat Laurent Favre (FDP) bei diesem Dossier in den Ausstand hätte treten müssen, da er in der Vergangenheit den Windenergie-Interessenverband Suisse Eole präsidierte.

Die höchsten Richter in Lausanne erinnern in ihrem Urteil daran, dass Exekutivmitglieder nur dann in den Ausstand treten müssen, wenn sie ein spezifisches Interesse in einer Angelegenheit haben, zuvor eine persönliche Meinung in einem Interessenkonflikt vertreten haben oder schwere und wiederholte Verfahrens- oder Ermessensfehler begangen haben. Favre habe seine Überzeugung, dass die Schweiz erneuerbare Energien fördern sollte, immer deutlich und öffentlich vertreten, hält das Bundesgericht fest. Als Regierungsrat habe er aber dessen ungeachtet keinerlei vorgefasste Meinung gegenüber den Gegnern der Windenergie ausgedrückt. Das Bundesgericht wies die Beschwerde deshalb ab.

10% des Stromverbrauchs des Kanton Neuenburg

Der Windpark mit seinen 19 Windenergieanlagen soll jährlich 100 Millionen Kilowattstunden produzieren. Das entspricht 10% des Stromverbrauchs des Kantons Neuenburg und 33% des Stromverbrauchs aller neuenburgischen Haushalte.

Quelle: www.suisse-eole.ch

 

Alle News →

Ähnliche Beiträge

  • Ini­tia­ti­ve for­dert Min­dest­ab­stand für Wind­kraft­an­la­gen in Se­ve­len

    Mit der Energiewende rücken auch Windkraftanlagen in den Fokus, die in der Schweiz bislang nur eine geringe Rolle spielten. In Sevelen hat nun das Initiativkomitee «Windkraft mit Anstandsabstand» eine Gemeindeinitiative eingereicht. Die sechs Mitglieder des Komitees sehen sich in verschiedener Weise von möglichen Windkraftprojekten betroffen. Sie haben die Initiative im September der Öffentlichkeit vorgestellt. Kernforderung […]

    mehr erfahren →

  • Wind­kraft-Pro­jek­te im Rhein­tal und in Liech­ten­stein neh­men Fahrt auf

    Die Windenergie rückt in der Ostschweiz und in Liechtenstein stärker in den Fokus. Der Kanton St. Gallen verfolgt das Ziel, bis 2050 rund 300 GWh Strom aus Windkraft zu gewinnen – zehn Prozent des kantonalen Verbrauchs. Dafür wurden Anfang Jahr 15 geeignete Gebiete in den Richtplan aufgenommen. In Wartau gründeten Gemeinde, Ortsgemeinde und Partner die «Windpark […]

    mehr erfahren →

  • Öko­strom im Preis­ver­gleich: Güns­ti­ger als Öl und Gas

    Die Zeiten, in denen fossile Brennstoffe wie Öl und Gas den Ton angaben, könnten sich rasch dem Ende zuneigen. Eine aktuelle Studie der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zeigt: 91 Prozent der neuen erneuerbaren Stromprojekte, die zuletzt realisiert wurden, sind kostengünstiger als vergleichbare neue Anlagen mit fossilen Energieträgern. Solarstrom liegt im Durchschnitt 41 Prozent […]

    mehr erfahren →

  • Windpark Wartau nimmt nächste Hürde

    In Wartau kommt Bewegung in die Pläne für den Windpark in der Rheinau. Vier Monate nach dem Ja der Ortsgemeinde zum Baurechtsversprechen hat am 12. August die neu gegründete Windpark Wartau AG ihre Arbeit aufgenommen. Getragen wird das Unternehmen von der Ortsgemeinde, der politischen Gemeinde, der Elektro- und Wasserkorporation sowie der TBB Immobilien AG. Damit […]

    mehr erfahren →

News teilen: